Solidarität mit dem Protest in Stuttgart!

Am gestrigen Tag hat ein völlig unverhältnismässiger Polizeieinsatz in Stuttgart gegen demonstrierende Schüler, Bürger und Rentner, die den Megabahnhof „Stuttgart 21“ verhindern wollen, hunderte Verletzte hinterlassen, einige davon schwer. In ganz Deutschland finden aus diesem Grund heute Solidaritätsmahnwachen und -demos statt. Auch in Wuppertal treffen sich empörte Menschen, die gegen die sinnlose Gewalt im Stuttgarter Schloßgarten protestieren wollen. Heute abend, 21 Uhr, Döppersberg.

Der Polizeieinsatz in Stuttgart, der die nächtliche Baumfällung im Schloßpark vorbereiten und flankieren sollte, hat allen Menschen gezeigt, zu welchen Mitteln gegriffen wird, um Investoreninteressen und die Interessen der Bauwirtschaft durchzusetzen – ungeachtet explodierender Kosten, die auf anderem Wege, z.B. bei der sozialen Absicherung oder bei den kommunalen Strukturen, wieder hereingeholt werden müssen. Daß dabei demonstrierende Schüler angegriffen werden, dass ein Mann unter Umständen sein Augenlicht verliert und tausende verstörte Stuttgarter ihren Glauben an den Rechtsstaat, wird zynisch in Kauf genommen.

Dagegen wollen wir heute abend am Eingang zum Fußgängertunnel, der zum Hauptbahnhof führt, ein Zeichen setzen, und mit einer Solidaritätskundgebung zeigen, daß Methoden eines Polizeistaates nicht einfach hingenommen werden.

Der Treffpunkt ist gut überlegt: Nicht nur, dass mit der BAHN der neue Besitzer des Stuttgarter Schloßparks direkt angesprochen werden kann – mit dem Döppersberg wurde auch ein Ort ausgesucht, dessen Umbau auch in Wuppertal höchst umstritten und ohne Bürgerbeteiligung beschlossen wurde, und zu dessen Rechtfertigung ständig eine vorgebliche „Unumkehrbarkeit“ einmal getroffener Entscheidungen ins Feld geführt wird. Der Döppersberg ist ein kleines „Stuttgart 21“, auch wenn bislang keine großen Bürgerproteste stattgefunden haben. Doch das kann sich ja ändern.

Kommt also zahlreich um 21 Uhr zum Eingang des Tunnels am Döppersberg und zeigt Solidarität mit den überfallenen Stuttgarter Bürgern!

Zum Artikel auf der basta!-Homepage

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Kommentare

  1. basta! sagt:

    @moppedfahrer: Wann endlich wird damit aufgehört, auf die „alternativlos“ und „unumkehrbar“-Karte zu setzen? Wie billig ist das, Kritikern DIESES Umbaus am Döppersberg zu unterstellen, keinerlei Veränderungen dort zu wünschen?

    Tatsache ist, dass die jetzt beschlossenen Planungen städtebaulich fraglich, verkehrstechnisch unausgegoren und finanziell maßlos sind. Das zu kritisieren und ein erneutes Nachdenken zu fordern hat nichts damit zu tun, ein „Trading Down“ der Innenstadt zu wünschen.

  2. moppedfahrer sagt:

    Ne, ich merk nix. Ich bin auch Michel Houellebecq-sozialisiert und nicht von Reinhard Mey.
    Was ist denn die Alternative zur Döppersberg-Neugestaltung? Trading-down der gesamten Innenstadt?
    Seht her, wir sind pleite, wir haben unser ganzes Geld für das Durchfüttern zahlloser
    Bürger draufgehen lassen? Die Straßen letzten Winter geräumt und dafür Schulden aufgenommen, so dass wir jetzt uns gar nichts mehr leisten können? Nicht mal das Betreiben der Rolltreppen im Bahnhof oder die Pflege von den Treppen, von den Wuppertal ja stolz über hundert hat, aber in einem Zustand … fährt ja eh jeder Auto, oder sitzt vor der Playstation, bis der Strom abgedreht wird.
    Hey, mich hält verdammt wenig in Wuppertal und das liegt daran, dass ich nicht an die Mär vom unwilligen Arbeitslosen glaube, sondern die Erfahrung, dass viele Menschen, mit denen ich in den letzten zwanzig Jahren in Wuppertal zu tun hatte, nach Mannheim, Stuttgart, München, Zürich, oder London gezogen sind und ich bin auch in der glücklichen Lage nach Hamburg gehen zu können. Hier wird man ja schon als Fahrradfahrer als Streber beschimpft.

    Hat sich eigentlich außer dem VCD irgendjemand über die Abwrackprämie aufgeregt? Oder doch heimlich sein altes Schätzchen zur Rettung der Volkswirtschaft geopfert und privat Schulden aufgenommen nur damit die Blechschachtel am Straßenrand jetzt Anthrazit-metallic schimmert? Wurden da nicht auch 5.000.000.000 auf den Kopf gehauen und die Kaufkraft für wirklich neue Verkehrskonzepte gebunden? Ist das Erdöl nicht bald alle? Wie weit will ich vom Bus zum Bahnhof laufen? Der ÖPNV kann in den nächsten Jahren nur an Stellenwert gewinnen. Und dafür braucht er den entsprechenden Rahmen.

  3. dieter sagt:

    Überall sollen neue Bauprojekte wie Bahnhofsumbauten etc statt finden wie ich lese. Jedes Land und Kommune jammert aber mittlerweile über total überschuldete Kassen herum. Und die BRD ist faktisch auch pleite, aber für solche Projekte werden aber Millionen oder wie in Stuttgart Milliarden verballert und eingeplant. Sag mal, merkst du nix @moppedfahrer?
    Aber Sozialleistungen laufend kürzen oder wie jetzt die Hartz4 Leistungen um lächerliche 5 Euro erhöhen wobei die Kosten langsam explodieren. Wieviele SChafe in diesem Land lassen sich denn noch immer das Mär der faulen unwilligen Arbeitslosen einreden, wer fällt denn immer noch auf diese billige, einfältige Propaganda herein? Selber total unfähig eine vernünftige Politik zu betreiben, sich in die Abhängigkeit einiger weniger Lobbyisten bringen, Banken mit unzähligen Milliarden unterstützen, den dummen Leuten erzählen wo überall gespart werden müsse oder wie zuletzt die KV Beiträge erhöhen, aber für solche unsinnigen Projekte so viel nicht vorhandenes Geld zum Fenster raus werfen, nur weil die Baumafia dahinter steckt und einige sich daran kräftig bereichern wie ein Herr Mappus ua. ich fasse es nicht wie naiv und auch dumm immer noch viele Bürger sind. Oder sie wollen ganz einfach belogen, beschissen und betrogen werden anders kann es nicht. Für die jetzigen Regierenden zählt das Volk nicht, und wenn sie sich anfangen zu wehren werden sie nieder geknüppelt, vielleicht müssen erst richtig viele Menschen in diesem Land mal eins richtig auf die Fresse bekommen bevor sie merken was Sache ist und wohin das Schiff Deutschland steuert, aufs Riff und zwar volle Fahrt voraus. Das Narrenschiff von Rheinhard Mey, sollten sich manche vielleicht mal anhören, so als kleiner Denkanstoss!

  4. rene rabe sagt:

    zur info:
    Mit Knüppeln, Wasserwerfern und Reizgas lässt die baden-württembergische
    Landesregierung das Prestigeprojekt „Stuttgart 21“ gegen friedliche
    Bürger/innen durchprügeln.
    Fordern Sie den Rücktritt des Innenministers und
    einen sofortigen Baustopp!
    http://www.campact.de/bahn/ml4/mailer

  5. moppedfahrer sagt:

    Naja, die architektonische Qualität der abzureißenden Gebäude und Verkehrsbauwerke ist aber minder als der in Stuttgart. und der Busbahnhof neben dem Bahnhof schon eine gute Idee. Bäume wie im Schloßgarten müssen auch nicht gefällt werden. Wuppertal Döppersberg ist nicht Stuttgart.

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