Fahrrad Klimatest – Licht und Schatten in Wuppertal –

Das Ergebnis des aktuellen Fahrrad Klimatests für Wuppertal sieht der ADFC Wuppertal/ Solingen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Es ist viel passiert aber noch viel mehr zu tun.

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Licht und Schatten – liegen nah beieinander!

Wuppertal ist die Aufsteigerstadt beim bundesweiten ADFC Fahrrad – Klimatest 2014. Rainer Widmann, Projektleiter der Nordbahntrasse und langjähriger städtischer Beauftragter für den Radverkehr hat heute bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin die Stadtverwaltung vertreten.

Zunächst einmal freuen wir uns darüber, den letzten Platz aller Großstädte vom Klimatest 2012 nicht zu wiederholen. Wir fanden damals, dass dieses Ergebnis schlechter ist, als wir das Klima für das Rad in unserer Stadt wahrgenommen haben. Wir führen das nun stark verbesserte Ergebnis in erster Linie auf emotionale Gründe zurück. Allein die anstehende Eröffnung der Nordbahntrasse war sicher für viele Umfrageteilnehmer ausschlaggebend für eine deutlich positivere Benotung.

Aber in den letzten zwei Jahren hat sich beim Thema Radverkehr im Tal auch abseits der Nordbahntrasse einiges getan. Hier einige der umgesetzten Maßnahmen:

 

  • Freigabe von weiteren über 100 Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radverkehr
  • Umbau der Kreuzungen Düsseldorfer Str./ Otto – Hausmann – Ring sowie Dahler Straße/ Kohlenstraße unter Berücksichtigung der Radverkehrsanforderungen
  • Ausbau des durchgehenden Talachsenradwegs an der Junioruni
  • Freigabe/ Durchfahrung der Fußgängerzone in Elberfeld
  • Freigabe von ersten Busspurabschnitten für den Radverkehr
  • Markierung von Rad- oder Schutzstreifen auf der Schwelmer-, Dahler- und Solinger Str., Otto – Hausmann – Ring und Westring

 

 

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Auch der Stellenwert des Fahrradverkehrs hat sich innerhalb der Verwaltung, aber auch in der Politik in den letzten Jahren stark erhöht.

Lorenz Hoffmann – Gaubig, einer der beiden Vorsitzenden des ADFC Wuppertal/ Solingen: „Der Fahrrad – Klimatest ist ja im besten Sinne eine Befragung über das Klima für den Radverkehr in jeder Stadt. Und das Klima hat sich verändert und viele WuppertalerInnen nehmen das Fahrrad immer positiver wahr und die Nutzerzahlen steigen stark an.“

Für uns als ADFC vor Ort ist aber eines ganz wichtig: Städtisches Engagement für den Radverkehr, sei es von der Verwaltung oder auch aus den Reihen der Politik, wird von der Bevölkerung belohnt. Dafür ist der Fahrrad – Klimatest ein klares Bekenntnis.

Trotzdem empfinden wir den extremen Ausschlag zum positiven Ergebnis als überzogen. Denn allein die Ausrufung der Fahrradstadt Wuppertal 2025 ändert nichts an der in großen Teilen unzureichenden Fahrradinfrastruktur in unserer Stadt. Immer noch gibt es in Wuppertal keinen eigenen Etat für den Radverkehr. Selbst die in den Etatplanungen zunächst angedachten minimalen 20.000.- € sind von Kämmerer und Politik nicht in den Haushalt aufgenommen worden.

Der regionale ADFC- Vorsitzende Klaus Lang dazu: „Wer den Radverkehr wirklich fördern und ausbauen möchte, der muss das Fahrrad als Verkehrsmittel auch ernst nehmen. Der muss auch bereit sein, sich abseits der Trassen stärker für die Radinfrastruktur zu engagieren. Der muss auch mal den ein oder anderen PKW – Parkplatz opfern. Und innerhalb der Verwaltung die Stellen besetzen, die für die Umsetzung und Bearbeitung der Radverkehrsthemen dringend notwendig sind.“

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