19.11.2012Georg Sander
Gute Entscheidung
Was, außer den überschaubaren Kosten, spricht eigentlich dagegen, dass öffentliche Sitzungen des Wuppertaler Lokalparlaments live im Internet übertragen werden? Schon heute kann jeder Bürger seinen Vertretern von den Zuschauerrängen im Ratssaal bei der Arbeit zusehen. Jedenfalls theoretisch. Praktisch ist das für viele Menschen nicht möglich, weil der Aufwand zu hoch oder die Anfahrt zu weit ist. Und: Viele Menschen schaffen es nicht, montags um 16:00 im Barmer Rathaus zu sein. Sei es aus beruflichen Gründen, weil sie sich um ihre Kinder kümmern müssen oder weil die Gesundheit gerade nicht mitspielt.
Das Internet bietet jedem Interessierten die Möglichkeit, live dabei zu sein, vorausgesetzt, er hat einen Computer und einen Internetanschluss. Das ist nicht nur ein Nutzen für die Bürger, sondern auch für die Ratsherren und -damen, deren in der Regel ehrenamtliches Wirken sich bislang meist unter Ausschluss der Öffentlichkeit vollzieht. Wenn mehr Menschen die Arbeit unserer Volksvertreter mitverfolgen können, kann das auch dazu beitragen, das Ansehen dieser oft als „Feierabendpolitiker“ geschmähten Wuppertalerinnen und Wupertaler zu heben.
Dass sich alle Fraktionen – wenn auch erst nach den üblichen parteipolitischen Spielchen – nun zum Livestream entschlossen haben, ist ein Schritt hin zu mehr Transparenz und Öffentlichkeit. Eine gute Entscheidung für alle.
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Foto Laptop: Mario Simeunovic / pixelio.de
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Fast vergessen: wer um 16:00 Uhr allerdings dann keine Zeit hat, der muss leer ausgehen.. Es ist nicht geplant, die Sendungen für einen späteren Genuss aufzuzeichnen.
Ist bekannt, wer für die Streaming-Technologie sorgen wird? Oder wo es ausgeschrieben wird? Da gibt es in der Bürgerschaft bestimmt einige, die sich dafür die Ärmel hochkrempeln würden.