Spart die Stadt auch bei Erziehern?

Herr Slawig sagt im WDR5 Interview, dass die Wuppertaler überall sparen müssen: Auch bei den Ansprüchen an die Kinderbetreuung!

Der Pleitegeier auf dem Rathaus? WDR 5hallo_uwagen_K_35 war mit „Hallo Ü-Wagen“ am letzten Samstag in Wuppertal und hat dort unter anderem Herrn Slawig, unseren Kämmerer, interviewt.

Auf die Forderung des Gesamtelternrates,  dass endlich die freien Erzieherstellen besetzt werden und mehr Springer eingestellt werden, hat Herr Slawig geantwortet, dass jeder Wuppertaler in dieser Zeit sparen und zurückstecken müsse. Dies ist eine brisante Antwort, denn noch 3 Wochen vorher hat die Stadt Wuppertal dem Gesamtelternrat Wuppertal  gesagt, sie würden gerne Erzieher einstellen – es fehlen nur leider die ensprechenden Bewerber! Angeblich würde die Stadt eben in diesem Bereich nicht sparen. Die Realität sieht allerdings ganz anders aus: Der Krankheitsstand in den Einrichtungen der Stadt Wuppertal ist massiv gestiegen, das fehlende Personal kann nicht ersetzt werden. Grund für den hohen Krankenstand ist nach repräsentativen Untersuchungen das KiBiz (Kinderbildungsgesetz), das die Landesregierung im vorletzten Jahr verabschiedet hat.

Wegen Personalmangel werden in Wuppertal Kindergartengruppen teilweise nur von einem Erzieher betreut oder tagelang geschlossen, so dass Eltern ihre Kinder wieder abholen und eine andere Art der Bertreuung organisieren müssen.  Die Qualität der Betreuung wird von Eltern stark bemängelt, man spricht von „Verwahrung“.

Die Stadt rechtfertigt sich, dass einfach kein qualifiziertes Personal auf dem Markt ist. Erzieher würden heutzutage in anderen Städten Angebote annehmen, da diese Stellen nicht, wie in Wuppertal, befristet sind. Herr Slawig sagt aber jetzt ganz konkret, dass wir uns daran gewöhnen sollten, denn auch für Erzieher ist kein Geld da. Müssen sich also Eltern in Wuppertal daran gewöhnen, dass ihre Kinder keine 2 Erzieher mehr haben oder dass Gruppen zeitweise geschlossen werden? Führt das nicht eher noch zu einer Abwanderung der Eltern in andere Städte wie z.B. Düsseldorf?

Herr Slawig fordert mehr ehrenamtliches Engagement, mehr Ideen und Einsatz, damit Wuppertal trotzdem weiterleben kann. Eltern wollen gerne was tun. Sie organisieren Vorlesenachmittage, Musikschul-Besuche, Ausflüge und vieles mehr in den Kindergärten. Das allerdings wurde den Eltern nun von Seiten der Stadt verboten. Vielleicht sollte Herr Slawig sich noch einmal mit seinen eigenen Kollegen aus dem Sozialdezernat unterhalten.

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