Ministerin Feller scheint Ernst der Lage nicht bewusst zu sein

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© Michael Tobias

Zur heutigen Pressekonferenz von Schulministerin Feller anlässlich des neuen Schuljahres erklärt Dilek Engin Wuppertaler Landtagsabgeordnete und schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion:

 

„Die Pressekonferenz von Ministerin Feller war enttäuschend. Offensichtlich stellt sich die Ministerin auch im neuen Schuljahr nicht den großen Herausforderungen der Zeit. Nach der Pressekonferenz entsteht beinahe der Eindruck, der Ministerin sei der Ernst der Lage gar nicht bewusst. Es reicht längst nicht mehr aus, irgendwelche Sprechblasen abzulesen und damit Hoffnung verbreiten zu wollen. Die Realität ist zu ernst, als dass vermeintlich nette Worte etwas bewirken würden.

 

Statt mit einem Masterplan zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels oder mit einem Erlass zum vereinfachten Einstieg von Seiteneinsteiger*innen aufzuwarten, hat sich die Ministerin für Plattitüden und Realitätsleugnung entschieden. Die Lösungen liegen auf der Hand: Vor allem in den mathematisch-naturwissenschaftlichen, den musisch-künstlerischen Fächern und im Sport fehlt es an qualifizierten Lehrkräften. Warum wartet die Ministerin mit der Einführung von Ein-Fach-Lehrer*innen? Hamburg geht wieder einmal als Vorbild voran. NRW wartet ab. Mit den Ein-Fach-Lehrkräften können Schulen vor Ort für ihren ganz individuellen Bedarf gezielt nach Unterstützung suchen. Außerdem müssen Weiterbildungsmöglichkeiten für Seiteneinsteiger geschaffen und unterstützt werden, damit sie berufsbegleitend die Qualifikation der Lehrbefähigung eines zusätzlichen Unterrichtsfachs erwerben können.

 

Ab 2026 greift der Rechtsanspruch auf einen Platz in der Offenen Ganztagsschule im ersten Jahrgang der Grundschulen. Laut der Kommunalen Spitzenverbände fehlen beispielsweise wegen des Investitionsstaus mehr als eine Milliarde Euro. Doch es reicht nicht aus, nur Geld ins System zu werfen. Die Kommunen und Träger vor Ort brauchen endlich eine sichere Rechtsgrundlage und müssen wissen, was genau auf sie zukommt. Vielerorts müssen Gebäude um- oder neugebaut und zusätzliches Personal gefunden werden. Das wird nicht in wenigen Monaten zu schaffen sein.

 

Ministerin Feller ist seit einem Jahr im Amt. Verbessert hat sich die Situation weder für die Schüler*innen, noch für die Lehrkräfte oder die Eltern. Es bleibt dabei: Schüler*innen und Lehrkräfte haben bei Schwarz-Grün keine Lobby. Das ist fatal – für das Bildungsland NRW und die Zukunft der etwa 2,5 Millionen Kinder und Jugendlichen, die kommende Woche wieder fünf Tage die Woche in die Schule gehen. Wir erwarten von Ministerin Feller, dass sie die Bildungskatastrophe endlich anerkennt und mit alle am Schulleben Beteiligten gemeinsam bekämpft. Damit würde sie dem Anspruch an ihr Amt gerecht werden.“

 

 

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Kommentare

  1. Susanne Zweig sagt:

    Stimmt. Wenn die Schulministerin die Bildungskatastrophe anerkennen würde, wäre endlich der Weg frei zur Bildung eines Bildungskatastrophenrats, der noch in seiner konstituierenden Sitzung eine internationale Bildungskatastrophe von nationaler Tragweite ausrufen kann und so Mittel aus der Bildungskrisenbewältigung an den Bildungskatastrophenschutz freigibt.

    Und der entsendet dann Kampftruppen…

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