04.10.2012Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
GRÜNE: IKEA ja, Homepark nein!
„Wuppertal braucht ein Möbelhaus, das ist unstrittig“, so Anja Liebert, stadtentwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Wuppertalerinnen und Wuppertaler fahren oft viele Kilometer, um ihren Bedarf in Einrichtungshäusern in der Umgebung zu decken.
Jedoch wird die Ansiedlung eines IKEA-Möbelhauses in Verbindung mit einem Fachmarktzentrum in Nächstebreck gravierende negative Auswirkungen auf Einzelhandel, Verkehr und Umwelt erzeugen. Das geht schon jetzt aus den vorgelegten Gutachten und Stellungnahmen hervor. IKEA hat immer betont, sich nur mit einem angeschlossenen Homepark-Fachmarktzentrum in Wuppertal anzusiedeln.“
„BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen die Innenstädte von Elberfeld, Barmen und Oberbarmen stärken“, so Susanne Fingscheidt, Bezirksvertreterin in Oberbarmen. „Die geplanten Fachmärkte an der Stadtgrenze werden dem Einzelhandel in den Innenstädten jedoch schaden und zu Geschäftsaufgaben und weiterem Leerstand führen. Der zu erwartende zusätzliche Autoverkehr droht einen Verkehrskollaps auszulösen und führt zu hoher Luft- und Lärmbelastung für die Anwohnerinnen und Anwohner. Darüber hinaus wird eine große Waldfläche im Landschaftsschutzgebiet abgeholzt und damit weiterer Lebensraum für Tiere und Pflanzen zerstört.“
Die rot-grüne Landesregierung hat im Zuge der Erarbeitung eines neuen Landesentwicklungsplanes (LEP) einen sachlichen Teilplan zum großflächigen Einzelhandel ins Kabinett eingebracht, dessen Inhalte bereits heute bei Planungen berücksichtigt werden müssen. Ziel ist es unter anderem, Projekte zu verhindern, die durch einen zu hohen Anteil an zentrenrelevanten Sortimenten (>10%) die Innenstädte gefährden. Genau das ist beim Homepark-Projekt der Fall. Selbst der wenig subtile Versuch der Stadtverwaltung, durch eine kurzfristige Änderung der städtischen Sortimentsliste in der letzten Ratssitzung diesen Wert zu verringern, führte nicht zur Erreichung des vorgeschriebenen Ziels.
„Wuppertal braucht ein Möbelhaus auf einer geeigneten Fläche. Was nicht gebraucht wird, ist ein zusätzliches Fachmarktzentrum, das die Interessen von IKEA über die Interessen der Gesamtstadt stellt. Wir könnten uns ein Möbelhaus z.B. als Nachnutzung auf einer ehemaligen Gewerbe- oder Handelsfläche gut vorstellen“, so Anja Liebert abschließend.
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Welches sind eigentlich diese sogenannten Fackmärkte?