OB Jung: „Döppersberg-Umbau ist kein größenwahnsinniges Prestige-Projekt“
Der Offene Brief des Wuppertaler Bürgers R. Clasen, der das „Prestige-Projekt Döppersberg“ äußerst kritisch beleuchtet, hat bei Peter Jung offenbar einen Nerv getroffen. Seine Antwort hat der Oberbürgermeister nämlich jetzt auf der Homepage der Stadt Wuppertal veröffentlicht.
„Überhaupt nicht nachvollziehen“ kann Jung Clasens Aussage, der Döppersberg hätte statt eines Totalumbaus mit kleineren Maßnahmen wie einem modernisierten Busbahnhof aufgewertet werden können. Das Eingangstor zur Stadt, so Jung, habe dem Image der Stadt geschadet und sei für Besucher Wuppertals „eine große Enttäuschung“ gewesen. Beispielhaft führt der Rathauschef den Tunnel („Harnröhre“) und den nicht barrierefreien Busbahnhof an.
Indirekt wirft Jung dem Adressaten des Offenen Briefs „Fundamentalkritik“ vor: Wenn man nur das Negative betonen, das Positive anzweifeln und „Meckern und Nörgeln“ einer sachlichen Kritik vorziehen würde, könne man für Wuppertal gar nichts erreichen.
Clasens Schreiben endet mit den Worten: „Wuppertal kommt ohne den bisherigen OB und Stadtrat mit Sicherheit gut aus -aber nicht ohne B7!“. Über diesen Satz scheint sich der Oberbürgermeister besonders geärgert zu haben. Die Frage der möglichen temporären Sperrung der „Talachse“, im Gespräch sind derzeit zweieinhalb Jahre, sieht Jung absurd überhöht. Clasen habe mit der Formulierung das Niveau verlassen „auf dem man sich vernünftigerweise und gerne auch offensiv-kritisch in der Sache auseinandersetzen kann.“
Er schließt eine rhetorische Frage an: „Glauben Sie denn wirklich, dass die Sperrungsoption und die damit einhergehenden Maßnahmen (…) das Werk von ‚Dilettanten‘ sind und die große Expertise besteht nur auf Seiten der Kritiker?“
Abschließend schreibt Jung dem Kritiker ins Stammbuch, dass es immer der einfachste Weg sei, das Scheitern eines Projektes vorherzusagen und den Teufel an die Wand zu malen. „Gibt es tatsächlich Probleme, hat man es halt schon immer gewusst und den Triumph auf seiner Seite – funktioniert es doch, war es halt unverdientes Glück.“
>> Zum Offenen Brief von R. Clasen
>> Lesen Sie Peter Jungs Stellungnahme hier ungekürzt
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Archivfoto: njuuz
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Man kann nur hoffen, dass ein Bürgerbegehren nicht zustande kommt. Hier würden ahnungslose Bürger, von den Linkspopulisten angestachelt, über etwas abstimmen, was sie in der Tiefe überhaupt nicht beurteilen können. Über Jahrzehnte wurde hier geplant. Einen neuen Plan kann man nicht mal eben im Vorbeigehen neu erstellen. Sollte der Baustopp kommen, dann gute Nacht Wuppertal
Machen Sie sich keine Sorgen- es kommt zustande.
Dass der von „Linkspopulisten“ aufgestachelte „ahnungslose Bürger“ (beides unverschämt!) ggf. nicht in der Tiefe beurteilen könnte, liegt dann aber auch an der Verschleierungstaktik der Stadtspitze. Im Übrigen können wohl auch Miglieder des Rates nicht in der Tiefe beurteilen. Oder wie lässt sich nun die Überraschung der Grünen oder der FDP erklären? Alle von Linkspopulisten aufgestachelt?
Wie lässt sich die Überraschung der IHK und der Einzelhändler über die Vollsperrung erklären? Nicht in der Tiefe erfasst, obwohl sie in den Fachgremien saßen? Alle von Linkspopulisten aufgestachelt?- Nein- allesamt getäuscht und nun mit Basta- Politik mundtot zu machen?
Der Brief unseres OB gibt kaum konkrete Antworten auf die vielen offenen Fragen zum Thema. Besonders fehlt mir hier wie auch in sämtlichen anderen Lobhudeleien bzgl. des Umbaus eine Erklärung, wie es möglich ist, erst lange nach Beginn der Baumaßnahmen mit der Detailplanung zu beginnen. Hier sei besonders hervorzuheben: die Umleitung des Verkehrs ohne Einbeziehung der besonderen topographischen Situation, die Umleitung der Fußgänger in unzumutbarer Weise durch erhebliche Staubentwicklung, etc. Hier würde eine Besichtigung per Pedes unseres OB möglicherweise einen realistischeren Einblick erzeugen, als es selbst modernste CAD-Animationen zu leisten vermögen.
Zur Vollsperrung: Hier wird m.E. im Brief des OB der Eindruck erweckt es würde sich (ständig,täglich..?) fortlaufend die Wegeführung durch die Großbaustelle ändern, falls man nicht sperrt.
Im noch gültigen Konzept heißt es dazu:….Rigorose, aber nicht ständig wechselnde Änderungen über längere Zeiträume (Langzeitbauzustände). Das hört sich anders an.
Keiner glaubt, dass die Verkehrsführung durch die Baustelle ohne Staus und Probleme abgeht, aber es bleibt eine weitere Möglichkeit der Verkehrsentlastung. Bei unvorhersehbaren Ereignissen z.B. auf der A46 ( Sperrung durch Unfall) eine unverzichtbare Ausweichmöglichkeit. Einmal gesperrt, bleibt gesperrt- dann gibt es kein Zurück mehr.
Lichtscheid ist schon heute nicht mehr in der Lage, den Verkehr in der Rush Hour zu fassen, soll aber der Umfahrung aus dem Wuppertaler Osten beispielsweise zum Arrenberg dienen. Dort liegt bekannterweise das Herzzentrum.Unmöglich.
Auf der Seite zur Bürgerdiskussion weisen schon Bürger darauf hin, dass in ihren Straßen eine Durchfahrt nicht gewünscht wird ( zu eng, hoher Parkdruck, befürchtete Lärmbelästigung etc). Muss ich mich demnächst als Autofahrer rechtfertigen? Hier werden doch die Bürger gegeneinander ausgespielt.
Ich kann leider nicht auf den ÖPNV ausweichen und muss kilometerlange Umwege dann in Kauf nehmen- zu meinem finanziellen Schaden. Von weiterem Verlust meiner knappen Freizeit, die ich dann zusätzlich im Auto verbringen muss, ganz zu schweigen.
Gewundert hat mich auch die Ausage. “ Hier arbeiten Fachleute mit gutachterlicher Begleitung…..“ Vor ein paar Tagen hieß es noch von der Seite der Verwaltung, dass man nun (erst )einen externen Gutachter hinzuziehen wolle. Wie passt das zusammen?
Kleine Korrektur meines vorherigen Kommentars: Gerade auf Radio Wuppertal- Die Stadt WILL die Planungsgesellschft Verkehr aus Köln mit einem Gutachten beauftragen.
Will? Also gab es bis dato KEINE gutachterliche Begleitung. Das liest sich im Brief des OB aber anders.
Sehr geehrte Damen und Herren im Rat der Stadt Wuppertal,
vielleicht sollte der ein oder andere mal über den Tellerrand schauen.
In Monheim gibt es einen jungen Oberbürgermeister, Herr Daniel Zimmermann.
Zum Beispiel die Ratssitzungen in Monheim und Wuppertal.
Da fängt schon alles übel an.
MfG
H.H.
Ihren Kommentar verstehe ich nicht! Wohin soll wer, wann und warum gucken?
Ich verweise hier auf einen Artikel der Westdeutschen Zeitung vom 15.10.2013 Seite 3.
MfG
H.H.V57k