GRÜNE Landtagsfraktion hinterfragt zwielichtige Bio-Hennenhaltung in der Region
„Ähnlich wie ein paar hundert Meter entfernt an der Nordrather Straße auf Velberter Gebiet, wird nun am Wuppertaler Dönberg im Landschaftsschutzgebiet ein Massentierstall hochgezogen, der knapp 15.000 Legehennen aufnehmen soll“, so Bettina Brücher, umweltpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN und Vorsitzende des Umweltausschusses. „Eine im Baurecht vorgesehene Privilegierung landwirtschaftlicher Betriebe macht diese enormen Eingriffe in den Natur- und Landschaftsraum immer öfter möglich. Wir sehen diese Entwicklung in unserer Region mit weitreichenden Auswirkungen auf Naherholung, Landschaft und Natur mit großem Bedauern. Darüber hinaus haben wir Zweifel an der Einhaltung der EU-Bioverordnung. Dem Velberter `BioHühnerPark` des Agrar-Investors wurde vor kurzem das Biosiegel entzogen, da die für Biohühner geforderte Auslauffläche nicht vorhanden ist. Die Behörden ermitteln auch wegen weiterer Verstöße gegen die Bio-Richtlinien. Massentierhaltung ist zur Produktion von Bio-Lebensmitteln schlicht und einfach nicht geeignet.“
Da die Massentieranlagen im Raum Wuppertal, Velbert, Hattingen und im EN-Kreis immer größere Ausmaße annehmen, haben sich die GRÜNEN aus dieser Region an die GRÜNE Landtagsfraktion gewandt, die nun eine umfangreiche Anfrage zu diesem Thmea an die Landesregierung gestellt hat.
„Wir hinterfragen dieses System der privilegierten Massentierhaltungen jetzt gründlich“, so Johannes Remmel, MdL, parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion von Bündnis 90/DIE GRÜNEN. „In den letzten Jahren hat sich durch das gesetzlich verankerte Instrument der Privilegierung landwirtschaftlicher Bauvorhaben im Landschaftsschutz eine äußerst fragwürdige Entwicklung vollzogen. Keine Frage, wir unterstützen die Bio-Landwirtschaft nach Kräften, doch den negativen Auswüchsen wollen wir einen Riegel vorschieben. Daher müssen sich das Kontrollwesen und die Gesetzeslage den aktuellen Entwicklungen anpassen. Die Agrar-Industrie besetzt verstärkt den Bio-Bereich, kleine bäuerliche Biohöfe leiden zunehmend unter dieser Konkurrenz. Der gute Ruf der Bio-Branche darf jedoch nicht durch schwarze Schafe in Verruf geraten. Das Kapital der Bio-Branche ist das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher in sie. Eine Gefährdung des Vertrauens darf es unter keinen Umständen geben. Nur schärfere Kontrollen können hier Abhilfe schaffen!“
Die Anfrage der Landtagsfraktion finden Sie als PDF-Datei unter www.gruene-wuppertal.de (Aktuelles)
Bündnis 90/DIE GRÜNEN unterstützen die AnwohnerInnen des Fettenberger Wegs in Wuppertal, die Klage gegen die Massen-Hennenanlage im Landschaftsschutzgebiet eingereicht haben.“
Weitere Informationen finden Sie im Internet auf der Seite des BürgerInnenverein NaturLandschaftSchutz Deilbachtal e.V. www.nls-deilbachtal.de.
Auch Spenden zur Finanzierung der Klage können geleistet werden:
BV NaturLandschaftSchutz Deilbachtal e. V.
Credit- und Volksbank eG Wuppertal
Konto 1207139013
Bankleitzahl 330 600 98
Weiter mit:
Was haben eigentlich immer alle mit dem Hennenberg? Da wird beispielsweise behauptet, die Hühner reißen sich aus Frust die Federn aus und das von welchen, die keine Ahnung haben. Fakt ist, unter Hühnern gibt es immer schonmal „Federfresser“, die anderen Tieren die Federn rausreißen – das kann jeder Hühnerhalter bestätigen. Im Grunde muss man danebenstehen und genau die aus der Schar entfernen, ist bei der großen Anzahl an Hühnern aber kaum machbar. Gerne kommen Tierschützer auch mal vorbei und beschweren sich, dass die Hühner alle drin sind. Und das zu einem Zeitpunkt, wo die Viecher gerade in der Mauser sind – kein schöner Anblick, klar, dass sie dann nicht rauskommen, da ständen gleich wieder die Tierschützer und würden Alarm schlagen. Klage gegen die Massenanlage, das ist genau sowas wie die Klagen und Beschwerden zur Jugendjustizvollzugsanstalt. Alle meinen, sowas muss man haben und alle essen auch Eier – nur vor der eigenen Haustür bittschön möchte man sowas nicht haben…
Es geht um Ammoniak, um Bakterien, Pilze und Feinstäube. Also um Stinken, Gewässerverunreinigungen, und eine Vielzahl möglicher Erkrankungen beim in der Nähe wohnenden Nachbarn. Es geht um die Minderung des Naherholungswertes. Wer möchte schon in einer Gegend wandern in der es stinkt und arme Asthmatiker an Leib und Leben gefährdet werden. Eier essen? Ja klar, aber nur aus umweltverträglicher Haltung. Monokulturen, Massentierhaltung zwei unheilige Brüder, die immer ungesund und schädlich für Pflanze, Mensch und Tier sind. Daher ist es gut, dass die Grünen genau hinschauen und sich dieser Themen – hoffentlich mit Erfolg – annehmen.