Städte sollen von Smart City Wuppertal profitieren
Wuppertal ist Modellstadt für Smart City. Doch Wuppertal soll vor allem auch ein Vorreiter in Sachen Digitalisierung werden, vom dem andere Kommunen profitieren. Über den aktuellen Stand der Modellprojekte Smart City informierte sich Anja Liebert, Grüne Bundestagsabgeordnete für das Bergische Land, kürzlich bei einem Austausch mit Vertreter*innen der Stadt. Wuppertal werde als Pilot vom Bund gefördert. Für die Abgeordnete waren in der Diskussion deshalb auch die Erfahrungen vor Ort wichtig. „Es darf keine Modellkommunen-Inseln geben“, hob Liebert hervor. „Wir wollen die Übertragbarkeit auf andere Städte vorantreiben und einfach umsetzbar machen.”
Ganz frisch ist zum Beispiel „Smart Waste Tal“ angelaufen. Ziel dabei ist es, von der Wegwerfgesellschaft hin zur Abfallvermeidung zu kommen – zum Beispiel durch KI-unterstütztes Erkennen von recyclefähigen Materialien.
Ein weiteres geplantes Projekt hat die Gesundheit der Wuppertaler*innen im Fokus: Ein digitaler Kiosk soll zukünftig passgenaue Präventionsangebote liefern.
Spannend ist auch der “Digitale Zwilling” – das ist ein detailreiches, dreidimensionales und interaktives Modell der Stadt Wuppertal. Das Zusammenführen von Daten ermöglicht Prognosen, zum Beispiel für die Klimaanpassung, die Mobilitätswende und die Stadtentwicklung.
Im Gespräch machten Sandra Zeh, Dezernentin für Personal, Digitalisierung und Wirtschaft, Amtsleiter Daniel Heymann, Samir Bouaissa, Leiter Competence Center Smart City, und Smart-City-Expertin Jacqueline Stork jedoch auch auf Hürden aufmerksam. Die aktuelle Förderung laufe zum Beispiel noch bis 2026. „Wir suchen schon für Möglichkeiten danach“, so Bouaissa. Wichtig sei eine Verstetigung der Projekte. Die vorgegebenen Förderrichtlinien in die Praxis umzusetzen, sei zudem mitunter schwierig, erklärten Zeh und Heymann. Beim Mittelabruf liege Wuppertal aber bei 86 Prozent, was einen guten Wert im Vergleich zu anderen Kommunen darstelle.
Problematisch sei, dass Digitalisierung immer noch keine sogenannte Pflichtaufgabe der Kommunen sei, also Hilfe von Bund und Land notwenig sei.
Einig waren sich die Diskussionsteilnehmer*innen aber vor allem in einem Punkt: „Digitalisierung liefert einen Mehrwert für die Bürger*innen. Das müssen wir deutlich machen.“ Auch vom „gelebten Bürokratieabbau“ war die Rede. Ein Weg, den Wuppertal jetzt weitergehen will als Vorbild für andere.
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