Freie Wähler fordern Neuausrichtung der BEA
WfW-Fraktion plädiert für Neuausrichtung der Bergischen Entwicklungsagentur
Die Bergische Entwicklungsagentur (BEA) war von Anfang an eine typische Kopfgeburt aus Wuppertal. Dazu passt, dass auch die Demontage wieder von Wuppertal ausgeht.
Den Ausgangspunkt bildete eine Personalie: Gesucht wurde eine Weiterbeschäftigung für den Geschäftsführer der Regionale-Agentur. Da bot sich natürlich wieder etwas Bergisches an, zumal es seinerzeit hieß, die Ziel-2-Förderung werde nur an Projekte mit regionalem Bezug vergeben.
Dann ging es nach dem Motto aus einem bekannten Film: „Verhaften Sie die üblichen Verdächtigen!“ In diesem Fall gehören dazu die beteiligten Kommunen, die Stadtsparkassen, die IHK (seit langem bereits bergisch). Schließlich bekam die Wuppertaler Wirtschaftsförderung noch einen Fuß in die Tür. Fehlten nur noch die Stadtwerke.
Diese Mischung wurde dann mit einem ebenso hochklingenden wie unpräzisen Auftrag und einer diffusen Organisation verquirlt, und fertig war die BEA. Allerdings merkte der umworbene Geschäftsführer schnell, dass er sich auf ein unmögliches Unterfangen eingelassen hatte und warf das Handtuch.
Bis heute leidet die BEA darunter, dass sie von allen Gesellschaftern mit heterogenen Erwartungen konfrontiert und als Allzweckwaffe für die unterschiedlichsten Aufgaben eingesetzt wird: von Tourismusförderung über Regionalplanung und bis zur Akquisition von Ziel-2-Projekten. Sie hatte nicht die Chance, sich in einem begrenzten Tätigkeitsfeld so zu professionalisieren, dass sie unverzichtbar wurde. Damit soll die gute Qualität der geleisteten Arbeit in keiner Weise bezweifelt werden.
Die Fraktion der Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW) plädiert dafür, die BEA grundlegend neu auszurichten. Sie sollte sich ihrem Namen entsprechend auf Themen der strukturellen Entwicklung und Modernisierung des bergischen Wirtschaftsraumes konzentrieren und darauf aufbauend gezielte Förderstrategien konzipieren. Den bisher als Nebenprodukte formulierten Entwicklungsstrategien fehlt es an analytischer Tiefe und öffentlicher Zugkraft. Tatsächlich liegen die wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven des Raumes zwischen Ruhrgebiet und Rheinschiene völlig im Dunkeln.
Ob seitens der beteiligten Gesellschafter allerdings an einer derartigen längerfristigen und ambitionierten Aufgabenstellung Interesse besteht, das auch mit einer entsprechenden Finanzierung hinterlegt werden müsste, ist derzeit bestenfalls unklar. Das gilt wiederum insbesondere für Wuppertal, das sich ja mit der Ad-hoc-Entscheidung für das Generalthema ‚Ressosurceneffizienz’ bereits wieder auf einen Sonderweg begeben hat.
In jedem Fall ist eine Klärung der Interessen der Gesellschafter über die zukünftigen Aufgaben und Kompetenzen der BEA angesichts des Auslaufens der Förderperiode unumgänglich.
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