Streit um Kaisers Bart

Figurenschmuck am Elberfelder Rathaus

Durchaus ein gewisses Verständnis für die aktuell geführte Diskussion um die Wiederherstellung der Skulpturen am früheren Elberfelder Rathaus zeigt CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Müller und erkennt die besondere Brisanz der geschichtlichen Bewertung der Person Wilhelm II. Doch bereits die in diesem Zusammenhang formulierte Fragestellung, ob hier Wilhelm II. und andere Monarchen gewürdigt werden sollten, sei falsch. „Die jetzt herbeigeführte Form der Kontroverse, ist im Ergebnis ein ‚Streit um Kaisers Bart‘. Es geht doch eigentlich nur darum, das Rathaus wiederherzurichten, wie es damals war“, betont der CDU-Politiker. „Ziel ist eine Vervollständigung des Figurenschmuckes mit einer historisierenden Darstellung der Fassade. Dabei bilden die vier Skulpturen Ereignisse der Stadtgeschichte ab – nicht mehr und nicht weniger. Die Maßnahme gilt keinesfalls den dargestellten Personen, sondern ist vielmehr der Zeitepoche geschuldet.“

„Hier haben die Spender – übrigens in Abstimmung mit der Stadt – viel Geld zur Verfügung gestellt. Gerade Wuppertal ist gut beraten, Sponsoren und Stifter nicht vor den Kopf zu stoßen, bereits im Mai hatte die Ratskommission ‚Kultur des Erinnerns‘ sich intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt und nach einer kontroversen, aber durchaus konstruktiven Diskussion unter Hinweis auf den zeitgeschichtlichen Einfluss dieser historischen Figuren sich darauf verständigt, die Schenkung von Herrn Camphausen anzunehmen“, stellt der CDU-Fraktionsvorsitzende noch einmal klar. Zudem sei vorgeschlagen worden, im Elberfelder Rathaus eine Hinweistafel mit einer kritischen Würdigung und Informationen zum Zeitbezug der vier Monarchen anzubringen.

Die Stadt sei in dieser Frage also keinesfalls „außen vor“ geblieben. „Die demokratischen Spielregeln wurden eingehalten. Das gilt nicht zuletzt auch für die Elberfelder Bezirksvertretung“, betont Michael Müller. „Schon in der März-Sitzung der Bezirksvertretung hatte Herr Camphausen ausführlich über das Projekt berichtet und entsprechendes Bildmaterial präsentiert.“

Für die Zukunft fordert Müller die kurzfristige Erarbeitung eindeutiger Regelungen zur Annahme von Schenkungen, über die dann der Rat abschließend befinden muss.

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