30.11.2015

Mucke brüskiert Bundeswehr

Die Absage der „Woche der Militärmusik" in Wuppertal durch den Oberbürgermeister Andreas Mucke stellt nicht nur einen Affront gegen die Bundeswehr dar, sondern schadet auch dem öffentlichen Ansehen unserer Stadt, stellt der Vorsitzende der Wuppertaler CDU Rainer Spiecker MdB fest.

Der ehemalige Oberbürgermeister Peter Jung hatte im Frühjahr diesen Jahres den Generalinspekteur der Bundeswehr, General Volker Wieker, gebeten, die „Woche der Militärmusik“, die jährlich in einer anderen deutschen Stadt stattfindet, im Jahr 2016 in Wuppertal stattfinden zu lassen. Dieser von Peter Jung namens der Stadt Wuppertal vorgetragenen Bitte ist der Generalinspekteur der Bundeswehr gefolgt und hat den Leiter des Militärmusikdienstes der Bundeswehr, Herrn Oberst Dr. Michael Schramm, mit der Durchführung der „Woche der Militärmusik“ in Wuppertal für den Zeitraum 06.-09. Juni 2016 beauftragt.

Dabei handelt es sich bei der „Woche der Militärmusik“ um Benefizveranstaltungen von je einem Musikkorps der Bundeswehr von Heer, Luftwaffe und Marine und im besonderen Falle Wuppertals einem Auftritt der Big Band der Bundeswehr. Die Erlöse der Veranstaltungen sollten caritativen Zwecken in unserer Stadt zufließen.

Das mit solchen Veranstaltungen auch Kosten verbunden sind, ist sicherlich selbstverständlich, was allerdings, so Rainer Spiecker, unverständlich ist, ist die alleinige Begründung der Ablehnung mit haushaltsrechtlichen Fragen durch den Oberbürgermeister. Spiecker merkt in dem Zusammenhang an, dass Kontinuität in der Führung einer Stadt auch bedeutet, Entscheidungen, die ein Amtsvorgänger getroffen hat, mitzutragen, weil ansonsten die Verlässlichkeit der Stadtführung in Frage gestellt wird. Darüber hinaus ist zu keinem Zeitpunkt seitens Herrn Mucke die Frage gestellt worden, ob im Wege des Sponsorings die mit der Veranstaltung verbundenen Kosten nicht haushaltsneutral hätten gedeckt werden können.

Stattdessen diskreditiert Mucke die Bundeswehr mit einer brüsken Absage und enttäuscht damit auch viele Wuppertalerinnen und Wuppertaler, die sicherlich gerne die Veranstaltungen der „Militärmusikwoche in Wuppertal“ besucht hätten. Das Wohl der Stadt ist oberstes Gebot, gerade für einen Oberbürgermeister. So steht es mindestens über dem alten Portal des Ratssaales. Hier hat der Oberbürgermeister durch den Bruch von Zusagen der Verwaltung dem Ansehen der Stadt schweren Schaden zugefügt.

Rainer Spiecker: „Ich fordere den Oberbürgermeister auf, soweit dies noch möglich ist, diesen Imageschaden, den Wuppertal hier in der bundesweiten Öffentlichkeit erleidet, wieder gut zu machen!“

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Kommentare

  1. D. Grosse sagt:

    Eine völlig richtige Entscheidung des OB. Liebe CDU-Mitglieder, macht Euch einfach vom Acker. Geht zum Bundn und lasst Euch mal so richtig den Podex aufreißen. Da habt Ihr genug Dschingderassa und Aaaaaaachtung Auuuuuuugen rrrrrrrrrechts.

    Oder zahlt die Musik selber. Ist doch ganz einfach.

  2. Armin Schreiner sagt:

    Herzlichen Glückwunsch, Herr OB Mucke, für diese beherzte und richtige Entscheidung, in Zeiten knapper Kassen nicht jede Lobby-gesteuerte Entscheidung Ihres Vorgängers mitzutragen! Wer von den vielen Kriegen auf der Welt nicht genug hat, der soll die Militärpräsenz auf Wuppertaler Straßen gefälligst selber finanzieren. Es ist zwar allgemein bekannt, dass der deutsche Beitrag zur Musikgeschichte – die Portugiesen stifteten den Fado, die Argentinier den Tango – der Marsch und der Tusch ist, aber solange es keine städtisch finanzierten Fado- und Tangoabende gibt, möchte ich als humanistisch denkender Mensch auch kein Geld für’s rhythmische Hacken-zusammenschlagen ausgegeben wissen!

  3. Herzlichen Glückwunsch, Herr Mucke: Gewollt oder als begrüßenswerter Nebeneffekt! Dies war eine antimilitärische Entscheidung.

    Militärmusik soll Menschen in eine Stimmung versetzen, in der sie Krieg akzeptieren und befürworten und das kritische Nachdenken und Nachfragen vergessen.

    Jedes Militärmusik-Konzert, das nicht stattfindet, ist also eine Chance für Nachdenklichkeit und für Hinterfragen.

  4. hp.schulz sagt:

    Der namenlose „Musiker“, der sich ganz unten reingeschoben hat, der ist wirklich originell.

    Verstehe ich das richtig: „IS oder sonstiger Terror … Zivilisten enthauptet werden, Kulturdenkmäler zerstört werden, Frauen unterdrückt …“ das kann man alles mit ein bisschen Tschinderassa-Bum und für 50.000 Euro los werden?

    Jetzt echt?

    Schönen Abend ansonsten …

  5. Jörg Heynkes sagt:

    Noch ein freundlicher Hinweis in der Sache an die engagierten Kollegen von der Christlichen Volkspartei:
    Ich organisiere ja auch häufiger im Jahr unterschiedliche Benefizaktionen, Charityevents etc….
    Immer halt für den guten Zweck, so wie es hier wohl auch angedacht war.
    Zunächst einmal: Super! Danke für das Engagement!
    Aber:
    Grundsätzlich gilt es natürlich als schick, fair und angemessen, wenn man die Kosten einer solchen Veranstaltung entweder als ehrenamtlicher Verantwortlicher selbst trägt (sehr gut!), oder aber von den erzielten Einnahmen abzieht und dann den echten Erlös der guten Sache zukommen lässt.
    Ganz unschicklich ist, wenn man diese Kosten einem „Dritten“ aufbürdet. Im schlimmsten Fall, einem Dritten, der dafür gar nicht aufkommen möchte, aus welchen Gründen auch immer. In diesem Fall, so scheint es fast, könnte es so gewesen sein…..mich als Steuerzahler dieser Stadt, hat jedenfalls niemand gefragt.
    Ob der OB gefragt wurde, der Stadtrat oder andere, ich vermag es nicht zu beurteilen….

  6. Jörg Heynkes sagt:

    Ich kann Herrn Spiecker und seine Kumpels bei der Wuppertaler CDU total gut verstehen!
    Das ist eine unglaubliche Sauerei von unserem neuen OB.
    Das darf die CDU sich auf gar keinen Fall gefallen lassen!!!!
    Ein skandalöses Verhalten in einer solch entscheidenden und wichtigen Frage der Stadtentwicklung, darf nicht geduldet werden!
    Es gibt hier nur eine logische, konsequente und angemessene Raktionsmöglichkeit für die militärisch organisierten Herren bei der Wuppertaler CDU:
    Beenden Sie sofort die Koalition in Wuppertal!
    Bestrafen Sie den neuen OB jetzt sofort sofort und komplett!
    Lassen Sie sich diese Unverschämtheit nicht länger gefallen.
    Handeln Sie getreu dem Motto: Lieben ein „Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!“
    Liebe CDU, wir setzen alle unsere Hoffnungen in Ihre konsequente Haltung!
    Auf gehts!

  7. Charles Petersohn sagt:

    Entschuldigung – in meinem Kommentar von 00:14 sind viele Fehler drinnen. Zu schnell auf senden gedrückt. Versuch Nummer 2:

    Danke, neuer Wuppertaler Oberbürgermeister Andreas Mucke.

    In Zeiten wie diesen, da nicht zweifelhaft ist, ob einige internationale Einsätze, an der sich die Bundeswehr beteiligen wird, völkerrechtlich vertretbar sind, in denen die Deutschland eigentlich mit humanitären und diplomatischen Erfahrungen und Fähigkeiten einen Beitrag zum Frieden in der Welt leisten könnte, Besipiel geben könnte, müsste – da nehme ich diese Entscheidung als Balsam auf die Seele des Friedens wahr. Veränderung braucht Mut oder, um auf die jüngste Wahlkampfsprache zurück zu kommen, Eier!

  8. Charles Petersohn sagt:

    Danke, neuer Wuppertaler Oberbürgermeister Andreas Mucke.
    In Zeiten wie diesen, da teilweise zweifelhaft ist, ob die Beteiligungen der Bundeswehr an internationalen Einsätzen in Kriegsgebieten völkerrechtlich vertretbar sind, in denen die Deutschland eigentlich mit humanistischen und diplomatischen Erfahrungen und Fähigkeiten einen Beitrag zum Frieden in der Welt leisten könnte, müsste! da scheint diese Entscheidung Balsam auf die Seele des Friedens. Veränderung braucht Mut oder, um auf die jüngste Wahlkampfsprache zurück zu kommen, Eier!

    Charles Petersohn

  9. Claudia Otte sagt:

    Der Amtsvorgänger ist nicht mehr am Start,inwiefern wird die Verlässlichkeit der Stadtführung in Frage gestellt, wenn der Amtsnachfolger eine andere Entscheidung trifft? Wir wollten eine Veränderung und keinen Nachfolger der den alten Stil weiterführt. Gut zu machen hat Mucke gar nichts, die CDU sollte sich daran gewöhnen, dass nun der Wind aus einer anderen Richtung weht. Die Stadt hat ganz andere Probleme als abgesagte Militärmusik

  10. Wenn wir schon bei Forderungen sind:

    Ich fordere Herrn Rainer Spieker auf, diesen angeblichen Imageschaden, den Wuppertal hier in der bundesweiten Öffentlichkeit erleidet, zu qualifizieren.

    Es würde mich nicht überraschen wenn dabei herauskäme, dass die Absage ein positives Licht auf Wuppertal wirft.

  11. Ruth Bergmann sagt:

    Wenn die Wuppertaler CDU nur einmal der Versuchung widerstehen könnte, schon vier Jahre vor der nächsten Kommunalwahl ihren Koalitionspartner zu beschädigen, kann sie an Ansehen nur gewinnen.

  12. hp.schulz sagt:

    Das kann man auch genau anders herum wahrnehmen, also so:

    > OB Andreas Mucke weist den Militarismus aus der Stadt <

    Die Absage der „Woche der Militärmusik” in Wuppertal durch den frisch gewählten Oberbürgermeister Andreas Mucke verhindert eine militärische Werbe-Show. Damit wendet er Schaden vom öffentlichen Ansehen unserer Stadt ab.

    Der abgewählte OB und Christ-Demokrat Peter Jung hatte die Bundeswehr noch gebeten, die sogenannte „Woche der Militärmusik“ 2016 mit großen Tamtam in Wuppertal stattfinden zu lassen.

    Da können sich die friedliebenden Wuppertaler freuen, dass sie kürzlich einen neuen OB gewählt haben.

    Herr Mucke, bitte weiter so!

    1. Fastfoot sagt:

      Auch ich entlarve mich hiermit als Friedenfreund,
      danke OB Andreas Mucke.
      Wir wollen in Frieden leben und für den Frieden lernen, gerne lebenslang.
      Weiter so! 🙂

    2. Musiker sagt:

      Richtig so !
      Denn Frieden kann es nur ohne Militärmusik geben !
      Diese schlimmen Posaunen und Trompeten und das martialische Schlagzeug !
      Wer so etwas gerne hört, kann nur ein Kriegstreiber sein.

      Die Bundeswehr ist völlig überflüssig; ok, sie helfen bei Katastrophen auch aus, retten Menschen bei Überschwemmungen, bergen Verschüttete und retten auch aus der Luft auf See oder in den Bergen.
      Ja gut, sie halten auch den Kopf für uns hin und sichern auch den Frieden, auf den sich hier alle so schön ausruhen können, muss ja keiner etwas für tun.
      Ok, ist ein wenig komisch, wie wenig sich gegen IS oder sonstiger Terror ausgesprochen wird, wenn irgendwelche Zivilisten enthauptet werden, Kulturdenkmäler zerstört werden, Frauen unterdrückt oder vergewaltigt werden…..

      Aber diese Marschmusik, einfach nur schlimm….

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