Digitalisierung an Wuppertals Schulen unzureichend

Die Ratsfraktion der Freien Demokraten (FDP) kritisiert die unzureichende Ausstattung der Wuppertaler Schulen mit digitaler Technik. Der heute im Ausschuss für Schule und Bildung vorgestellte Medienentwicklungsplan offenbart nach Ansicht der FDP das ganze Ausmaß und die langjährigen Versäumnisse.

Die FDP-Bildungspolitikerinnen Yvonne Gebauer und Karin van der MostDie FDP-Bildungspolitikerinnen Yvonne Gebauer und Karin van der Most ©FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal

„Digitales Lernen gibt es leider im Schulalltag viel zu selten. Die Ausstattung mit digitaler Technik an Wuppertals Schulen ist völlig unzureichend“, so Karin van der Most, bildungspolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion. „Die Defizite in Wuppertal beginnen schon beim Zugang zum digitalen Netz.“

 

Der Vernetzungsgrad der Schulgebäude in Wuppertal liegt nach dem Medienentwicklungsplan bei nur 60 Prozent und sei ‚alarmierend’. van der Most: „Das bedeutet im Klartext, dass 40 Prozent der schulischen Räume, also in absoluten Zahlen 1.100 Räume unvernetzt sind. Um die notwendige Medienentwicklung zu gewährleisten, bräuchten wir also 4,4 Millionen Euro.“

 

Laut Medienentwicklungsplan muss die Stadt Wuppertal in den nächsten 6 Jahren mehr als 16 Millionen Euro in die Vernetzung, WLAN Ausstattung und in die Hardware investieren. Hinzu kommen noch 4,7 Millionen Euro für Internetzugang, Software und Wartung. „Dass ist eine enorme finanzielle Anstrengung, die auf Wuppertal zukommt. Die Politik darf diese Investition nicht vor sich herschieben. Wenn wir die Schüler und Schülerinnen auf die digitalen Technologien vorbereiten wollen, müssen wir die Schulen besser ausstatten und eine stärkere Nutzung digitaler Medien im Unterricht.“

 

Was bereits möglich wäre, zeigte die FDP-Landtagsfraktion auf einer Bildungstour in Wuppertal Anfang der Woche. Auf dem Johannes-Rau-Platz stellte sie am Montag ihre Ideen für digitale Bildung im Klassenzimmer 4.0 vor. Die Freien Demokraten möchten, dass digitales Lernen fester Bestandteil im Unterricht wird. Unter Anleitung konnten Bürgerinnen und Bürger das so genannten ActivPanel , ein interaktives Display testen und sich so einen Eindruck verschaffen, wie man die Kreidezeit im Klassenzimmer überwinden könnte. Über angeschlossene Tablets sind Lehrer und Schüler zeitgleich in der Lage auf Informationen zuzugreifen, ein Tafelbild gemeinsam zu gestalten oder miteinander zu interagieren.

 

Die digitale Bildung kann nur in einem Kraftakt aller staatlichen Ebenen umgesetzt werden. Daher spricht sich die FDP für eine stärkere Beteiligung des Bundes aus. Yvonne Gebauer, Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion für Schule und Weiterbildung: „Der Bund soll sich mit den Ländern auf einen Staatsvertrag für ein Sonderprogramm zur digitalen Infrastruktur verständigen.“ Nach Willen der Freien Demokraten sollen in den nächsten fünf Jahren sollen insgesamt 1.000 Euro pro Schüler in die Ausstattung der Schulen mit moderner Technik wie Breitbandanschlüsse, WLAN, Smartboards, E-Learning-Programme, Tablets, Notebooks, IT-Wartung und Service usw. fließen.

„Die digitalen Kompetenzen dürfen nicht auf das beschränkt bleiben, was Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit mit ihrem Smartphone oder Tablet anstellen. Es wird Zeit, alle Schüler auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vorzubereiten“, so van der Most abschließend.

Die FDP-Bildungspolitikerinnen Yvonne Gebauer und Karin van der MostDie FDP-Bildungspolitikerinnen Yvonne Gebauer und Karin van der Most ©FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal

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