11.01.2018

Grüne Wuppertal zu möglichen Dieselfahrverboten in Wuppertal

Die Grenzwerte für Stickoxide sind an vielen Messstationen in 2016 wieder überschritten worden, auch für 2017 sind die Zahlen allarmierend.

Während für Feinstaub die Schutzmaßnahmen, wie Umweltzonen, Wirkung zeigen und eine deutliche Abnahme erkennbar ist, ist die Situation bei Stickoxiden weiterhin dramatisch: An 60 von 127 Messstellen wurden bereits 2016 in NRW der EU-Grenzwert für die mittlere Jahresbelastung nicht eingehalten. Auch in Wuppertal wurden 2016 die Grenzwerte auf der Gathe wieder überschritten. Eigene NO2-Messungen des GRÜNEN Kreisverbandes in der Zeit vom 22.09.-20.10.2017 in Wuppertal ergaben Werte von 39,5 μg/m³ am Wicküler Park, 41,3 μg/m³ am Robert-Daum-Platz und 49,2 μg/m³ am Döppersberg. Damit gab es im genannten Zeitraum auch in 2017 Überschreitungen am Robert-Daum-Platz und am Döppersberg.

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Von Stickoxiden gehen dabei große Gesundheitsrisiken aus: Sie können schwere Lungen- und Herz-Kreislauferkrankungen auslösen. Nach Berechnungen der Europäischen Umweltagentur sind mehr als 10.000 Todesfälle in Deutschland auf Verkehrsemissionen zurückzuführen.

Dazu die Sprecherin der GRÜNEN Wuppertal, Claudia Schmidt: „Schon alleine die Statistik zeigt uns, dass wir hier dringenden Handlungsbedarf haben! Zu erklären, die Stadt Wuppertal habe noch Zeit Fahrverbote abzuwenden, wie es Verkehrsdezernent Frank Meyer getan hat, erscheint vor diesem Hintergrund geradezu grotesk. Es ist jetzt Zeit zu handeln um die Menschen zu schützen und Fahrverbote zu verhindern.“

Viele unabhängige Abgasmessungen zeigen, dass selbst neue Euro 6-Diesel-Autos fast aller Hersteller, die Grenzwerte zwar auf dem Teststand, nicht aber auf der Straße einhalten. Zum Teil überschreiten auch noch Neufahrzeuge den Grenzwert um mehr als das zehnfache. Weil die Belastung in den Innenstädten nicht zurückgeht, fordern Gerichte inzwischen Fahrverbote für viele Stadtzentren.

„Die Autoindustrie und Verkehrsminister Dobrindt sind in der Verantwortung, Fahrverbote zu verhindern. Es kann nicht sein, dass Autofahrer das Tricksen und Betrügen der Autoindustrie und mit freundlicher Unterstützung der Bundesregierung ausbaden sollen. Deshalb fordern wir die Autoindustrie und die Bundesregierung auf, Dieselautos  technisch so umzurüsten, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Allein Software-Updates sind keine Lösung. Da die Industrie das Problem verursacht hat, muss sie natürlich auch für die Umrüstung aufkommen. Nur so lassen sich Fahrverbote vermeiden.“, so Claudia Schmidt von den GRÜNEN weiter.

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Kommentare

  1. Melissa Korten sagt:

    Glück für den Wicküler-Park, der ist unbedenklich! Pech für den Robert-Daum-Platz – hier müssen alle sterben. Denn der Grenzwert liegt bei 40 µg/m³.

    Mal im Ernst: Der Wert wird an einigen (wievielen überhaupt?) Tagen knapp überschritten. Das ist nicht gut, aber auch nicht alarmierend (schon gar nicht mit zwei ‚l‘). Der Arbeitsplatzgrenzwert liegt bei 950 µg/m³. Und gearbeitet wird meist 8 Stunden täglich.

    Es gibt daher weniger ein medizinisches als vielmehr ein politisches Problem. Der Grenzwert ist nun mal längst beschlossen und muss eingehalten werden. Dabei dürfen die Gegenmaßnahmen aber entsprechend maßvoll ausfallen.

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