Stadtrat verabschiedet neuen Gleichstellungsplan
Für Roswitha Bocklage, Leiterin der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung, ein wichtiges Etappenziel: „Ich freue mich, dass wir mit dem aktuellen Gleichstellungsplan ein gutes Instrument haben, um die Geschlechtergerechtigkeit in der Verwaltung voranzubringen.“
Plan liegt Datenanalyse zugrunde
Dass es noch Verbesserungsbedarf gibt, zeigt eine umfangreiche Datenanalyse (Stichtag 1. Januar 2022, bis auf die Führungspositionen), die dem Gleichstellungsplan zugrunde liegt. Demnach waren zu diesem Zeitpunkt 4230 Mitarbeitende bei der Stadt beschäftigt, der Frauenanteil lag bei 61 Prozent. 124 Männer arbeiten in Teilzeit (1521 in Vollzeit), während bei den Frauen 1274 in Teilzeit arbeiten (2956 in Vollzeit). Deutlich wird die Überrepräsentanz von Männern im höheren Dienst und in Führungspositionen bei einer gleichzeitigen Unterrepräsentanz im Rahmen von Teilzeitarbeit und in sozialen Bereichen. In der ersten Führungsebene nach dem Verwaltungsvorstand lag der Frauenanteil am 1. Januar 2022 bei 35 Prozent.
Noch lange keine Gleichstellung der Geschlechter
Dazu Roswitha Bocklage: „Diese Zahlen zeigen, dass auch die Stadtverwaltung noch lange nicht am Ziel einer Gleichstellung der Geschlechter angekommen ist. Wir wollen aber die Potenziale aller Beschäftigten nutzen.“ Im Gleichstellungsplan wurden daher vier Kernthemen herausgearbeitet:
- Abbau der ungleichen Verteilung von Frauen und Männern in bestimmten Bereichen/Leistungseinheiten der Verwaltung
- Förderung einer gleichen Verteilung von Karrierechancen von Frauen und Männern
- Gleiche Verteilung von Care-Aufgaben
- Ächtung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
Zielvorgaben und Maßnahmen
Der Gleichstellungsplan enthält konkrete Zielvorgaben und Maßnahmen. Roswitha Bocklage nennt ein Beispiel: „Mit der Zielmarke, einen Anteil von 50 Prozent Frauen in der 1. Führungsebene (Ressort-, Stadtbetriebs- und Amtsleitungen) bis 2028 zu erreichen, soll deutlich werden, dass hier nicht nachgelassen werden darf.“ Alleine, um eine ausreichende Zahl an Bewerbung zu erreichen, sollen diverse Maßnahmen umgesetzt werden, etwa die interne Personalentwicklung, gleichzeitige interne und externe Ausschreibungen sowie der Einsatz von Personalberatungsfirmen mit dem klaren Auftrag, nach geeigneten Frauen zu suchen.
Vorgehen bei sexueller Belästigung
Ein anderer Aspekt umfasst die Vermeidung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Dazu werden die Beschäftigten und Führungskräfte über Möglichkeiten zur Vermeidung von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz informiert und beim Vorgehen gegen Belästigung unterstützt. Darüber hinaus stehen allen Beschäftigten vertrauliche Beratungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Der komplette Gleichstellungsplan steht als Download im Ratsinformationssystem bei den Unterlagen zur Ratssitzung zur Verfügung (VO/0752/23).
Quelle: Stadt Wuppertal
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Noch lange keine Gleichstellung der Geschlechter
Wie wäre es, offene Stellen ganz einfach nach Qualifikation zu besetzen und nicht nach Geschlechtern ?
Die Frauenquote ist eine Ungleichbehandlung / Diskriminierung der Männer und eine Beleidigung für hochqualifizierte Frauen.
Dies gilt übrigens auch für das Postengeschachere nach Parteien-Proporz