09.12.2022FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal
FDP-Fraktion: Klangwesten für mehr Teilhabe
„Wir wollen die Angebote der Oper und des Sinfonieorchesters mit modernster Technik für Gehörlose erlebbar zu machen und fordern in dem Antrag, dass die Stadt in Zusammenarbeit mit den Wuppertaler Bühnen und dem Sinfonieorchester die Anwendung von Sound Shirts oder Klangwesten zu prüfen, mit denen die sinnliche Teilhabe Gehörloser oder hörgeschädigter Menschen an den Musikaufführungen ermöglicht werden kann“, so Karin van der Most, stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal.
Rund 800 Menschen in Wuppertal und dem Bergischen Land sind gehörlos. Hinzu kommen noch die Menschen, deren Hörsinn stark eingeschränkt ist und die unter Schwerhörigkeit leiden.
Karin van der Most: „Mit Blick auf den städtischen Haushalt, möchten wir eine Prüfung durch die Verwaltung, inwieweit eine Kostenübernahme durch Förderprogramme des beispielsweise LVR oder durch Sponsoren wie Aktion Mensch etc. möglich ist.“
Ulrike Beeckmann, Sprecherin der FDP-Fraktion im Kulturausschuss: „Uns ist es ein Anliegen, dass diesen Menschen der Zugang zur Oper und zu Konzerten ermöglicht wird. Dabei scheint vor allem die Oper gut geeignet, da sie eine große visuelle und sinnliche Kraft besitzt und anders als das Sprechtheater mit reduzierten Texten arbeitet.“
Die Fraktionen von SPD, CDU, FDP und Grüne wollen mit Beginn der Spielzeit 2023/2024 inklusive Strukturen schaffen und gehörlosen oder gehörgeschädigten Menschen die bisher bestehende Barriere, die Musik und ihre umfangreichen Klangfarben wahrzunehmen, mit den Klangwesten reduzieren. Ein solches Funktionsshirt werden die Töne in feine Vibrationen verwandelt, die dann auf den Träger eines Sound Shirts oder Klangwesten übertragen wird, so dass Musik zu einem haptischen Erlebnis wird. Die Funktionsweise dieser Shirts erfolgt drahtlos, wobei Mikrofone auf der Bühne die einzelnen Instrumente aufnehmen, sie verarbeitet und anschließend auf dem Sound Shirt wiedergegeben.
„Der Klang wird durch eine Reihe von berührungsähnlichen Empfindungen auf dem Oberkörper des Trägers zum Leben erweckt. Das ist eine großartige Sache und ermöglicht so Menschen den Zugang zur Kultur, denen dies bislang leider verborgen blieb“, so Ulrike Beeckmann abschließend.
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