Nachtbürgermeister*in: Ein gutes Zeichen für das Luisenviertel
In der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familie und Gesundheit am Dienstag konnte die Idee der CDU-Fraktion, die Schaffung der Stelle einer Nachtbürgermeister*in für das Luisenviertel in Elberfeld, überzeugen.
Caroline Lünenschloss CDU-Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Ausschuss für Soziales, Familie und Gesundheit:
„Wir freuen uns, dass nun alle demokratischen Fraktionen im Sozialausschuss und in der Bezirksvertretung dem von der Verwaltung erarbeiteten Konzept zugestimmt haben. Ein klares Bekenntnis der Politik zur Nachtbürgermeisterei, für die in den anstehenden Haushaltsberatungen für das Jahr 2023 Haushaltsmittel bereitgestellt werden müssen. Dafür werden wir uns als CDU-Fraktion einsetzen. Die Beratungen in den Fachausschüssen und in der Bezirksvertretung haben fast ein Jahr gedauert. Umso erfreulicher ist es, dass nun spätestens mit Beginn der warmen Sommernächte im nächsten Jahr der Nachbürgermeister oder die Nachtbürgermeisterin ihre Arbeit aufnehmen und zu einem gelingenden Miteinander zwischen Feiernden, Anwohner/innen und Gastronom/innen beitragen kann. Das Luisenviertel ist ein besonderer Wert, den die Stadt Wuppertal hat. Diesen wollen wir mit aller Kraft erhalten.“
Arno Hadasch, Vorsitzender des Stadtbezirksverbandes Elberfeld:
„Mit Blick auf die vor allem im Sommer beliebten Feierbereiche Deweerthscher Garten und Luisenviertel, sehen wir einen „großen Bedarf“, wenn es darum geht, die Interessen unterschiedlicher Gruppen in Einklang zu bringen. Ein/e Nachtbürgermeister*in, die im kontinuierlichen Austausch mit der Verwaltung und der Politik ist, kann die gegenseitigen Vorstellungen und Bedürfnisse transparent machen und so für alle Beteiligten ein Gewinn sein.“
Hintergrund:
Als erste deutsche Stadt hat Mannheim 2018 die Stelle eines Nachtbürgermeisters bzw. einer Nachtbürgermeisterin eingerichtet. Seither gibt es weitere Stellen in zahlreichen deutschen Städten. Zuvor gab es das Amt des „Nachtburgemeesters“ bereits in vielen Städten der Niederlande und schon seit 2003 in Amsterdam Die Mannheimerinnen und Mannheimer haben mit ihren Nachtbürgermeistern im Wesentlichen positive Erfahrungen gemacht. Die Aufgabenstellung dieser Position ist in den meisten Städten vergleichbar. Dabei geht es nicht darum, eine neue Behörde zu schaffen oder gar Aufgaben von Polizei und KOD zu übernehmen. Vielmehr tritt die/der Nachtbürgermeister(in) auf als Ansprechpartner(in) und Vermittler(in) zwischen Bar- und Gastronomiebetrieben, der Verwaltung, der Polizei, den Verkehrsbetrieben, dem Taxigewerbe, den Gästen, Anwohner(innen) und vielen anderen. Sie/er fungiert als Moderator(in) und Mediator(in) in Beschwerdefällen, sammelt die unterschiedlichen Anliegen und übermittelt Politik und Verwaltung Verbesserungsvorschläge. Im Idealfall können Konflikte bereits im Vorfeld verhindert werden. Nicht zuletzt aber widmet sie/er sich auch der Stärkung der Nachtkultur und der Erforschung weiterer Potentiale im Kulturbereich. Im Unterschied zur Verwaltung ist sie/er in der Lage, kreativ und flexibel auf die Bedürfnisse von Gastronomie und Kulturszene einzugehen. Dabei geht es einerseits darum, Probleme zu erkennen, auf der anderen Seite aber das Nachtleben nicht als Störfaktor zu betrachten. Die Initiative zur Schaffung einer Nachtbürgermeister(innen)stelle trägt insofern wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Faktoren Rechnung.
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