Eines der größten Asphaltmischwerke der Region, direkt vor der Haustüre?

Diese Perspektive hat am 17.02.2016 rund 150 Bürgerinnen und Bürger aus dem betroffenen Wuppertaler Westen motiviert, zu einer Informationsveranstaltung der Grünen nach Vohwinkel zu kommen.

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Votum des Publikums für frische Luft

Zunächst wurde eine Stunde auf dem Podium diskutiert. Die freie Journalistin Sophie Blasberg moderierte professionell den sachlichen Austausch der Positionen von Stadt­verwaltung, Vorhabenträger, Grüner Landtagsfraktion und IG Frischluft Wuppertal-West.
Der Bau- und Umweltdezernent Frank Meyer verwies in seinen Ausführungen immer wieder auf das geregelte Verfahren des Baugenehmigungsantrags. Er betonte, dass die Entscheidung über den Bau des Asphaltmischwerks aber ausschließlich bei dem Wuppertaler Stadtrat liegt.
Der Vertreter der Firma Deutag betonte die Gesetzeskonformität der geplanten Anlage und zeigte sich bereitwillig, auch darüber hinausgehende technische Maßnahmen auf ihre Realisierbarkeit zu prüfen. Er wies auf die freiwillige Beschränkung der Jahresproduktion auf 200.000 Tonnen Asphalt hin.
Der umweltpolitische Sprecher der Grünen Hans Christian Markert betonte den viel zu niedrigen Stand der gesetzlichen Anforderungen an Asphaltmischwerke. Als Beispiel führte er die Quecksilberemissionen an. Er fordert als Fazit: „Nicht an dem geplanten Standort und mit anderen Standards!“
Die IG Frischluft korrigierte den beschönigenden Begriff von einer „Erweiterung“ des alten Werks dahingehend, dass es sich bei der vorliegenden Planung um ein doppelt so großes Werk an einem anderen Standort handelt. Sie betonte, dass eine derartige Schwerindustrie­anlage heutzutage nicht mehr unmittelbar vor dicht besiedeltes Stadtgebiet gebaut werden dürfe. Dazu verwies sie unter anderem auf das „Handlungskonzept Klima und Lufthygiene für die Stadt Wuppertal“.
In der zweiten Stunde der Veranstaltung wurden Fragen des Publikums behandelt. Hier kam vor allem die Befürchtung der Wuppertaler zum Ausdruck, dass die Politik den Gesundheitsschutz der Bürger nicht ernst genug nimmt. Auch die schlechten Erfahrungen mit dem Asphaltmischwerk in Nächstebreck, das vor vier Jahren in Betrieb gegangen ist, wurden genannt. Hierzu behauptete der Bau- und Umweltdezernent Meyer, dass es dort seit einem halben Jahr keine Beschwerden mehr gebe. Daraufhin erhoben sich zwei betroffene Bürger aus Nächstebreck und widersprachen dem ausdrücklich. Vielmehr sei es so, dass ihre Beschwerden bei der (städtischen) Unteren Immissionsschutzbehörde ignoriert würden. Diese Aussage löste bei den Anwesenden sichtliche Betroffenheit aus.
Die Auftaktveranstaltung zum Thema „Asphaltmischwerk in Vohwinkel“ verlief insgesamt angenehm sachlich und fair. Klar formuliert wurde die Forderung der Einwohner, dass von der Politik die Vorteile einer derartigen Baugenehmigung gegen die damit verbundenen Nachteile abgewogen werden müssen.

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