13.01.2013Jusos Wuppertal
Ein IKEA für Wuppertal!
Mit Unverständnis reagieren die Wuppertaler Jusos auf die Planungsuntersagung der Landesregierung. Ein Oberzentrum wie Wuppertal in seinem Bemühen den Kaufkraftabfluss zu stoppen, so zu behindern, sei schlicht „unverständlich“, so Andre Thiemermann von den Jusos Wuppertal auch im Hinblick auf ähnliche, schon genehmigte Projekt in Bochum oder Duisburg.
Um die Ansiedelung eines IKEA in Wuppertal möglich zu machen, ist vorerst notwendig, die entsprechenden Bedingungen für einen Homepark zu schaffen. IKEA stimmt der Ansiedelung einer Filiale in Wuppertal unter der Bedingung zu, dass auch ein eigener Homepark mit weiteren Geschäften, welche auch weitergehendes Sortiment besitzen, eröffnet wird. Da dieses Sortiment jedoch auch innenstadtrelevantes Sortiment beinhaltet, gestaltet sich die Ansiedelung schwierig: das innenstadtrelevante Sortiment darf nämlich nur 10% betragen. Nach Landesliste zum innenstadtrelevanten Sortiment ist dies nun mit viel Anstrengung knapp erreicht, nach Liste des Bergischen Landes etwas weniger und nach Liste der Stadt Wuppertal am wenigsten. Bei allen Listen jedoch, auch bei der für die Ansiedelung am ungünstigsten, handelt es sich um Abweichungen im geringen Maße.
,,Das innenstadtrelevante Sortiment des Ikea Homepark wurde bereits reduziert, um den Vorgaben zu entsprechen. Die Landesregierung sollte nun daran interessiert sein, dass sich gerade in einer Stadt wie Wuppertal durch die Ansiedelung von Ikea neue Möglichkeiten und Perspektiven ergeben.“, sagt Daniel Todorovic, stellvertretender Vorsitzender der Jusos Wuppertal.
„Das IKEA-Projekt ist ein wichtiger Impuls für Wuppertal“, ist sich auch Alexander Hobusch, Vorsitzender der Jusos Wuppertal sicher. Gerade für junge Leute würde Wuppertal durch eine IKEA-Ansiedelung an Attraktivität gewinnen. „Dann könnte man endlich auch in einem großen Möbelhaus einkaufen, ohne nach Haan oder Düsseldorf ausweichen zu müssen.“
Gerade in der prekären Finanzsituation der Stadt wäre es fatal, wenn eine solche Chance zum wirtschaftlichen Vorteil nicht genutzt werden könnte.
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Liebe Jusos,
Es ist immer wieder erquickend zu lesen mit welcher Polemik sich nun auch Jugend in Szene setzen will und mit den gleichen Argumenten wie der politische Kumpan, R. Spiecker argumentiert. Ich kann ja verstehen das man in diesem Alter gerne Blau/Gelb kauft, nichts für ungut 🙂
Vielleicht sollte man einmal besser recherchieren:
In selten erlebter Offenheit hat die Verwaltung den Ratsfraktionen auf sieben engbeschriebenen Seiten gelistet, warum eine Ikea-Ansiedlung in Kornharpen so nicht funktionieren kann. So sieht das Oberverwaltungsgericht Münster Ikea bereits seit 1998 nicht mehr als “großflächigen Möbel-Einzelhandel”, weil das Haus diverse Sortimente wie Matratzen, Lampen oder Gardinen führt, die als “zentrenrelevant” eingestuft werden. Und die haben auf der grünen Wiese nichts zu suchen, sofern sie größer als 2500 qm geraten.
Aber auch hier werden wieder einmal Begriffe vertauscht. In allen Berichten geht es um einen HOMEPARK und nicht um einen „nackten“ IKEA Möbelmarkt (sofern man das noch Möbelmarkt nennen kann).
Würde man dem Konzern die Ansiedlung eines Möbelmarktes ermöglichen, an welchem Standort auch immer, würde er nicht gebaut werden, da der Konzern für nackte Möbelhäuser mittlerweile keine Daseinsberechtigung mehr sieht.
Ausserdem würden dafür keine 140.000 qm benötigt.
Also liebe Jusos, erst mal umfassend informieren bevor man übereil etwas schreibt. Es gibt da von Dieter Nuhr einen treffenden Satz……….
In diesem Sinne
Ein IKEA für Wuppertal oder ein IKEA-Homepark für Wuppertal??
Ein IKEA mit 25.050 qm Verkaufsfläche
kommt nur mit einem
Homepark von 20.800 qm Verkaufsfläche
= 45.850 Quadratmeter Verkaufsfläche
Gewerbepark IKEA-Homepark in Wuppertal-Nord
Zu empfehlen ist die kritische Durchsicht der Unterlagen
http://www.wuppertal.de/wirtschaft-stadtentwicklung/planverfahren/bebauung/ikea_bauvorhaben.php
oder eine kritische Gegenüberstellung der Zusammenfassung des Umweltberichtes hier:
http://www.leben-wuppertal-nord.de/
Wir können nur hoffen das Düsseldorf standhaft bleibt. Zu allem Überfluss wollen jetzt auch noch die City Arkaden das Postgebäude und den großen Parkplatz davor in Verkaufsfläche verwandeln. Dann kommen wieder ein paar Tausend qm hinzu. Wer soll denn dort noch einen Shop mieten und woher sollen denn Kunden und Einkommen herkommen um all das zu bedienen. Deutschland hat europaweit die größte Einzelhandelsfläche pro Einwohner, und Wuppertal wird bald kräftig über dem Durchschnitt liegen.
Der Homepark ist der Totengräber der Innenstadt. Zumindest Barmen kann dann dichtmachen bzw. komplett als 1 Euro Shop Zone ausgewiesen werden. Ausserdem sollten auch die Herren Jusos endlich kapieren, dass Ikea in Deutschland keine Steuern zahlt, sondern alle Gewinne als Lizenzzahlungen an eine Luxemburger Tochter exportiert. Und die Jobber bei Ikea und Homepark werden Niedriglöhner sein. Außer der Lärmbelästigung der Anwohner und einer künftig auch an Wochenenden verstopften A46 bleibt für Wuppertal gar nichts. Warum überlegt sich niemand mal eine echt kreative Nutzung des Geländes, etwas wirklich neues, zukunftsweisendes, statt immer nur das langweilige verkoofen.