Gesamtschule mit weitestem Abstand beliebteste Schulform in Wuppertal!
Die Verwaltung hat anlässlich des am Mittwoch stattfindenden Schulausschusses die Anmeldezahlen der Klassen 5 für das kommende Schuljahr vorgelegt. Wie schon seit Jahren ist der Überhang zwischen Anmeldungen und Aufnahmen bei den Gesamtschulen enorm. Insgesamt 500 Schülerinnen und Schüler werden dort immer noch abgewiesen, obwohl die Gesamtschulen die erste Wahl bei der Anmeldung waren.
Hierzu erklärt Marc Schulz, GRÜNER Fraktionsvorsitzender:
„Das große Interesse an Gesamtschulen in unserer Stadt freut uns natürlich, zeigt es doch, dass die Eltern das Angebot für ein langes gemeinsames Lernen zu schätzen und für ihre Kinder in Anspruch nehmen wollen.
Leider ist es in Wuppertal aber traurige Tradition, dass die Zahl der Plätze mit der Zahl der angemeldeten Kinder in keiner Weise mithalten kann. Zu lange waren Verwaltung und Politik hier untätig. Auch der letzte Beschluss zur Errichtung einer siebten Gesamtschule in Heckinghausen war leider mit einem Haken versehen, wurde das Vorhaben doch von der damaligen GroKo ohne Finanzierung-Vorschlag verabschiedet.
Bis heute kann der zuständige Schuldezernent keine abschließende Antwort darauf geben, wie dieses Projekt finanziert werden soll.
Für uns GRÜNE steht fest, dass wir den Elternwillen ernst nehmen und daher für eine Finanzierung des Vorhabens im Rahmen des kommenden Haushalts sorgen werden. Denn anders als andere politische Mitkonkurrenten fassen wir nicht nur populäre Beschlüsse, wir kümmern uns auch um ihre Umsetzung und die dafür erforderliche solide Finanzierung.
Zum Hintergrund:
Zum Schuljahr 2019/20 wechseln insgesamt 2.942 Schülerinnen und Schüler in die Sekundarschule I. Fast die Hälfte dieser Kinder (1.434) wurde an einer der sechs Gesamtschulen angemeldet, womit die Gesamtschule mit weitem Abstand vor den Gymnasien (933) die beliebteste Schulform in Wuppertal ist. Während aber alle Kinder, die an Gymnasien angemeldet wurden, auch dort einen Platz erhalten haben, wurden an Gesamtschulen nur 956 Kinder aufgenommen, 478 Kinder wurden auf die anderen Schulformen verteilt. An den Hauptschulen wurden 235 Kinder aufgenommen (232 Anmeldungen) und an Realschulen 823 Kinder (793 Anmeldungen).
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Sehr geehrter Elberfelder,
witzig ist, dass sie sich gegen Polemik aussprechen und andererseits im Satz davor von den Gesamtschulen als „Monster“ reden.
Wenn wir mal jede Polemik weglassen, bleibt Folgendes:
Die Behauptung, alleine die vorgezogenen Anmeldungen seien verantwortlich für die große Nachfrage, ist falsch. Um das mal ganz sachlich anhand der Zahlen nachzuvollziehen:
• Schuljahr 2013/14: 1.289 Anmeldungen Gesamtschulen/ 1.070 Anmeldungen Gymnasien (vorgezogene Anmeldephase)
• 2014/15: 1.172/ 1.073 (gleichzeitige Anmeldephase)
• 2015/16: 1.239/ 1.068 (gleichzeitige Anmeldephase)
• 2016/17: 1.240/ 983 (vorgezogene Anmeldephase)
• 2017/18 1.295/ 927 (vorgezogene Anmeldephase)
• 2018/19: 1295/997 (vorgezogene Anmeldephase)
• 2019/20: 1.434/ 928 (vorgezogene Anmeldephase)
Auch wenn wir dieses Jahr einen Höchststand erreicht haben, liegen die Zahlen trotzdem immer auf einem ähnlichen Niveau, egal ob die Anmeldephase vorgezogen ist oder nicht. Wenn die Hälfte aller Kinder in Wuppertal an der Gesamtschule angemeldet wird, ist das aus meiner Sicht ein Zeichen, dass die Eltern eben diese Schulform wollen und das Argument der Größe einer Schule nicht wirklich von Interesse ist (jedenfalls bei diesen 1.434). Mit-Entscheidend für die Schulentwicklungsplanung ist der Elternwillen, der berücksichtigt werden muss. Wollen Sie diesen Eltern vorschreiben, dass sie kleinere Schulen besser zu finden haben, obwohl sie etwas anderes für ihre Kinder wollen?
Viele Grüße
Marc Schulz (Wuppertaler)
wenn, wie praktiziert, die Anmeldetermine für die Gesamtschulen von denen für die anderen Schulformen abweichen, nämlich vorgezogen sind, dann ist bes, ganz einfach aus Gründen der Absicherung, kein Wunder, dass mehr Eltern ihre Kinder für die Gesamtschule anmelden.
Gesamtschulen sind regelmäßig Großeinheiten mit einer viel zu großen Schülerzahl. Kleinere Realschulen sind für eine Vielzahl von Schülern sinnvoller und „näher“ als diese Monster. Die Polemik für oder gegen einzelne Schulformen ist unangemessen und nicht gerechtfertigt.