16.08.2023Helge Lindh
Solidarität mit Kaufhof-Beschäftigten
Menschen sind wichtiger als Standorte, und Standorte sind nichts ohne Menschen. Kaum ist die Hiobsbotschaft zum Ende des Wuppertaler Kaufhofs öffentlich, beginnt die Debatte über die Nachrüstung und den Standort. Ich möchte an dieser Stelle aber die Lebensleistung der Mitarbeitenden nennen und würdigen, die zum Teil Jahrzehnte das Herz des Kaufhofs in Wuppertal waren. Sie identifizierten sich mit dem Kaufhaus, sie bereiten leidenschaftlich und standen und stehen für einen persönlichen, menschlichen, qualitätsvollen Einzelhandel. Geschäfts- und Investorenmodelle wie die der Signa Holding, die im Unterschied zu verantwortungsbewusstem Mittelstand im Bergischen darauf setzen, gewaltigen Fördersummen und Hilfen des Bundes in der Krise abzugreifen und zugleich das Insolvenzrecht strategisch zu missbrauchen, treten dieses Engagement der Belegschaft von Galeria (Kaufhof) mit Füßen, Arbeitsplätze interessieren sie nicht in diesem unwürdigen Spiel. Meine uneingeschränkte Solidarität gehört den Mitarbeitenden des Kaufhaus und ihren Familien im Ringen um neue Arbeit und ihre Existenz, ebenso dem Einzelhandel im Umfeld, den dieser schwere Schlag der Schließung auch trifft und den wir nicht allein lassen dürfen. Auch diese Geschäfte stehen wie der Kaufhof für Handel mit menschlichem Antlitz. Vergessen wir nicht, in wessen Fußstapfen die Mitarbeitenden des Kaufhof getreten sind. Es ist die Familie Tietz, derer wir uns immer erinnern sollten. Das traditionelle Kaufhaus Tietz war eines der ältesten und herausragendsten Warenhäuser Deutschlands und fiel dem antisemitischen Hass Nazi-Deutschlands und der barbarischen sogenannten “
Arisierung“ zum Opfer.
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen