GRÜNE: Finanzieller Super-GAU beim Kohlekraftwerk Wilhelmshaven
„Manche meinen noch, die verzögerte Inbetriebnahme des Kraftwerks sei das Hauptthema, dabei ist der Betrieb eine reine Geldverbrennmaschine,“ so der Fraktionsvorsitzende Peter Vorsteher.
Wie die GRÜNEN herausfanden, müsste die Stadt eigentlich eine Abschreibung in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrages auf die Beteiligung der WSW Energie und Wasser AG an dem Kohlekraftwerk vornehmen. Dies ist bereits bei den Partnern GDF Suez und BKW (Schweiz) erfolgt. BKW hat dafür Rückstellungen gebildet.
Klaus Lüdemann, Aufsichtsrat bei WSW Energie: „Das Kraftwerk wird nur dann mit voller Kapazität arbeiten, wenn kein Windstrom zur Verfügung steht, und dann reichen die vorhandenen Umspannwerke und Trassen.“
Kommunale Stadtwerke wie Aachen, Ulm oder Lübeck, die sich an Steinkohlekraftwerken z. B. in Lünen (Trianel) oder Hamm (RWE) beteiligt haben, machen damit jährliche Verluste in zweistelliger Millionenhöhe. Die Ursache dafür ist, dass die Kraftwerke infolge der deutlich gesunkenen Börsenstrompreise über einen großen Zeitraum eines Jahres nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum es mit der Beteiligung der WSW an dem Kohlekraftwerk in Wilhelmshaven besser aussehen sollte. Die GRÜNEN gehen davon aus, dass sich ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigen.
Die Stadt Wuppertal geht immer noch von 6800 Vollaststunden für das Kraftwerk aus.
„Das ist völlig unrealistisch, die Hälfte ist wahrscheinlicher“, so Klaus Lüdemann.
„Über die nächsten Jahre drohen zusammengerechnet Verluste im hohen zweistelligen Millionenbereich. Das nennen wir einen finanziellen Super-GAU. Wir fordern die Wuppertaler Stadtwerke und den Kämmerer Dr. Slawig auf, die Zahlen vor der Kommunalwahl auf den Tisch zu legen. Die Bürger*nnen haben ein Anrecht darauf zu erfahren, wie es um diese Beteiligung steht, denn schließlich geht um ihr Geld“, führt Klaus Lüdemann aus.
„Schuld an dem finanziellen Super-GAU ist die Große Koalition in Wuppertal, die 2008 die Kraftwerksbeteiligung gegen unsere Stimmen beschlossen hat. Die Zeche werden die Menschen in Wuppertal zahlen. Die Abschreibung reduziert das Eigenkapital der Stadt und die jährlichen Verluste werden zur Streichung von Buslinien, zu Preiserhöhungen bei Strom, Gas und Wasser führen“, prophezeit Fraktionsvorsitzender Peter Vorsteher.
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