GRÜNE fordern umfassende Gesundheitsversorgung für Flüchtlinge
Dazu erklärt Ilona Schäfer, gesundheitspolitische Sprecherin der Ratsfraktion:
„Auch wenn Wuppertal bei der Versorgung von Flüchtlingen im Vergleich zu anderen Kommunen schon gut aufgestellt ist, sehen wir noch Verbesserungspotential. Wir orientieren uns dabei an dem sogenannten „Bremer Modell“, das bereits in Bremen und Hamburg mit großem Erfolg umgesetzt wird. Hier erhalten die Flüchtlinge eine Versicherungskarte mit der sie ohne den Umweg über das Sozialamt medizinische Leistungen in Anspruch nehmen können. Dieser Weg ist diskriminierungsfrei und erspart gleichzeitig der Kommune einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Deshalb möchten wir auch in Wuppertal diesen Weg gehen. Noch besser wäre es allerdings, wenn eine solche Lösung landesweit gefunden werden könnte. Deshalb ist auch ein Appell des Rates der Stadt Wuppertal an die Landesregierung, eine NRW Krankenkarte einzuführen, Teil unseres Antrags.“
Auch Zugang zu psychiatrischen Hilfen vereinfachen
Der GRÜNE Antrag geht aber noch über das „Bremer Modell“ hinaus.
Auch der Zugang zu psychiatrischen Hilfen soll vereinfacht und verbessert werden. Dazu ist es oft notwendig, fachlich geschultes Personal mit interkultureller Kompetenz zur Verfügung zu haben. Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat dazu im Dezember letzten Jahres ein Angebot gemacht, die rheinischen Kommunen bei der Betreuung von Flüchtlingen mit seiner Fachkompetenz zu unterstützen. Einen besonderen Behandlungsschwerpunkt für Personen mit Flüchtlingsgeschichte bietet das LVR-Klinikum Düsseldorf.
Hierzu Regina Orth, Sprecherin im Integrationsrat:
„Dieses Angebot sollte die Stadt Wuppertal unbedingt annehmen, denn ein Großteil der Flüchtlinge, die zu uns kommen, ist traumatisiert – sei es durch die Situation in ihrem Heimatland oder durch Erlebnisse auf der Flucht. Etwa 40% von ihnen leiden an einer posttraumatischen Belastungsstörung. Die niedrigschwelligen Angebote der LVR-Kliniken können diesen Menschen helfen, ihre Erfahrungen schneller zu verarbeiten. Das hilft ihnen auch dabei, sich in ihre neue Umgebung besser einzugewöhnen.“
Den Antrag finden Sie hier.
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