21.05.2020

Sichere Mobilität für alle – Der B7 Radweg

Aktion am Samstag an der Adlerbrücke

Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad und schützen damit nicht nur ihre eigene Gesundheit, sondern auch das Klima. Doch in vielen deutschen Großstädten fehlt es an Platz für Fahrradfahrende und Fußgänger. Die neuen Abstandsregeln gegen Corona unterstreichen das. Weltweit verteilen Städte daher in der Pandemie ihren Straßenraum neu. Zuletzt erklärte Brüssel seine Innenstadt zur Tempo 20 Zone, in der Fußgänger und Radfahrer den Vortritt haben. Von Mailand bis Madrid werden Radwege eingerichtet, damit sich Menschen in sicherem Abstand bewegen können.

„In Berlin wurden bereits erfolgreich Fahrspuren in Radwege umgewandelt.

Auch auf der B7 könnte durch eine solche Umwandlug eine für Radfahrer durchgängige und sichere Verbindung der Zentren von Oberbarmen, Barmen und Elberfeld geschaffen werden.“ sagt Tim-Fabian Schroeder von Greenpeace Wuppertal.

Auch Wuppertal setzt auf mehr Radverkehr. „Daher haben wir zusammen mit einem breiten Bündnis von Initiativen den Oberbürgermeister aufgefordert, zunächst einen provisorischen Radweg auf der B7 anzulegen“, sagt Christian Wolter vom Bündnis Mobiles Wuppertal.

„Gerade die aktuelle Situation bietet die einmalige Chance, eine sichere Radführung auf der B7 unverbindlich zu testen und damit auch die Nordbahntrasse, als wichtigste Ost/West-Verbindung zu entlasten.“ „Bei einem ausgedünnten ÖPNV Angebot und den gebotenen Abstandsregeln ist das Fahrrad die ideale Lösung um von A nach B zu kommen“, ergänzt Kirsten Haberer von der IG Fahrradstadt.

Mit seit Jahrzehnten stagnierenden CO2 Emissionen gerät der Verkehr mehr und mehr zum Sorgenkind der deutschen Klimapolitik. Um den CO2 Ausstoß auf den Strassen zu senken, empfahlen vergangenen Woche auch die Regierungsberater des Sachverständigenrates für Umweltfragen, Radfahrende und Fußgänger zu stärken.

„Auf der Grundlage eines provisorischen Radweges auf der B7 kann man dann eine nachhaltige Radverkehrsführung auf der Talachse planen. Die Erfahrungen aus dieser Situation kann man somit auch langfristig als Perspektive nutzen“, fordern die Initiativen.

Im Rahmen einer gemeinsamen Aktion mit Greenpeace laden die Wuppertaler Verkehrsinitiativen unter dem Motto „Sichere Mobilität für alle – Der B7 Radweg“ Bürgerinnen und Bürger ein, auf einer geschützten Radspur an der Adlerbrücke zukunftsfähige Mobilität auszuprobieren. Die angemeldete Demonstration wird am Samstag, den 23.05.2020 ab 11:00 Uhr stattfinden.

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Kommentare

  1. Susanne Zweig sagt:

    Die Idee eines provisorischen Radwegs finde ich im Prinzip richtig gut. Solange in Wuppertal die seltenen aber gut gemeinten Verbesserungen der Radverkehrsführung nur von einem Kanaldeckel zum nächsten reichen, kann niemand erkennen, was eine durchgängige Verkehrsführung bewirken kann.

    Schade ist nur, dass solche Aktionen ungewollt die weitverbreitete Ansicht unterstützen, dass Radfahren auf der B7 ohne Radweg nicht möglich ist.

    Es ist möglich. Es ist erlaubt. Und es ist wegen der guten Sichtverhältnisse auch ungefährlich. Stressig ist es allein durch den entstandenen Irrglauben, dass Radfahrer eigentlich nicht auf die B7 gehören, eben WEIL so wenige andere Radfahrer dort unterwegs sind.

    Ob mit oder ohne Radweg: Je mehr Radfahrer die B7 (und andere Hauptstraßen) schon jetzt nutzen, desto weiter steigt die Akzeptanz der schlichten Tatsache, dass Radfahrer auch Fahrzeuge sind und daher die Fahrbahn benutzen dürfen (und dies nach §2 StVO sogar müssen).

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