FDP-Wuppertal: Stillstand in der Schwebebahnstadt verspielt Zukunft

Die Fraktion der Freien Demokraten im Rat der Stadt Wuppertal (FDP) sieht den erneuten von den Wuppertaler Stadtwerken angekündigten einjährigen Stillstand der Schwebebahn als ein großes Desaster für die Stadt.

„Es kommt immer mehr der Eindruck auf, dass in dieser Stadt nichts mehr richtig zu funktionieren scheint. Ein Großproblem reiht sich an das nächste und weit und breit ist niemand ausfindig zu machen, der Verantwortung hierfür übernimmt. Das geht so nicht“, so Alexander Schmidt, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion. „Wenn in dieser Stadt für ein Jahr das wichtigste Verkehrsmittel an der Hauptverkehrsader stillsteht beziehungsweise zu einer Art Wochenend-Bimmelbahn degradiert wird, dann ist der Schaden für die Stadt, ihre Bürgerinnen und Bürger, den Einzelhandel, den ÖPNV insgesamt und auch die Umwelt kolossal.“
Der tatsächliche, aber auch der Imageschaden für die Stadt scheint den Freien Demokraten immens, denn die defekten Radreifen reihen sich in eine Pannenserie der Schwebebahn ein, die nach Ansicht der FDP von einem mangelhaften Controlling zeugen.

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„Jetzt sind es die Radreifen und Risse im Gerüst bzw. Schienen, vorher waren es mangelhafte Stromschienen und Aufhängungen, Fehler im Leitsystem, Stellwerkprobleme und so weiter. All dies führt seit viel zu langer Zeit immer wieder zum Stillstand. Vom zuverlässigsten und sichersten Verkehrsmittel von einst, ist offenbar seit dem Umbau und Einführung der neuen Züge nicht mehr viel übrig. Der erneute Stillstand jetzt wirft unsere Stadt massiv zurück und viele Fragen auf. Wenn man dann Parallelen zur Natursteinmauer am Döppersberg zieht, kann einem schnell der Gedanke kommen, dass Prestigeprojekte der öffentlichen Hand zwar grundsätzlich gut gemeint, aber in Wuppertal nie gut gemacht werden. Am Ende findet sich dann auch niemand, der die Verantwortung übernimmt und für die offenkundigen Fehler geradesteht. So geht man nicht mit dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger und deren Steuermittel um. Wenn ein privater Unternehmer so handelt wie die öffentliche Hand, dann hat das teils existenzielle Konsequenzen. Bei der Öffentlichen Hand hingegen wird einfach weitergemacht und auf das nächste Großproblem gewartet. Ausbaden müssen es am Ende immer die Bürgerinnen und Bürger.“

Die Freien Demokraten sehen durch die erneute Zwangspause neben dem Image- und Attraktivitätsverslust für die Stadt auch eine Schwächung des Einzelhandels, weitere Verluste bei den WSW und eine generelle Schwächung des ÖPNV.
Schmidt: „Die Stadt sollte darüber nachdenken, die gerade erst beschlossene Gebührenerhöhung der Parkraumbewirtschaftung zurückzunehmen. Wir müssen gewährleisten, dass Bürgerinnen und Bürger und auch der Einzelhandel durch die Fehler der öffentlichen Hand nicht stärker in Mitleidenschaft gezogen werden, als nötig. Von den negativen Umweltaspekten ganz zu schweigen, denn der jetzt notwendige massive Einsatz von Bussen im Ersatzverkehr wird sich nicht gerade positiv auf unsere Feinstaub- und CO2-Bilanz auswirken.“

Die FDP sieht auch einen großen Vertrauensverlust der Bürgerinnen und Bürger in die Öffentliche Hand.

„Wir können nach den massiven Problemen nicht einfach zum Business as usual zurückkehren. Für die Bürgerinnen und Bürger ist das alles mittlerweile eine Zumutung. Die WSW müssen gewährleisten, dass die Schwebebahn als unser Wahrzeichen und das wichtigste Verkehrsmittel dauerhaft einsatzfähig wird und bleibt. Von daher erwarten nun eine tragfähige Strategie, wie der Gesamtschaden aufgearbeitet werden kann und ein daraus abzuleitendes Imagekonzept. Hierzu schlagen wir die Einrichtung einer Art Runden Tisches vor, an dem neben den städtischen Töchtern natürlich auch die Stadt selbst teilnimmt. Von den Wuppertaler Stadtwerken erwarten neben einer Image- und Kommunikationsstrategie ganz konkret ein Entgegenkommen für die vielen Kunden und Abonnenten, die einmal mehr nicht die Leistung nutzen können, für die sie bezahlen. Die Wuppertalerinnen und Wuppertaler haben den berechtigten Anspruch, mit Stolz und nicht mit Scham auf ihre Stadt blicken zu können. Wuppertal muss in vielerlei Hinsicht besser werden“, so Schmidt abschließend.

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