Nicaragua Von einem Projekt sozialer Transformation zu einer brutalen Diktatur

Im April 2018 - vor mehr als fünf Jahren - begann das Regime in Nicaragua Proteste gegen Naturzerstörung und Erhöhung der Sozialversicherungsprämien und Senkung der Renten extrem repressiv niederzuschlagen.

Im April 2018 kam es in ganz Nicaragua zu einem spontanen Aufstand gegen die Regierung in dessen Verlauf 378 Menschen getötet und tausende schwer verletzt wurden. Seitdem unterbinden Sicherheitskräfte jegliche Form des Protests. Aus politischen Motiven werden seitdem viele Personen wegen des angeblichen Verdachts der Geldwäsche, des Terrorismus, des Landesverrats oder der organisierten Kriminalität festgenommen und werden gefoltert. Ein Großteil von ihnen wurde im März 2023 des Landes verbannt und ihnen die Nationalität entzogen sowie ihre privaten Vermögen konfisziert und die Renten gelöscht.


Foto: Städtepartnerschaftsverein Berlin-Kreuzberg / San Rafael del Sur

Im November 2021 „gewann“ Daniel Ortega erneut die Präsidentschaftswahl. International wurde die Wahl nicht anerkannt. Im Vorfeld der Wahl hatte Ortega Dutzende führender Oppositioneller, darunter sieben aussichtsreiche Präsidentschaftskandidat_innen einsperren lassen. Mehr als 3600 politische und soziale Nichtregierungs-Organisationen wurden verboten und teilweise konfisziert. Darunter über 20 Universitäten und Bildungseinrichtungen, Menschenrechts- und Umweltgruppen, feministische Gruppen und vieles mehr. Die politische Opposition und viele zivilgesellschaftliche Gruppen sind emigriert, aber auch ganz normale Menschen verlassen das Land in Scharen. Es herrscht eine Stimmung der Angst und absoluten Kontrolle.

In dieser Veranstaltung wollen wir uns fragen, welche Meilensteine zu dieser Entwicklung geführt haben, welche Lehren könnten zukünftige sozialtransformatorische Bewegungen daraus ziehen? Wie könnte es in Nicaragua weitergehen?

Zwei Referenten mit großer Expertise werden uns berichten: Heiner Flötotto vom Städtepartnerschaftsverein Wuppertal-Matagalpa zur aktuellen Situation Und ein weiterer Referent, der nach 35jähriger Tätigkeit für entwicklungspolitische Organisationen in Nicaragua Anfang 2022 nach Deutschland zurückgekehrt und seitdem im Ruhrgebiet lebt, zum Thema: wie es dazu kommen konnte?

Gathedrale, Alte Feuerwache, Gathe 6, Wuppertal-Elberfeld, Donnerstag 19.10. 18.00-20.00 Uhr, Raum Gathedrale

Nicaragua Diktatur – Revolution – Demokratie – Diktatur Von einem Projekt sozialer Transformation zu einer brutalen Diktatur | Informationsbüro Nicaragua e.V. (infobuero-nicaragua.org)

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Kommentare

  1. Reiner Immerhoff sagt:

    Man wundert sich also, dass die Träume vom Sozialismus und Revolution – „soziale Transformation“ – wieder einmal mit Mord, Totschlag und mit der Errichtung von Lagern für die so genannten Feinde des Volkes enden.

    Braucht es da Experten? Oder nicht vielmehr eine ehrliche Aufarbeitung der eigenen, oft totalitär gefärbten Biografie?

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