Schonzeit vorbei

Demokratie kann nicht gesetzlich geschützt oder verordnet werden. Demokratie braucht mutige Demokraten.

„Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch“ mahnte einst Berthold Brecht

Es ist über 85 Jahre her, als die Nazis am 30. Januar 1933 die Macht in Deutschland übernahmen. Ausländer , Juden, Sinti und Roma, Behinderte und Andersdenkende wurden diskriminiert, verfolgt und ermordet.

Am gestrigen Tag versuchte der mit schweren Waffen und Sprengkörpern bewaffnete 27 jährige Deutsche, Stephan B. aus Halle, die Synagoge in Halle zu stürmen. In dieser befanden sich ca. 80 Personen, um das jüdische Versöhnungsfest „Jom Kippur“ zu feiern. Er schaffte es nicht die schwere Eingangstüre die zur Synagoge führt, zu öffnen bzw. zu sprengen. Durch Schüsse vor der Synagoge stirbt Minuten später eine vorbeikommende Frau und wenig später erschießt er in einem Döner-Imbiss einen Mann.

Während der Tat schimpft der Täter mehrfach über „Juden“ und „Kanaken“. Der 27-Jährige, war offenbar von Fremdenhass motiviert.

„Dieser Tag ist ein Tag der Scham und der Schande“, sagte unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach dem Besuch der betroffenen Synagoge. „Wer jetzt noch einen Funken Verständnis zeigt für Rechtsextremismus und Rassenhass, wer die Bereitschaft anderer fördert durch das Schüren von Hass, wer politisch motivierte Gewalt gegen Andersdenkende, Andersgläubige oder auch Repräsentanten demokratischer Institutionen, wenn ich an den Fall Walter Lübcke denke – wer das rechtfertigt, der macht sich mitschuldig.“

Es gilt endlich aufzustehen. Aufzuschreien gegen Rassismus und Fremdenhass. Bereits der subtile Rassismus im Alltag, der mit Arroganz im Umgang mit Ausländern oder mit dem Weghören bei „Stammtischgesprächen“ beginnt, muß bekämpft werden. Setzen wir uns rechtzeitig zur Wehr, greifen wir ein.

Erkennen wir auch, dass die AfD nicht das ist, was sie uns gerne verkaufen möchte. Schauen wir ihr aufs Maul. Wer Mitglied dieser Partei ist, oder diese Partei wählt, sollte erkennen dass er sich an den Tisch von Rassisten und Faschisten setzt. Es gibt hierfür unzählige Beispiele. Jetzt mag ich nur an den „Vogelschiss“ von Alexander Gauland erinnern, der das verbrecherische System des Nationalsozialismus kleinredete.

Zur Erinnerung:

Als die Nazis die Kommunisten holten,

habe ich geschwiegen,

ich war kein Kommunist.

Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,

habe ich geschwiegen,

ich war kein Sozialdemokrat.

Als sie die Katholiken holten,

habe ich nicht protestiert.

Als sie mich holten

gab es keinen mehr,

der protestieren konnte.

(Martin Niemöller, ehem. Kirchenpräsident von Hessen und Nassau. 1938 bis  1945 in KZ-Haft)

 

Bis denne – Siegfried Termöhlen

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Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Wolfgang Pohlmann, ich kann mir gut vorstellen, dass Njuuz-Nutzer auf Ihresgleichen als Leser verzichten! Ihre Republikaner, mit damaligem rechtsradikalem Anhang in Form von glatzköpfigen Neonazis, hat 1993 unsere damalige „Initiative gegen Fremdenhass“, mit starker Unterstützung vieler aufrechter Demokraten, aus Sprockhövel gejagt. Herzlichst – Siegfried Termöhlen

  2. Pohlmann sagt:

    Wenn dieser Mensch hier weiterhin Hass verbreiten darf, dann ist njuus für mich gestorben.

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