Rodung im Osterholz macht wütend – Interkommunale Zusammenarbeit als Lösung?

Angesichts der Rodung eines Waldstücks an der Grenze zwischen Wuppertal und Kreis Mettmann fordern die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat von Wuppertal und im Mettmanner Kreistag mehr interkommunale Zusammenarbeit, um zukünftig solche Naturzerstörung zu verhindern.

Nils Lessing, Grüner Kreistagsabgeordneter aus Mettmann und KULAN Ausschuss Vorsitzender dazu:
„Wir GRÜNE hätten uns eine Lösung zusammen mit den Betreibern des Steinbruches im Neandertal gewünscht. Hier bestehen Kapazitäten des Abraums der Kalkwerke Oetelshofen.“

Aktuelle Stellenangebote:

Die Verhandlungen zwischen den Betreibern der Gruppe im Neandertal und der Kalkwerke Oetelshofen unter Beteiligung des Kreises Mettmann und dem Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sind im Dezember gescheitert.

„Gerade hier in den Kalkabbaugebieten im Kreis Mettmann könnte möglicherweise auch der Mitbewerber Lhoist Flächen für den Abraum zur Verfügung stellen. Auch wenn die Rodung auf Wuppertaler Gebiet stattfinden soll, kann ein interkommunales Vorgehen zu einer Alternative führen. Obwohl die angestrebte Rodung des Buchenmischwaldes rechtlich abgesegnet ist, halte ich dieses Vorhaben für völlig aus der Zeit gefallen und nicht klimagerecht. Hier musste die Ökologie hinter ökonomischen Gründen zurückstecken, was mich betroffen und wütend macht.“, so Lessing weiter.

Der Vorsitzende des Umweltausschuss und Wuppertaler Stadtrat, Ulrich T. Christenn, ergänzt:
„Die erlaubte Rodung des Waldstücks im Osterholz erscheint umso absurder, angesichts der vielen Gruben in nächster Umgebung. Aber die kommunalen Grenzen zwischen den Gruben und unterschiedliche Besitzverhältnisse haben die Suche nach Alternativen erschwert. Darum müssen die Stadt Wuppertal und der Kreis Mettmann die Zukunft des Kalkabbau in der Region gemeinsam planen. Die Landschafts- und Naturzerstörung der vergangenen Jahrzehnte durch den Kalkabbau darf so nicht weitergehen. Es muss aufhören, dass gesunder Wald – wie im Falle des Osterholz – oder wertvoller landwirtschaftlicher Fläche zerstört werden, nur um unbelastetes Erdmaterial abzulagern. Hätte es früher gemeinsame Gespräche zwischen den Kommunen mit der Bezirksregierung und den beteiligten Unternehmen geben, dann wären die möglichen Alternativen für den Abbau auch umsetzbar gewesen.“

 

Anmelden

Aktuelle Stellenangebote:

Kommentare

  1. Ötte Troll sagt:

    Und warum haben Die Grünen im Wuppertaler Stadtrat für die Rodung gestimmt?

    1. Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sagt:

      Die GRÜNEN im Wuppertaler Stadtrat haben der Rodung nicht zugestimmt. Der Rat der Stadt Wuppertal hatte in dem Planfeststellungsverfahren keine Entscheidungsbefugnis. Die Genehmigung für die Rodung wurde durch die Bezirksregierung Düsseldorf erteilt.

      1. Ötte Troll sagt:

        Am 27. Juni 2019 stimmten Bündnis 90/Die Grünen der Abholzung im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Bauen zu.
        Sorry, es war im Ausschuss, nicht im Stadtrat.

  2. Susanne Zweig sagt:

    Die Kalkwerke argumentieren, dass der Transport von 2,2 Mill. m³ Abraum von der Grube Osterholz zur Grube Neandertal über 10 Jahre lang 58 LKW-Fahrten pro Tag erfordert. Es lässt sich leicht ausrechnen, dass dafür mehr CO2 anfallen würde als ein 5-Hektar-Buchenwald im gleichen Zeitraum binden kann.

    Warum tun die die beiden Grünen-Abgeordneten so, als ob diese Option ökologisch sinnvoller wäre? Setzen sich die Grünen für mehr oder für weniger CO2-Ausstoß ein?

    1. Ötte Troll sagt:

      Der volkswirtschaftliche und Klima-Schaden ist viel höher!
      Tausende Arbeitstage der Polizei, notwendige Aktivitäten der Umweltbewegung, Umwege von Menschen wegen Strasse- und Wegesperrungen. Dies alles nur, weil eine kleine Oligarchenfamilie noch reicher werden will.

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert