Infrastruktur- und Großprojekte – made in Wuppertal

Der Neue Döppersberg ist wohl die das Innenstadtbild prägendste Großbaustelle. Fragestellungen/Folgekosten gibt es aber auch bei zahlreichen weiteren Infrastruktur- und Großprojekten.

Ob/Wer überblickt die langfristigen Folge(kosten) – z. B. für die Instandhaltung der Infrastruktur, die Wiederherstellung der Umwelt und insbesondere auch den Wuppertaler Innenstadt-Einzelhandel?

Woher kommt die Kaufkraft?

Können die neu geplanten Verkaufsflächen mehr bewirken als reine Umsatz-Umverteilung? Wo ist langfristig der echte Mehr-Wert für Wuppertal?

Wurde bei der Planung berücksichtigt, dass zugleich neue Einkaufszentren mit Mehr-Verkaufsfläche  auch in den Nachbarstädten entstehen? Die Zahl der überschuldeten Haushalte ist in Wuppertal aktuell doppelt so hoch wie der Bundesdurchschnitt. Auch Arbeitslosigkeit und Transferleistungen liegen hier im oberen Bereich. WER wird also dort einkaufen? WAS passiert mit der gewachsenen Innenstadt?

Einzelhandels-Groß- und Infrastrukturprojekte

Geplanter großflächiger Einzelhandel ist beim Neuen Döppersberg geplant als Bahnhofsmall/Investorenkubus, Factory-Outlet-Center/Bundesbahndirektion und – vermutlich – kleinteiliger vom Bahnhof bis zur Poststraße. Weitere z. T. bereits über Jahre kontrovers diskutierte Einzelhandels-Groß- und Infrastrukturprojekte sind z. B.  die geplante KAISERMEILE in W-Vohwinkel – ungeachtet dessen, wie viel Mehr Verkehrsaufkommen und Umweltbelastung dort überhaupt noch verkraftbar sein mag,  die geplante Erweiterung der CITY-ARKADEN – auf Kosten der gewachsenen Innenstadt/Blickachsen, sowie der geplante IKEA-HOMEPARK/das Mega-Einkaufszentrum in W-Nord (trotz NRW-Untersagungsverfügungen aus 11/2012 und 10/2013 erfolgten bereits weitere Kosten verursachende Vorbereitungen) – zu Lasten des langjährigen Geschäftspartners und guten Nachbarn „Ausstellung Eigenheim und Garten“, der historischen Gewässer/Wegeführung, dem altem Waldbestand, ungeachtet dessen, wie viel Mehr Verkehrsaufkommen und Umweltbelastung dort noch verkraftbar wäre – und insbesondere unter Verzicht auf das dortige innovative Zukunftspotential!

Das war einmal  - hätte aber Potential (gehabt)

W-Nord: Das war einmal – hätte aber Potential (gehabt)

 

"auf Verlangen des Vermieters zurück zu bauen" ...
W-Nord – geräumt, „auf Verlangen des Vermieters zurück zu bauen“ …

 

Groß- und Infrastrukturprojekte – Teil 2

Kontrovers diskutiert werden aber z. B. auch die geplante Nahversorgung auf Lichtscheid – aber nur mit dem höchst umstrittenen ZWEITEN BAUMARKT, die bereits erfolgte Einsparung/Streichung von BUSLINIEN in Wohnvierteln (z.B. Eckbusch) mit hohem Anteil älterer und/oder bewegungseingeschränkter Bürger/innen, die darauf aber angewiesen sind sowie die bereits erfolgte Schließung/Unterlassung der Instandhaltung des traditionellen SCHAUSPIELHAUSES, anstatt für das denkmalgeschützte Haus zu werben und es zum Pina-Bausch-Tanzzentrum weiter zu entwickeln (dazu eröffnet der aktuelle Koalitionsvertrag ja nun möglicherweise neue Perspektiven).

 

Groß- und Infrastrukturprojekte  – Teil 3

Ergänzt werden diese „hausgemachten“ Dauer-Baustellen durch Projekte, die nicht (allein) in der Wuppertaler Planungshoheit liegen, gleichwohl aber durch die Wuppertaler Entscheidungsträger/Lokalpolitik(er) im Sinne der Stadt/Bürger/innen beratend hätten unterstützt werden können.

Dazu zählen z. B. der geplante Ausbau der L419 als weitere Wuppertaler „AUTOBAHN“ durch Ronsdorf – anstatt mit anwohnerfreundlichem und umweltverträglichem Tunnel (erste Unterschriftensammlung erfolgte/Übergabe in Düsseldorf) und die geplante FORENSIK im Wohngebiet auf Lichtscheid oder Kleine Höhe – anstatt als Anbindung an bereits auf dem Stadtgebiet vorhandene Vollzugsanstalten und Synergieeffekten.

Ebenso könnte Lokalpolitik vielfältiges Bürgerengagement für die regionale Energiewende mit Antrag für Windräder im Sonnborner Kreuz (durch Umnutzung der abgeschalteten Lichtmasten), mit Antrag für das interkommunale BauEnergieKompetenzZentrum nebst virtuellem Kraftwerk in W-NordNord, die Anfrage zur effizienten Ertüchtigung der Fernwärmekraftwerke im Tal und die erste Bürgerenergiegenossenschaft im Bergischen Städtedreieck unterstützen, letztere z. B. durch bevorzugte Zurverfügungstellung von öffentlichen Dächern. All das  wäre gut (gewesen) für die regionale Wertschöpfung (Steuereinnahmen, Aufträge/Arbeitsplätze – hier vor Ort) und auch für den kommunalen Haushalt (Senkung der Energiekosten durch Entfall/Minderung der Import-/Rohstoffbezugskosten).

Änderung erwünscht?

Können Politik(er/innen) sowie Verwaltung daraus lernen und Kommunalpolitik  als ehrlich und ernsthaft gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen?

Wollen Bürger/innen aber auch Wirtschaft sowie Wissenschaft ebenfalls daraus lernen und dies bei den Entscheidungsträgern stärker einfordern und aktiv mitgestalten?

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