FDP-Wuppertal: Umweltspur bedingten Verkehrsinfarkt vermeiden

Die Fraktion der Freien Demokraten (FDP) im Rat der Stadt Wuppertal lehnt die Forderung nach Einrichtung einer Umweltspur auf der B7 strikt ab.

„Die Schwebebahn wird für ein Jahr zum größten Teil ausfallen. Das wird zu mehr Verkehr auf der Talachse führen; also zu mehr Bussen im Schwebebahnersatzverkehr und natürlich auch zu mehr Autos von Bürgern, die anstatt mit der Schwebebahn nun individuell in die Stadt fahren. Wie man angesichts dieser Situation die Einrichtung einer Umweltspur fordern kann, ist uns vollkommen schleierhaft“, so René Schunck, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Wuppertal.

Je eine Umweltspur pro Fahrtrichtung auf der B 7 würde aus der Sicht der FDP-Fraktion das Straßennetz weiter verdichten und zu einer dauerhaften Überlastung führen.

Schunck: „Zu Hauptverkehrszeiten käme es dann zum Umweltspur bedingten Verkehrsinfarkt. Schon jetzt ist es besonders zur Rushhour voll auf den Straßen. Wenn man hier noch eine Spur wegnimmt, dann bricht der Verkehr zusammen. Das kann auch unter Umweltgesichtspunkten nicht wünschenswert sein, denn stehender Verkehr verursacht mehr Schadstoffe, als fließender.“

Die FDP sieht zudem ein erhebliches Konfliktpotential zwischen ÖPNV und Radfahrern, wenn auf einer Umweltspur zukünftig gezwungenermaßen mehr Busse unterwegs sind.

„Wenn auf einer Umweltspur mehr Busse unterwegs sind, dann geben die Radfahrer als langsamste Verkehrsteilnehmer auf der Straße die Geschwindigkeit vor. Wenn Busse dann an den Haltestellen halten, dann müssen die Radfahrer auf die linke Spur ausweichen, wo sich folglich noch mehr Autos den reduzierten Verkehrsraum teilen müssen. Das wird zwangsläufig auch zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen führen. Wir möchten gerne daran erinnern, dass die WSW schon unter normalen Bedingungen die Freigabe der Busspuren für den Radverkehr kritisch gesehen haben. Die Situation wird mit zusätzlichem Verkehr aufgrund des Ausfalls der Schwebebahn nicht einfacher“, so Schunck.

Zusätzlich befürchten die Liberalen, dass dem Liefer- und Zielverkehr der Verkehrsraum entzogen wird.

Schunck: „Die B7 ist keine unbedeutende Nebenstraße. Hier gibt es viel Einzelhandel und eine Menge an Liefer- und Zielverkehren. Durch Parkplatzsuche und Lieferverkehre wird die Umweltspur mitbenutzt werden. Dann werden sich dort Lkw, Pkw, Bussen und Radfahrer gegenseitig behindern. Hier wird es zwangsläufig zu unübersichtlichen Situationen kommen, die letztendlich diejenigen gefährden, die nach den Fußgängern, die schwächsten Verkehrsteilnehmer sind – die Radfahrer.“

Die Freien Demokraten weisen darauf hin, dass eine Umweltspur normalerweise zwar allen Verkehrsträgern offensteht, aber das Konzept im Wesentlichen auf den ÖPNV ausgerichtet ist; es soll Pendler am Stadtrand abholen und in die Innenstadt bringen.

„Das Ziel sollte es doch sein, die Schwebebahn so schnell wie möglich wieder in den Regelbetrieb zu überführen. Sie ist und bleibt für Wuppertal mit seinen topographischen Besonderheiten eines der wichtigsten und nur schwer zu kompensierenden Verkehrsmitteln.

Die FDP schlägt daher vor, in der Zwischenzeit die Einrichtung der bereits beschlossenen Fahrradspuren parallel zur B7 zu beschleunigen. Dort können sich dann Radfahrer weniger gefährdet bewegen als auf der B7. Zudem brauche es eine verbesserte Vernetzung der Höhen Wuppertals mit der Talachse.

„Normalerweise wäre diese ideologische Idee der Grünen als fixe Idee kaum der Rede wert. Da aber die CDU in der jüngeren Vergangenheit als Kernbündnispartner sämtlichen Forderungen der Grünen gemeinsam mit teilweise den Linken zu einer Mehrheit verholfen haben, besteht tatsächlich Anlass zur Sorge, dass diese Idee tatsächlich zum Verkehrsinfarkt in unserer Stadt führen könnte. Wir Freien Demokraten fordern daher ein klares Statement der Vernunft für ein gleichberechtigtes Miteinander der einzelnen Verkehrsteilnehmer unserer Stadt“, so Schunck abschließend.

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