GRÜNE: Ärztliche Versorgung muss wohnortnah bleiben!
Auf den ersten Blick scheint die haus- und fachärztliche Versorgung in Wuppertal perfekt zu sein. Denn laut der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ist die Versorgungsquote mit „Kassensitzen“ von 102 % sogar übererfüllt.
Aus Sicht der GRÜNEN Ratsfraktion verzerrt dieser rein statistische Wert aber die Realität, denn er bildet nur die gesamtstädtische Sicht ab.
„Schon jetzt gibt es Aufnahmestopps für Neupatient:innen in Hausarztpraxen bspw. in Cronenberg und sehr lange Wartezeiten für spezielle Untersuchungen in Facharztpraxen. Dies gilt vor allem für Termine bei psychiatrischen Fachärzt:innen, Wartezeiten von mehreren Monaten sind besonders für deren Patient:innen unzumutbar,“ weiß der sozialpolitische Sprecher Marcel Gabriel-Simon.
Inwiefern vor allem für ältere Mitbürger:innen lange Wege mit Bus und Bahn zumutbar sind, bleibt zu bezweifeln. Weitere Kassensitzzulassungen für Wuppertal sind allerdings zurzeit nicht möglich.
Wohnortnahe hausärztliche Versorgung ist das A und O eines funktionierenden kommunalen Gesundheitssystems. Und hier liegt die Crux!
„Mag die Versorgung auf der Talachse zurzeit noch sehr gut sein, so ist es notwendig, die Entwicklung in den Stadtteilen kritisch in den Blick zu nehmen. Eine ausreichende hausärztliche Versorgung auch in den Stadtteilen führt letztendlich auch dazu, dass nicht einzelne Arztpraxen überfüllte Wartezimmer haben und dafür mehr Zeit für die einzelnen Patient:innen bleibt.
Dass auch wirtschaftliche Aspekte für eine Standortwahl einer Arztpraxis ausschlaggebend sind, ist verständlich, darf aber letztendlich nicht zu einer langfristigen Unterversorgung in einigen Stadtteilen führen. Die Antwort auf unsere Anfrage lässt auf jeden Fall noch einige Fragen offen,“ meint Marcel Gabriel-Simon abschließend.
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