INDECT – eiskalt erwischt!
Das Thema war INDECT – die softwaregestützte Totalüberwachung, die von der EU mit 15 Millionen Euro gefördert wird und deren federführender Forschungsstandort in Deutschland die Bergische Universität in Wuppertal ist.
Warum um alles in der Welt stellt man sich bei minus 5 Grad in eine Fußgängerzone und versucht Info-Flyer unter die Leute zu bringen und mit Bürgern ins Gespräch zu kommen?
„Weil das Thema so unglaublich wichtig ist“ sagt Stefan Kottas, Mitinitiator und Software-Experte aus Wuppertal, „INDECT betrifft uns alle. Die Hollywood-Vision ‚Minority-Report‘ und George Orwells ‚1984‘ werden Wirklichkeit. Wir laufen Gefahr eines der wichtigsten rechtstaatlichen Grundprinzipien zu verlieren: die Unschuldsvermutung.
„Wir werden auch in Zukunft bei jeder Witterung bereitstehen um die Bürger über solch wichtige Themen zu informieren.“ ergänzt Achim Gräfendorf, Mitglied des Presseteams.
Die angemeldete Demonstration gegen INDECT und CleanIT fiel bedauernswerterweise aus; die Wuppertaler PIRATEN scheuten die Kälte jedoch nicht.
Das Informationsangebot wurde trotz aller widrigen Umstände recht gut von den Wuppertalern angenommen und es gab interessante Gespräche zwischen PIRATEN und Bürgern.
INDECT ist die Vernetzung von Datenbanken, Telekommunikationsdaten, sozialen Netzwerken durch die computergestützte Gesichtserkennung und Interpretation von Verhaltensweisen und Bewegungsmustern via Überwachungskameras (CCTV’s).
Die besondere Schwierigkeit, neben den datenschutzrechtlichen Bedenken, besteht in der Fehlbarkeit der Interpretationen durch die Software.
Das Laufen um z.B. noch den Bus zu erreichen oder der Plausch mit einem alten Schulfreund, den man beim Einkaufsbummel wiedertrifft, könnten von INDECT als Fluchtverhalten oder Zusammenrottung eingestuft werden – das kann einen schon frösteln lassen…
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