GRÜNE vor Ort: Projekte gegen Kinderarmut in der Alten Feuerwache
„Wir haben uns über die Kampagne ‚Armer Anfang ist schwer‘ und das Modellprojekt ‚8samkeitsgruppe‘ informieren lassen und waren sehr beeindruckt von der außerordentlich wichtigen Arbeit in der Alten Feuerwache“, so Paul Yves Ramette, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion. Drastisch wurden uns die Lebensumstände vieler Kinder und Jugendliche im Quartier geschildert. Es ist eigentlich unvorstellbar, aber in unserer reichen Gesellschaft werden Kinder ohne Frühstück in die Schule geschickt, sind unzureichend gekleidet und leiden psychisch unter den Folgen von Vernachlässigung, Einsamkeit und Stress. Diesen Kindern zu helfen und ihnen Geborgenheit und Zuwendung zukommen zu lassen, haben sich die Mitarbeiter*innen der Alten Feuerwache unter dem Motto „Das Gesunde Kinderhaus“ auf die Fahnen geschrieben. Im Modellprojekt „8samkeitsgruppe“ können 8 stark belastete Kinder in einer verlässlichen Gruppe betreut werden und in einem geschützten Raum lernen, spielen und sich mit sozialpädagogischer Unterstützung kindgerecht entwickeln.“
„Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN kritisiert, dass die Stadt Wuppertal die Alte Feuerwache nicht ausreichend unterstützt, so dass die Finanzierung über Spenden- und Sponsorengelder erfolgen muss“, so Ilona Schäfer, sozialpolitische Sprecherin. Die Stadt ist verpflichtet, mit Präventionsmaßnahmen dafür zu sorgen, dass betroffene Kinder aufgefangen werden bevor es zu spät ist. Wir werden uns dafür stark machen, dass zukünftig mehr Augenmerk auf die Kinderarmut in unserer Stadt gelegt wird und dass Projekte wie die der Alten Feuerwache stärker gefördert werden. Wir möchten uns an dieser Stelle für die engagierte Arbeit der Mitarbeiter*innen der Alten Feuerwache bedanken, die mit ihrer Kampagne „Armer Anfang ist schwer“ das Problem beim Namen nennen und einen wichtigen Beitrag dafür leisten, Kindern in unserer Stadt eine Zukunft zu bieten.“
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Schön, dass die Grünen die Armut in unserer Gesellschaft beklagen. Aber diese Krokodilstränen machen nicht vergessen, dass dieselben Grünen durch ihre rot-grüne Agenda 2010, insbesondere die Einführung von Hartz 4 entscheidend und ursächlich an der Verschärfung der sozioökonomischen Situation mitgewirkt haben. Die Grünen sind daher voll für diese prekären Lebenslagen verantwortlich. Wenn die Grünen überhaupt noch ernst genommen werden wollen, sollen sie ihre Fehler erkennen und sich z.B. eindeutig für die Rücknahme der Hartz 4 Gesetze einsetzen. Als ehemaliger Grünen Wähler ist es erschreckend, erfahren zu müssen, wie wenig von den ehemaligen Säulen grüner Politik ökologisch, sozial, basisdemokratisch und gewaltfrei übrig geblieben ist!
Etwas versöhnlich stimmt jedoch der Hinweis von Frau Schäfer auf die Verpflichtung der Stadt. Die Angewiesenheit auf „goodwill“ privater Finanziers ist ein Unding und eines modernen Sozialstaats nicht würdig. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Position von Frau Schäfer bei der Partei des Sozialabbaus Bündnis 90/Die Grünen insgesamt durchsetzt.