GRÜNE: Erpressung bei Tarifverhandlungen ist schlechter Stil
Auf die Forderung nach Gehaltserhöhung konterte dieser, eine Erhöhung der Tarife über 1,5 Prozent hinaus werde durch weitere Personalkürzungen der Stadt kompensiert, um die höheren Kosten aufzufangen.
Marc Schulz, Fraktionsvorsitzender:
„Gerade im Sozial- und Erziehungsbereich kommt die Stadt vielen Aufgaben nach, zu denen sie gesetzlich verpflichtet ist. Wenn Dr. Slawig seine Drohung wahr macht, würde das unweigerlich auch den Erziehungs- und Sozialbereich treffen und die Stadt könnte nicht mehr ihrer gesetzlichen Pflicht nachkommen. Deshalb ist dieser Vorstoß als reine Einschüchterungsmaßnahme zu werten.
Dr. Slawig wird es kaum riskieren, Erzieherinnenstellen einzusparen und somit das ohnehin zu geringe Betreuungsangebot in der Stadt weiter abzubauen. Eine solche Maßnahme würde in erster Linie den Familien in unserer Stadt schaden.
Würden die von Dr. Slawig vorgeschlagenen Personalkürzungen eintreten, müsste die Stadt dies z.B. durch Tagespflege kompensieren, aber auch hier weigert sich die Stadt seit langem, eine angemessene Entlohnung zu zahlen. Gute und qualifizierte Betreuung hat ihren Preis.“
Paul Yves Ramette, kinder- und jugendpolitischer Sprecher:
„Wir halten die Forderung von ver.di auf Gehaltserhöhung für die Sozial- und Erziehungsdienste in der Sache für berechtigt. Seit fast 25 Jahren sind die Eingruppierungsmerkmale nicht verändert worden. Angesichts der Vielzahl an zusätzlichen Aufgaben zum Beispiel für Erzieherinnen und Erzieher ist das kaum zu glauben.
Immerhin gehört zu ihren Aufgaben mittlerweile auch die frühkindliche Bildung, Sprachförderung, Einzelförderung, Analyse von Entwicklungsschritten, Gespräche mit Eltern und vieles mehr. Weder die Eingruppierung noch das aktuelle Gehalt ist angesichts dieser Tätigkeitsfülle angemessen. Wir drücken ver.di bei den Tarifverhandlungen deshalb die Daumen für einen guten und angemessenen Abschluss.“
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