Kaufhof völlig ungeeignet
„Bei dieser Prüfung wird völlig außer Acht gelassen, dass sich die Schulleitung der Else vehement gegen die Innenstadt als Schulstandort ausgesprochen hat“, erklärt Susanne Herhaus, Vorsitzende der Fraktion Linkes Bündnis Wuppertal.
Von Seiten der Verwaltung werden sämtliche pädagogischen Einwände, dass das innerstädtische Umfeld einen Nährboden für Konfliktsituationen bietet, verharmlost. Die Ablenkungsgefahren in der Innenstadt seien in keiner Weise so groß, wie von den Lehrer*innen dargestellt. Ihnen wird vorgeworfen sie würden ihre Schülerinnen und Schüler negativ darstellen.
„Wichtige Argumente gegen eine Schule im Kaufhofgebäude werden von der Verwaltung ignoriert. Schulen gehören nicht in die City, aber besonders Schulen mit einem Sozialindex 8 gehören NICHT in die Innenstadt“, erläutert Herhaus, „Wie soll denn der Mindestabstand zu den umliegenden Vergnügungsstätten gewährleistet werden, die sich im ganzen Umfeld befinden? Wie können, mit einem Schulhof auf dem Dach und 1450 Schüler*innen verpflichtende Brandschutzübungen in der belebten Innenstadt sachgerecht durchgeführt werden? Wir haben den Eindruck, dass hier Lehrer*innen Schüler*innen und Eltern keinerlei Mitspracherecht haben, im Gegenteil, Maulkörbe werden verteilt und an das Wohl der Kinder und Jugendlichen wird nicht gedacht.“
Die Frage nach den Kosten für ein Mietmodell, welche den städtischen Haushalt für Jahrzehnte belastet, ist eine Sache. Das für die seit über einem Jahrzehnt marode Schule eine Lösung gefunden werden muss, ist eine andere.
Herhaus ergänzt: „Aber die Renovierung wurde von Seiten der Verwaltung immer weiter verschleppt. Auch die Frage nach einem Ersatzstandort im Telekomgebäude kommt seit Jahren zu keinem positiven Ergebnis. Das jetzt das Gebäude des Kaufhofs durch den Investor aufgegeben wurde und der Leerstand dringend beseitigt werden soll, ist kein Argument für eine Nutzung als Schule. Der Leerstand ist für den Oberbürgermeister und die Verwaltung ein willkommenes Geschenk, um den jahrelangen Stillstand zu vertuschen.“
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Die Ex-Genossin der Partei ‚Die Linke‘ Herhaus liebäugelt seit langem mit der Partei und der Person Sahra Wagenknecht und damit mit einem sozialistischen bis nationalen Weltbild.
Insofern wird die Parteinahme der Ex-Genossin für die Else-Schule an dieser Schule den meisten wohl weniger willkommen sein.