L419-Ausbau: Oberbürgermeister warnt vor überzogenen Forderungen

Der Ausbau der Parkstraße in Ronsdorf ist für Peter Jung von großer Bedeutung. Er warnt die Wuppertaler davor, das Projekt durch Maximalforderungen zu gefährden.

An umstrittenen Bauprojekten herrscht in Wuppertal derzeit kein Mangel. Die Nordbahntrasse bleibt ein Dauerbrenner. Der Ausbau der City-Arkaden, um den es erstaunlich ruhig geworden ist, bereitet vielen Bürgern Sorge. Und vor allem bewegt der Umbau des Döppersbergs inklusive der Kostenexplosion und der möglichen jahrelangen Vollsperrung der B7 die Gemüter.

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Ein wenig in Vergessenheit geriet dabei der Ausbau der Parkstraße (L419) in Ronsdorf. Dass die Stadtverwaltung auch hier mit erheblichen Bürgerprotesten rechnet, macht ein aktueller Appell von Oberbürgermeister Peter Jung deutlich.

Umstrittenes Straßenbauprojekt: L419 (Ein Klick macht die Karte größer)

Der Rathauschef nimmt das zurückliegende Richtfest der Landesfinanzschule und der Justizvollzugsschule in Ronsdorf zum Anlass, die L419 zu thematisieren. Angesichts der zahlreichen Staus hält Jung die „Erneuerung der Verkehrsachse von Sonnborn über den Burgholztunnel bis zur Autobahn 1“ für dringend erforderlich. In der Planung ist derzeit ein etwa 3,5 Kilometer langer Abschnitt entlang der Ronsdorfer Parkstraße.

Jung warnt die Wuppertaler auf der städtischen Homepage davor, den L419-Ausbau durch „überzogene und letztlich nicht zu realisierende Forderungen“ zu gefährden. Maximallösungen wie einer teilweise unterirdische Streckenführung erteilt Jung eine klare Absage. Die Kosten einer solchen Tunnelvariante wären deutlich höher als die vom Land „ohnehin bereits einzuplanenden rund 95 Millionen Euro für den offenen Ausbau mit abgesenkter Fahrbahn und selbstverständlich vorzunehmenden umfassenden Lärmschutzeinrichtungen“.

Die Beteiligung des Bürger wird im Rahmen Planfeststellungsverfahrens, das in gut einem Jahr beginnen soll, möglich sein. Außerdem wird es Informations- und Diskussionsveranstaltungen geben. Die erste Versammlung ist für das kommende Frühjahr vorgesehen.

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Karte: OpenStreetMap (Open Database License)

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Kommentare

  1. Dorothea Glauner sagt:

    Solange nicht klar ist, wie der Abstieg zur A 1 realisiert wird, nimmt doch die Frage um den Ausbau der Parkstraße ein sekundäre Position ein. Man kann den Ausbau der Parkstraße nicht planen, geschweige denn realisieren, ohne konkrete Pläne für den Anschluss an die A1. Hier gibt es sowohl Probleme bautechnischer Art, die noch nicht geklärt sind. Wie überquert man die Eisenbahntrasse, wie schafft man eine Autobahnauffahrt, vor allen Dingen Richtung Dortmund und die Frage aller Fragen, übernimmt der Bund die Kosten des Abstiegs. Wird vermieden, dass sich über Jahre ein Nadelöhr auf der Kreuzung Erbschloe bildet, weil der Anschluss nicht geklärt ist oder dauert der weitere Ausbau wieder Jahrzehnte???

    1. H. Schneider sagt:

      Vollkommen richtig! Und das Nadelöhr Blombachtalbrücke bleibt auch erstmal. Sollte dann irgendwann mal alles fertig sein, wird der Autobahnringschluss – das sagen alle Gutachten voraus – dann noch mehr zusätzlichen LKW-Verkehr bringen. Dann haben wir die Autobahn durch Ronsdorf, trotzdem Stau und wer darf hinterher für die Sanierung der Blombachtalbrücke bezahlen? Die Stadt?

      Schneller, intelligenter und kostengünstiger wären drei Spuren mit wechselnder Ampelschaltung (wie z.B. in Düsseldorf). Morgens zwei Spuren Richtung Lichtscheidt und nachmittags zwei Richtung Blombachtalbrücke.

      Die Stadt kann jetzt schon nicht die vorhandenen Straßen flicken und dem Land gehts auch nicht besser. WIR sind der Stau und satteln unseren Kindern und Enkelkindern immer mehr Sanierungskosten für neue Straßen auf.

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