07.08.2012CDU-RatsfraktionWuppertal
Der Wuppertaler Zoo – ein Aushängeschild für die Region
„Es freut uns, dass der Zoologische Garten einen so reichhaltigen Tierbestand mit über 5000 Tieren in über 500 verschiedenen Arten aufweisen kann. Damit ist er ein Publikumsmagnet für die gesamte Region und macht Wuppertal weit über die Grenzen des Bergischen Landes hinaus bekannt. Auch die Neubauten, wie die derzeit entstehende Bonobo-Affen-Außenanlage, werten den Zoo zusätzlich auf“, zeigt sich der Kulturausschussvorsitzende und Stadtverordnete Dirk Jaschinsky begeistert.
Jaschinsky erläutert weiterhin: „Jetzt fehlt nur noch eine adäquate Lösung für die Nutzung der Zoo-Säle. Doch vorher muss unbedingt der derzeitige Pächter der Zoo-Gastronomie die Räumlichkeiten verlassen. Der Pachtvertrag ist zum Ende letzten Jahres ausgelaufen. Jetzt mit Hilfe von juristischen Winkelzügen die drohende Räumung abzuwenden, ist nicht akzeptabel und gleicht eher dem Verhalten von Mietnomaden. Der Zoo braucht ein vorzeigbares gastronomisches Angebot, um mit anderen Zoos weiterhin mithalten zu können. Zoo-Verwaltungsleiter Karl-Joachim Flender, Kurator Andre Stadler und der Zoo-Verein haben in den vergangen Jahren eine hervorragende Arbeit für den Tierpark geleistet. Die zoologischen Standards sind auf einem hohen Niveau. In der Futterküche der Tiere konnten wir uns davon selbst überzeugen, und die vielen Zuchterfolge sprechen für sich.“
Seit 133 Jahren begeistert der Wuppertaler Zoo Bürgerinnen und Bürger sowie Gäste der Stadt. Die CDU-Fraktion besuchte im Rahmen ihrer Sommertermine am gestrigen Tag nicht nur den Zoo mit der beeindruckenden Pinguinanlage, sondern ließ sich auch einen Überblick über die derzeitigen Baumaßnahmen und eine mögliche Nachfolgenutzung der Zoo-Säle durch das städtische Gebäudemanagement geben. Zum Abschluss konnten einige Stadtverordnete noch unmittelbar und hautnah Bekanntschaft mit einer Kornnatter machen und so das Zoo-Erlebnis abrunden.
Weiter mit:
VON DIRK DIESTELHORST
Schade, dass andere kulturelle Einrichtungen außer dem Zooologischen Garten einen Besucherschwund zu verzeichnen haben. Denn Wuppertal kann stolz auf seine Museen, seine Parkanlagen und seine einzigartige topographische Lage sein. Leider wird der Zoo ständig in seiner Art und Weise überbewertet. Man sollte nicht vergessen, dass die meisten Tiere, die im Zoo untergebracht sind, leiden – auch wenn die Pflege und Fürsorge noch so gut von den Tierpflegern verrichtet wird. Leider arbeiten die Tierpfleger stets unter der Anweisung der diensthabenden Zooleitung und diese überzeugt durch ihre Unfähigkeit, dafür Sorge zu tragen, dass adäquat zum Wohle der Tiere der Zoo geführt wird. Einige Beispiele möchte ich als ehemaliger langjähriger Mitarbeiter des Zoos hier erwähnen. Grundsätzlich werden Nachzuchten nur gefördert, um den Besuchern ständig Jungtiere zu präsentieren (Publikumsmagnet!), der Artenschutz spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Denn einige Tiere wurden in der Vergangenheit, wie zB Löwen aufgrund der Nichtvermittelbarkeit nach dem lieben schönen Babyalter eingeschläfert. Andere Tiere wie zB Hirsche wurden getötet und im Zoo verfüttert. Auch Halsbandpekaris wurden im Erwachsenenalter – weil sie dann nicht mehr niedlich waren – getötet. Tiere wie zB heranwachsende Seelöwen, die von dubiosen Tierhändlern abgeholt werden, verenden auf dem Weg zu ihrem Zielort. Menschenaffen, zB Gorillas, fressen aufgrund der nicht artgerechten Haltung ihre eigenen Finger ab. Bei dem Dreh einer Tierdoku wurde ein Bongo so schwer verletzt, dass er 3 Tage später an seinen Verletzungen starb. […] Leider gibt es auch einige schlimme Tierhaltungsprobleme, die für jedermann (für jeden Zoobesucher) ersichtlich sind, zu erwähnen. Da wird eine neue Königspinguin-Anlage aus Spendengeldern gebaut und die darin lebenden Pinguine sehen niemals das Sonnenlicht. Tierpfleger, die auf Mißstände hinweisen, werden mundtot gemacht mit dem Hinweis „sie sind ja nur Tierpfleger und keine studierten Wissenschaftler“. Leider funktioniert die Personalpolitik so unter der Prämisse „Ich lasse dich vorbei, du lässt mich vorbei“. Ich habe jahrelang versucht, in Sachen Tierschutz und Tierhaltung positive Innovationen bezgl. der Tierhaltung einfließen zu lassen. Umso mehr bessere Vorschläge ich hatte, umso mehr verantwortliche Aufgaben wurden mir nach und nach entzogen. So erging es nicht nur mir. Der ganze Zoo ist eine Seifenblase, die zu platzen droht. Jährlich werden mehrere Millionen Euro in den Zoo hinein subventioniert, die wiederum verschleudert werden,wie zB für den Bau einer Holzhängebrücke über einen Ententeich, die über 250.000 Euro gekostet hat. Des weiteren ein Kassenhäuschen für über 2,5 Mio Baukosten, wo noch nicht einmal eine Alarmanlage eingebaut ist, die verhindert, dass von Zoo-Insidern 85.000 Euro geklaut werden.
Für die Zukunft erhoffe ich mir von dem Wuppertaler Bürger, dass in Punkten die den Zoo betreffen, einige kritische Fragen an die Stadtspitze gerichtet werden. Weiter würde ich mich darüber freuen, wenn auch andere sehenswerte Einrichtungen in Wuppertal demnächst einen Besucherzuwachs erleben werden, damit diese auch die Möglichkeit haben, weiter bestehen bleiben zu können. Denn leider wurden ja schon einige Bereiche wie u.a. das Fuhlrottmuseum geschlossen. Die Stadtspitze sollte sich in Zukunft gut überlegen, in wie weit sie die Firma Zoo künftig weiter aus Steuermitteln subventionieren möchte mit dem Wissen, dass das Geld sowieso versickert wie in einem Treibsand.
Antworten