24.02.2010Mina Knallenfalls
Spätrömische Dekadenz auf dem Ölberg und Buchvorstellung..
Freundeskreis 4. Woche präsentiert diesmal am Donnerstag:
25. Februar 2010
Ab 17:00 Uhr 4. Woche Essen auf dem Otto Böhne Platz/ Olberg Mitte
19:30 Uhr Veranstaltung im Cafe Stilbruch, Otto Böhne Platz
Banlieue: Die Zeit der Forderungen ist vorbei
eine Buchvorstellung und Diskussionsveranstaltung mit den AutorInnen vom „Kollektiv Rage“
Am 27.Oktober 2005 starben in einem Vorort von Paris Bouna (15 Jahre) und Zyed (17 Jahre) auf der Flucht vor der Polizei. In den darauf folgenden drei Wochen brannte es Nacht für Nacht in ganz Frankreich – vor allen in den verarmten städtischen Randgebieten, den Banlieues. Anschlagsziele waren in erster Linie Autos sowie Einrichtungen des öffentlichen Dienstes, d.h. Schulen, der öffentliche Nahverkehr, die Feuerwehr, die Polizei. Die französische Regierung erklärte den Ausnahmezustand. Täglich waren Zehntausende Polizisten im Einsatz. Rund 5.000 Personen wurden festgenommen, etwa 600 Jugendliche in Eilverfahren abgeurteilt. Der französische Versicherungsverband schätzte den Gesamtschaden der sozialen Explosion auf etwa 200 Millionen Euro.
Die Novemberrevolte in den französischen Banlieues ist kein Einzelfall; ähnliche Konfrontationen gab und gibt es vorher und nachher in Frankreich, aber auch in den USA, Großbritannien, Griechenland, Kanada….Was sind die sozialen Hintergründe der Revolte, mit deren Intensität und Dauer selbst in Frankreich niemand gerechnet hatte? Wie beschreiben die Jugendlichen selbst ihre Motive für den Aufstand? Wie reagierten die PolitikerInnen, wie reagierte die Linke? Deuten sich hier neue Konfliktlinien an, die europaweit oder sogar global in Zukunft aufbrechen könnten?
Das Buch ist eine Collage aus Analysen, Interviews und Hintergrundberichten. Es handelt vom Leben und den Kämpfen in den so genannten „Problemvierteln“ Frankreichs, aber beschäftigt sich auch mit Parallelen der französischen Verhältnisse in Deutschland – etwa den „neuen Formen des Regierens“ im Berliner Wedding oder in Neukölln.
am 26.3. findet um 17:00 die Versammlung gegen das Spardiktat im Rathaus statt….
Wir haben in den letzten Monaten auf dem Otto-Böhne-Platz das Projekt „La quarta settimana“ die vierte Woche begonnen. Die Aktion ist inspiriert von den „Vierte Woche“– Aktionen der Prekären in Italien, die- wie die meisten von uns -am Ende des Monats kein Geld mehr in der Tasche haben. Sie treffen sich regelmäßig in der vierten Woche zu gemeinsamen Menüs und abschließenden Einkaufstouren und Kinobummel, um ihr Recht auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durchzusetzen. Wir wollen uns ab jetzt jeden letzten Freitag im Monat treffen, um in Zeiten von Hartz VI, Kurzarbeit, Niedrigrenten, Studiengebühren und 1 Euro Jobs uns gemeinsam ein köstliches Menü umsonst und draußen zu kochen. Hierzu sind Alle mit Kindern und Enkelkindern herzlich eingeladen. Bringt eure Küchenmesser, etwas eßbares, was Ihr erübrigen könnt, Appetit und Hunger und gerne auch die ein oder andere Gitarre oder Gedichte mit. Laden wir unsere Nachbarinnen und Nachbarn ein, uns gemeinsam einen Ort des Austauschs zu schaffen, gutes Essen und guter Wein in gemeinsamer öffentlicher Runde sind die Vorraussetzungen für einen Widerstand mit langem Atem, wilden Aktionen und guten Argumenten.
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