Studierende brauchen auch weiterhin ein günstiges Semesterticket

Die Gewährleistung von Mobilität ist ein gesellschaftliches Grundbedürfnis.

© Michael Tobias

Durch die Einführung des Deutschlandtickets von 49 € wird die Nutzung des ÖPNV spürbar günstiger und für viele Bürgerinnen und Bürger erst dadurch attraktiv. Die Studierendenvertretungen in NRW fordern nun angesichts der Einführung des Deutschlandticket auch für die 750 0000 Studierenden in NRW eine Lösung für die Zukunft des Semestertickets.

 

Dazu Dilek Engin, Mitglied im Wissenschaftsausschuss des Landtags:

 

„Die Forderung ist mehr als berechtigt. Es geht darum, Mobilität für die Studierenden in NRW weiterhin fair zu gestalten. Auch das ist ein Teil von Bildungsgerechtigkeit. Denn obgleich das Deutschlandticket für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ein Meilenstein für eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik ist, stellt es für die Studierenden keine Entlastung dar, da es für sie mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Auch Studierende müssen jedoch davon profitieren, wenn die Nutzung des ÖPNV insgesamt günstiger wird. Das wäre nur gerecht.

 

Die SPD-Landtagsfraktion unterstützt daher die Forderung des Landes-ASten-Treffens NRW nach einem weiterhin solidarisch finanzierten, bundesweit gültigen und günstigen Studierendenticket mit Nachdruck. Dies hatte ich bereits letzte Woche in meiner Rede zum Semestertickt im Plenum des Landtags deutlich gemacht. Der Vorschlag liegt auf dem Tisch: Demnach sollte der Betrag eines bundesweit gültigen Semestertickets pro Semester bei 129 Euro liegen. Das entspräche 21,50 Euro im Monat und wäre für Studierende im Vergleich deutlich günstiger als ein reguläres Deutschlandticket.

 

Wir erwarten von der Landesregierung, dass sie nun die entsprechenden Rahmenbedingungen setzt, um die Zukunft des Semestertickets nicht aufs Spiel zu setzen. Denn wir brauchen ein sozialverträgliche Lösung, um Studierenden auch weiterhin die Teilhabe am ÖPNV in NRW unter fairen Bedingungen zu ermöglichen.“

 

 

 

 

 

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Kommentare

  1. Susanne Zweig sagt:

    Die SPD hatte unter Peer Steinbrück und Hannelore Kraft lange Gelegenheit, die galoppierende Inflation beim Semesterticket aufzuhalten, dessen Kosten sich in den letzten 25 Jahren locker verfünffacht(!) haben.

    Das Semesterticket für den Sommer 2023 wird in Wuppertal 220,02 € kosten und nur landesweit gelten.

    Wenn der Landes-ASten-Treff noch rechnen kann und aus dem „solidarischen Ticketmodell“ aussteigen kann, sollte er das jetzt tun.

    Die ASten könnten genauso gut von allen Studierenden in Eigenregie 90 € einziehen. Wenn nur die Hälfte aller Studierenden auf ein Ticket verzichten würde (Wohnung in Uninähe, eig. Fahrzeug, Fahrgemeinschaft), wäre für die andere Hälfte ein Zuschuss von 30 € zu jedem 49-Euro-Ticket drin. Damit könnte diese Hälfte bundesweit für 19 € im Monat fahren und niemand würde mehr als 204 € pro Semester aufbringen.

    Sobald die 165 Mill. Euro in der Landeskasse fehlen, gibt es vielleicht auch Verhandlungsbereitschaft für ein Solidarmodell, das den Namen verdient.

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