03.09.2023veranstaltungen
Ökonomie zwischen Wachstumszwang und Konsumismus
Vor allem neoliberale Ökonomen beschwören Wirtschaftswachstum und die Selbstregulierung der Märkte als alleiniges Mittel zur Erhaltung unseres Wohlstandes. Im vereinfachten Wirtschaftsmodell lässt sich tatsächlich ein struktureller Wachstumszwang erklären, dem man sich anscheinend nicht entziehen kann.
Auf der Nachfrageseite bedarf wirtschaftliches Wachstum der gesellschaftlich verankerten Lebenshaltung des Konsumismus, die darauf ausgerichtet ist, das Bedürfnis nach neuen Konsumgütern stets zu befriedigen.
Wird dieses Gleichgewicht von sich dauernd steigernder Nachfrage und Angebotskapazität z.B. durch die Sättigung materieller Bedürfnisse oder durch Verlagerung der Bedürfnisse auf andere sinnstiftende Tätigkeiten oder Lebensinhalte als auf den Konsum gestört, droht eine Abwärtsspirale mit Vernichtung von Wohlstand und Lebensstandard.
Unbestritten ist der Zusammenhang von wirtschaftlichem Wachstum und zunehmendem Ressourcenverbrauch, der uns angesichts des damit verbundenen Klimawandels dazu zwingt, darüber nachzudenken, welche Möglichkeiten der Reduzierung des Ressourcenverbrauches, der Wachstumsverlangsamung, der Umwidmung der Wirtschaftszwecke und der Veränderung des Lebensstils es geben könnte, die ein „gutes Leben“ nicht nur für die privilegierten Bewohner des reichen globalen Nordens sicherstellt.
Einführung: Ulrich von der Stein, Moderation: Dieter Boden
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