„Eine wirkliche Kommunistin“

Straßenfest für Auguste Kirschey zu ihrem 100.Todestag 24. August 2024 ab 17:00 Uhr Grünewalder Berg 39 Wuppertal-Elberfeld

Getränke – Musik – Stadtteilgeschichten –

Ausstellungsstart „Wuppertaler Orte der Demokratiegeschichte“

Kurzvortrag: Antonia Lammertz/ Dieter Nelles

 

Musik von:

Lillith

Uli Klan

Tom Capri and the brush making music players

 

Wir würdigen mit unserem kleinen Straßenfest die erste Stadtverordnete der KPD in Elberfeld 1924. Die Antimilitaristin trat 1917 in die USPD ein, agierte als überregionale Rednerin des Internationalen Bundes der Opfer des Krieges und der Arbeit und war eine ausgewiesene Kämpferin für soziale Gerechtigkeit, z.B. 1920 bei der Unterstützung der Kämpfer*innen der Roten-Ruhr- Armee genauso wie bei der Durchsetzung von niedrigen Lebensmittelpreisen…

Albert Norden, der Elberfelder Rabbinersohn, spätere Widerstandskämpfer und Nazijäger der SED, dem Auguste Kirschey von einem Arbeitskollegen als „wirkliche Kommunistin“ vorgestellt wurde, erinnerte sich: „Wenn ich an jene Zeit denke, dann will mir die Familie Kirschey nicht aus dem Sinn.“ Er beschrieb Auguste Kirschey – Mutter von 6 Kindern und Witwe, , als sachkundige und aufrüttelnde Referentin. Auguste Kirschey sähe „bedeutend älter aus, so sehr hatte der persönliche Schmerz, die Sorge um ihre 6 Kinder und die permanente Unterernährung ihr Gesicht gezeichnet (…) Sie hat den eigenen Kindern und breiten proletarischen Kreisen in Elberfeld ein Beispiel gegeben, wie eine Arbeiterin gegen die einflußreiche Reaktion für die Sache des friedlichen Fortschritts der Menschheit lebt und kämpft.“

Auguste Kirschey starb 1924 im Alter von nur 40 Jahren.

Ihre sechs Kinder waren alle im Widerstand gegen das NS-Regime aktiv. Anna (geb.1904), die nicht politisch organisiert war, schmuggelte Solidaritätsgelder von Amsterdam für den Wuppertaler Widerstand. Willi (geb. 1906) emigrierte 1933 nach Frankreich, wurde dort im Juli 1944 verhaftet und erlebte die Befreiung im KZ Buchenwald. Walter (geb. 1908) wurde 1934 zu sechs Zuchthaus verurteilt und desertierte 1944 als Angehöriger des Strafbataillons 999 in Jugoslawien. Alfred (geb. 1911) emigrierte 1935 wegen illegaler Aktivitäten nach Amsterdam, wo er den Krieg überlebte. Helmut (geb. 1913) emigrierte im November 1933 nach einer halbjährigen KZ-Haft in die Niederlande, kämpfte im Spanischen Bürgerkrieg und lebte dann in Göteborg. Hans (geb. 1915) war an illegalen Aktivitäten beteiligt.

 

Veranstalter*innen:

Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e. V. Kopp auf! Wuppertaler Initiative für nachhaltige Entwicklung e.V. , Das Autonome feministische Referat der Uni Wuppertal

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