06.10.2022Helge Lindh
Lindh: Bahnhof Vohwinkel muss als Kulturort erhalten bleiben
Nicht allein wirtschaftliche Aspekte dürften ausschlaggebend sein, sondern die Rolle und der ehrenamtliche Einsatz der Vereine für den Stadtteil betrachtet werden. Auch die Deutsche Bahn profitiere enorm von der Anwesenheit des Bürgerbahnhofs und der Musikvereine, die die oftmals an Bahnhöfen fehlende soziale Kontrolle schaffe. Lindh:
„Diese Nachricht erreicht die Musikvereine und den Bürgerbahnhof zur absoluten Unzeit. Nach zwei schweren Pandemiejahren konnte der Proben- und Veranstaltungsbetrieb langsam wieder in den üblichen Rhythmus übergeben, wobei wir vom „Normalbetrieb“ oft noch weit entfernt sind. Einnahmeausfälle und Mitgliederschwund machen vielen Vereinen, die auf das Ehrenamt angewiesen sind, zu schaffen.
Dass Nebenkosten und Vertragsbedingungen nach 20 Jahren der Anpassung bedürfen, ist verständlich. Nicht verständlich ist die Unsicherheit, die den Vereinen nun aufgebürdet wird. Ich habe deshalb an die Deutsche Bahn appelliert, in den laufenden Vertragsverhandlungen unbedingt die gesellschaftliche, kulturelle und soziale Funktion der Veranstaltungs- und Probenräume mitzubedenken Das jahrelange ehrenamtliche Engagement darf hier nicht der Leidtragende sein. Die Anwesenheit der Vereine hat den Vohwinkler Bahnhof buchstäblich am Leben erhalten und zu einem attraktiven Ort der Begegnung im Stadtteil werden lassen. Wir brauchen mehr und nicht weniger solcher Orte. Zahlreiche bürgernahe Kulturevents gäbe es nicht ohne den Bürgerbahnhof und die Musikvereine. Die DB hat als bundeseigener Konzern eine besondere Gemeinwohlverpflichtung.
Der Bahnhof Vohwinkel ist kein reiner Verkehrsknotenpunkt, sondern auch ein gesellschaftliches Zentrum Vohwinkels.“
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