Ein Radweg für die Friedrich-Engels-Allee

Weg von der lächerlichen „Radroute“ Hardtufer–Hünefeldstraße

Die historische Engels-Allee zwischen Haspel und Loh.

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Der Verkehrsausschuß der Stadt „beschäftigt“ sich mal wieder am 18. Juni mit dem Thema (Aufplopp-) Radweg auf der historischen Engels-Allee zwischen Haspel und Loh. [1] Die Anregung wurde offenbar bereits im „Vorzimmer“ mit VO/0197/24 ablehnend beschieden, weil „Seither … keine neue Sachlage eingetreten“ sei.

Ach, wirklich?

Zum einen wird in der Anregung ein Gutachten zur Allee erwähnt, daß lt. Anregung die Stadtwerke im Rahmen der Bauarbeiten vergangenes Jahr in dem Bereich beizubringen hatten. Dieses hätte man als neue Bewertungsgrundlage in der politischen Beratung hinzuziehen können. Nee, man läßt es natürlich.

Zum anderen wurde mit der für Radfahrer lebensbedrohlichen Freigabe der Hünefeldstraße gegen Einbahn eine neue Gefahrenlage geschaffen. Zahlreiche Leserbriefe prangern die dortigen Zustände an bis hin zur Nahtoderfahrung [2]. Die Verwaltung malt indes schon mal Ghostbikes auf die Fahrbahn, der Rest nutzt die Gehwege oder die parallellaufende B 7.

Eine sinnvolle Alternative zu dieser lächerlichen „Radroute“, die künftig am Hardtufer mit dem ständigen Überholzwang [5] auch noch mit einer „Fahrradstraße für Alle“ ergänzt werden soll, hat die Verwaltung bis heute nicht geschaffen.

Dabei bietet sich die Engels-Allee aus zwei Gründen geradezu für einen baulich getrennten Radweg bei Wegfall einer Fahrspur pro Richtung an:

Die Verwaltung ist ihrer seit 2008 bestehenden Pflicht nicht nachgekommen, für die am stärksten lärmbelastete Talachse – hier: auf der historischen Allee – irgendwelche, geschweige denn wirksame Maßnahmen zur Lärmreduzierung vorzusehen. [3] Letztlich bleibt – auch für vorhandene lärmbelastete Ausweichrouten – nur die Anordnung von Tempo 30 übrig.

Tempo 30 ermöglicht durch die gleichmäßige und geringe Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf einer Spur geringere Sicherheitsabstände der Fahrzeuge untereinander und damit eine höhere Leistungsfähigkeit (Fahrzeug pro Stunde) als bei Tempo 50. Ständige Spurwechsel und damit nötige Bremsmanöver entfallen.

Prinzipiell ist die Abwicklung des vorhandenen Verkehrsaufkommen auf zwei stadt vier Fahrspuren und damit die Einrichtung eines baulich getrennten Radwegs möglich. Dies hat bereits vor Jahren ein Fachmann bestätigt, der im Rahmen einer WfW-Veranstaltung einen Vortrag zum Thema Allee hielt.

Aktuell läßt die Leistungsfähigkeit durch zeitweilig dämlich geschaltete Ampeln, insbesondere Richtung Elberfeld, zu wünschen übrig. Man startet am Loh bei Grün, just schaltet spätestens die übernächste Ampel kurz vor Ankunft auf Rot. [4] Die Ampeln dahinter sind weiterhin Grün. Startet man wieder bei der Fußgängerampel am Polizeipräsidium bei Grün, wird prompt die Ampel an der Völklinger Straße Rot. Das ist ein Trauerspiel, das optimierungsbedürftig ist.

Zurück zum Radverkehr: Am 13. Januar d.J. lief auf DLF die Reportage „Holprige Verkehrswende – Veränderte Mobilität, neuer Ärger“. Tenor: Der durchschnittliche Autofahrer und Personen, die eher selten Rad fahren, steigen nur bei einem geschlossenen Radwegenetz mit vom übrigen Verkehr abgetrennten Radwegen aufs Fahrrad um. Dort fühlen sie sich sicher. Das Flickwerk in Wuppertal und die Blockade der Verwaltung, ihre aufgepinselten „Radfahrstreifen“ baulich abzusichern, ist genau das Gegenteil davon.

Quellen und Verweise:

[1] Anregung gemäß § 24 GO NRW – Verkehrsversuch Pop Up Radweg auf der B 7, VO/0197/24,
https://ris.wuppertal.de/vo0050.asp?__kvonr=31372

[2] Leserbrief „Zahlreiche Nahtod-Erfahrungen“
https://www.wuppertaler-rundschau.de/-104775637

[3] Lärmaktionsplan,
https://www.wuppertal.de/rathaus-buergerservice/umweltschutz/immission/102370100000304105.php

[4] Fehlt nur noch der gestreckte Mittelfinger als Symbol auf der roten Streuscheibe der Ampel.

[5] Angeordnete Gefährdung?, Fahrrad Dashcam Deutschland, ab 7:30,

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Kommentare

  1. N. Bernhardt sagt:

    Tja, was nicht in den Kram paßt, kann man gerne mit passenden Unwahrheiten wegargumentieren. Offenbar wird da viel zu viel durchgewunken und nicht nachgedacht/recherchiert.

    Heute (13.06). im Ausschuß, TOP „Gründung einer Mobilitätsgesellschaft“. War Bürgeranregung, wurde vom Klimaressort natürlich abgelehnt. Einer der Ausschußmitglieder hat aufgepaßt (danke dafür) und teilte mit, daß die Stadt Wuppertal just die Schaffung einer Mobilitätsgesellschaft als Ziel in einem Pamphlet vorsieht.

    Sachstandsbericht „25 Mobilitätskonzepte bis 2025“, Seite 11, Zitat: »Stadt und Wirtschaftsförderung Wuppertal begleiten derzeit den Aufbau einer Wuppertaler Mobilitätsgesellschaft.«
    https://ris.wuppertal.de/vo0050.asp?__kvonr=32001

    Der Hochbord-/Gehwegradweg in Richtung Bundesallee wurde übrigens auf (mehrfache) Bürgeranregung hin wieder Gehweg, weil dort etliche stark frquentierte Zufahrten (Pizzalieferdienst, Parkhaus) sind und die Unfallgefahrt auf dem kurzen Stück deshalb in der Praxis zu hoch.

    1. Susanne Zweig sagt:

      Der vermeintliche Radweg entlang der Kasinostr. Richtung Bundesallee ist schon seit vielen Jahren offiziell ein Gehweg. Das gut erkennbare Radweg-Piktogramm unter dem Gehwegschild an der Einmündung Aue ist für Ortsfremde ein beliebtes Fotomotiv.

    2. Susanne Zweig sagt:

      google.de/maps/@51.2552037,7.1414403,3a,37.5y,245.68h,80.63t/data=!3m7!1e1!3m5!1sJVWRzmI5QE3EX8TtlK5Ydw!2e0!6shttps:%2F%2Fstreetviewpixels-pa.googleapis.com%2Fv1%2Fthumbnail%3Fpanoid%3DJVWRzmI5QE3EX8TtlK5Ydw%26cb_client%3Dmaps_sv.share%26w%3D900%26h%3D600%26yaw%3D245.68480135531632%26pitch%3D9.367367072770278%26thumbfov%3D90!7i16384!8i8192

  2. Susanne Zweig sagt:

    Wenn ich an den 4-jährigen Kampf denke, die vorhandene Busspur auf der Bundesallee nur für den Radverkehr freizugeben, sehe ich für die Friedrich-Engels-Allee schwarz.
    Was durften sich die Antragsteller zw. 2015 und 2019 an Lügen anhören:
    „Der Radverkehr (ca. 15 Radfahrer / h) bremst den Busverkehr (12 Busse / h) aus.“
    „Die Stadt müsste Fördergelder vom Busspurbau zurückzahlen.“ (Die Spuren wurden nie gefördert.)
    Und es sind Radfahrverbotsschilder einfach aus dem Boden gewachsen: Untergrünewalder Str., Kasinostraße, Bundesallee-Wender – ganz ohne dass dafür jemand im Verkehrsausschuss einen Antrag gestellt hat.
    Wer sich für einen Radweg auf der Friedrich-Engels-Allee einsetzt, kann sich also warm anziehen.
    Einzig klarer Befürworter eines durchgehenden Talachsenradwegs ist die SPD – und auch nur, wenn er nicht über die Talachse führt.

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