„Wir fühlen uns dem Rheinland zugehörig“

Vertreter des Bergischen Städtedreiecks und der Region Köln/Bonn haben am Montag einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Er soll den Beginn einer engen Zusammenarbeit der beiden Regionen markieren.

Werner Stump, Norbert Feith und Dr. Ortwin Weltrich (v.l.)Werner Stump, Norbert Feith und Dr. Ortwin Weltrich (v.l.)

Der Raum Köln/Bonn und das Bergische Städtedreieck verfügen nicht nur über eine gemeinsame „Grenze“; es bestehen darüber hinaus viele institutionelle und inhaltliche Berührungspunkte, die über die jeweiligen Regionsgrenzen hinaus von Bedeutung sind und nun ausgebaut werden sollen. Oberbürgermeister Norbert Feith, zugleich Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Bergischen Entwicklungsagentur, Landrat Werner Stump (Rhein-Erft-Kreis) als Vorsitzender des Region Köln/Bonn e.V. und Dr. Ortwin Weltrich (Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln) als 2. stellvertretender Vorsitzender des Region Köln/Bonn e.V. unterzeichneten am Montag bei einem Treffen im Brückenpark Müngsten eine gemeinsame Erklärung, die die Felder der Kooperation absteckt und erste konkrete Maßnahmen aufzeigt. Zuvor hatten sich die Gremien beider Regionen einhellig für einen solchen Schritt ausgesprochen.

„Das Rheinland großflächiger sehen“

Norbert Feith machte keinen Hehl daraus, wohin die Reise gehen soll. „Wir fühlen uns dem Rheinland zugehörig“, sagte Solingens Oberbürgermeister. Landrat Werner Stump blies ins gleiche Horn: „Wir müssen das Rheinland großfächiger sehen. Zusammen mit dem Bergischen Land sind wir ein starkes südliches Rheinland.“ Stump erhofft sich durch die Kooperation auch bessere Chancen bei Land und Bund bei der Vergabe von Fördermitteln.

Ortwin Weltrich bekräftigte das aus Sicht der Kölner Handwerkskammer und beleuchtete die angestrebte Zusammenarbeit aus der Perspektive der Unternehmer: „Eine gute Kooperation der Kommunen untereinander ist die beste Wirtschaftsförderung, denn Unternehmen kennen keine kommunalen Grenzen.“ Als Beispiel für künftige gemeinsame Projekte nannte er aufwändige Verkehrsvorhaben.

„Wir haben noch Wahrnehmungsdefizite“

Für Dr. Reimar Molitor, Geschäftsführer der Region Köln/Bonn, kommt es auch darauf an, durch eine Verbesserung der Kommunikation Parallelentwicklungen auszuschließen. Eine Hochschule in Leverkusen sei genauso bergisch wie ein Unternehmen in Remscheid oder Wuppertal. Molitor: „Wir haben noch Wahrnehmungsdefizite, weil wir uns zu wenig kennen.“

Touristische Infrastrukturprojekte sind für Bodo Middeldorf, Geschäftsführer der Bergischen Entwicklungsagentur (BEA), eines der Hauptprojekte, die gemeinsam angegangen werden können. Ihm schwebt zum Beispiel ein „Panoramaradwegeverbund“ vor. Bei solchen Vorhaben gibt es schon heute projektbezogene Kooperationen.

Konkret gemeinsam

Ab sofort wird man sich regelmäßig über aktuelle Projekte und Initiativen informieren und gemeinsame Projekte entwickeln. So sollen die Unternehmen beider Regionen noch besser mit den Fachhochschulen und Universitäten vernetzt werden, um deren wirtschaftsbezogene Aktivitäten und Kompetenzen systematisch zu nutzen. Auf diese Weise erhofft man sich, dass die Wirtschaft von dem Wissenschaftstransfer nachhaltig profitiert. Zudem gibt es in beiden Regionen bereits zahlreiche branchenbezogene Netzwerkprojekte, die in Zukunft ebenfalls stärker regionsübergreifend organisiert werden sollen. Auch in Fragen der Energie- und Ressourceneffizienz – für beide Regionen ein maßgebliches Thema – ist ein intensiver Austausch angestrebt.

Dass man sich in Zukunft zu themenrelevanten Veranstaltungen gegenseitig einlädt, wird allenthalben zu guten Gesprächen und intensivem Austausch zwischen den Akteuren und den Unternehmen untereinander führen. „Dies ist erst der Anfang, wir sind überzeugt, dass sich noch weitere Ansätze und gute Ideen entwickeln werden“, so Stump und Feith.

>> Der Kooperationsvertrag zum Download

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Foto: Georg Sander

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