29.10.2015Ratsfraktion DIE LINKE
Schulausschuss beschließt Stillstand bei Schulentwicklung
In diesem Schuljahr wünschten sich Eltern von fast 1300 Kindern einen Gesamtschulplatz, aber 350 Kinder gingen leer aus. Dieser Trend hält seit Jahren an und daran hat auch die neue Gesamtschule in der Kruppstraße nichts geändert. Vor Allem im Wuppertaler Osten fehlen Plätze. Aber statt nun auf die Situation zu reagieren, heißt es im Beschluss zur „Schulentwicklung: Die weitere Entwicklung der Gesamtschulen wird durch die Verwaltung beobachtet.“
Gunhild Böth, schulpolitische Sprecherin und Vorsitzende der LINKEN-Ratsfraktion: „Das ist der erklärte Stillstand der Schulentwicklung in Wuppertal! Wir brauchen eine weitere Gesamtschule – und zwar im Osten der Stadt. Statt sich aber an sinnvolle Planungen zu machen, lehnt sich die Verwaltung zurück und beobachtet den Mangel. Die Eltern wünschen längeres gemeinsames Lernen für ihre Kinder, aber SPD/CDU verweigern es vielen!“
Auch in einem weiteren Punkt wird der Elternwille missachtet: An 6 Hauptschulen wurden nur noch 72 Kinder angemeldet. Statt nun ein Konzept für die Überführung der Hauptschulen in Gesamtschulen zu diskutieren, wurden die Klassen aufgefüllt mit denen, die an anderen Schulen zurückgewiesen wurden. Damit kam die SPD wohl ihrem GroKo-Partner CDU entgegen, die aus ideologischen Gründen die Hauptschule als Schulform erhalten will.
„Auch hier muss dringend etwas geschehen, wenn die Eltern den Hauptschulen den Rücken kehren. Aber der Elternwille spielt für die übrigen Parteien offenbar keine Rolle, obwohl im OB-Wahlkampf immer viel zum Bürgerwillen versprochen wurde“, kritisiert Böth.
DIE LINKE stimmte als einzige nicht zu, weil der Beschluss „Schulentwicklung“ eine Nicht-Entwicklung zu Lasten der Kinder und Eltern darstellt.
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Im Jahr 2017 schließt die Hauptschule Dieckerhoffstraße in Langerfeld. Diese wurde erst vor einigen Jahren saniert- ließe sich doch eine Gesamtschule ohne viel Aufwand daraus machen…
Zu ergänzen wäre noch, dass im letzten Sommer ca. 1800 Plätze (!) in der Ganztagsbetreuung der Grundschulen gefehlt haben. Wenn nachgebessert wurde und zusätzliche Plätze geschaffen wurde, wie viele Plätze fehlen jetzt noch?
Darüber hinaus gibt es nur ein Ganztagsgymnasium. Die Situation ist die, dass 10jährige Kinder beim Übergang ins Gymnasium ganz schnell erwachsenen werden müssen, weil eine verlässliche Betreuung bis 16.00 Uhr nicht gewährleistet ist. Viele Familien benötigen eigentlich eine noch längere Kinderbetreuung, wenn ihre Arbeitszeit bis 18.00 Uhr oder noch länger geht. Ergänzende Betreuung von Schulkindern (aber auch jüngeren) in Randzeiten ist ein brennendes Thema. Meist müssen die Frauen ihre Berufstätigkeit einschränken, im schlimmsten Fall ganz aufgeben, das darf nicht sein. Warum hat man die Bergische Nachschulbetreuung nicht irgendwie weiter geführt? Dort gab es eine Betreuung bin 14 Jahre bis 18.00 Uhr.