„Twitter-Sturm tost um Kemna-Gedenkstätte!“

Eine Chronologie (Stand 2.8.2023)

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16.6.2023

Alexandra Dulinski (WZ): „Studenten stellen Ideen für Gedenkort vor“

https://twitter.com/…/status/1670764678530605057/photo/1

 

17.6.2023

ca. 15:30 Uhr Ausstellungseröffnung „1933 Niemals vergessen!“ auf dem Otto-Böhne-Platz

Gerd-Peter Zielezinski, Fraktionsvorsitzender der Linke Wuppertal und Prof. Heinz Sünker kritisieren in ihren Reden zur Ausstellungseröffnung die Aussagen im WZ-Artikel scharf.

 

19.6.2023

14:05 Uhr

4 Tweets von Geschichte Bergisches Land (@BergGeschichte) interessieren nicht nur die lokale Öffentlichkeit. (bisher 514.500 Views)

„Nicht so erfreulich war eine Veröffentlichung in der WZ vom 16.6.2033: Dort heißt es zur Neukonzeption der geplanten Gedenkstätte KZ Kemna aus einem Seminar der Universität Wuppertal: „`Die Schwierigkeit war für uns, einen passenden Ort für Opfer und Täter zu finden.´ […] Die Einteilung in Opfer und Täter versuchen sie jedoch zu vermeiden. denn die Grenzen seien schwammig. `Natürlich hat niemand dieses Leid verdient´, sagt Studentin Daniela Thiele. Doch wurden auch Täter zu Opfern und umgekehrt. `Rund 80 Prozent der Häftlinge waren Kommunisten und damit auch Gegner der Weimarer Republik, also der Demokratie´, führte Ulrike Schrader aus. Eine weiße Weste habe deshalb keiner, man wolle niemand zum Helden machen oder eine Vorbildfunktion geben, die er nicht hat.´“ Angesichts solcher Ausführungen machen wir uns Sorgen um die neu entstehende Gedenkstätte Kemna. Die Einteilung in würdige und nicht-würdige Opfer ist skandalös und für die Angehörigen der Kemna-Gefangenen besonders kränkend. Auch in einer neuen KZ Gedenkstätte Hörstationen mit Zeitzeug:inneninterviews „Hörduschen“ zu nennen ist nicht besonders feinfühlig. Eine ausführliche Stellungnahme folgt.“

https://twitter.com/BergGes…/status/1670764678530605057…

21.6.2023

Statement der Bergischen Universität Wuppertal zum Artikel der Westdeutschen Zeitung „Studenten stellen Ideen für Gedenkort vor“

„In der Westdeutschen Zeitung vom 16. Juni 2023 erschien ein Bericht über ein studentisches Projekt zum ehemaligen KZ Kemna unter Leitung von Frau Dr. Ulrike Schrader, Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal und Lehrbeauftragte an der Bergischen Universität.

Da dieser Zeitungsbeitrag ausgesprochen irritierende Formulierungen enthält, hat das Rektorat der Bergischen Universität Wuppertal Frau Dr. Schrader um Klarstellung gebeten.

Frau Dr. Ulrike Schrader erläutert: „Jeder Häftling, der in Kemna einsaß, war zu Unrecht dort. Im Zentrum der Idee dieses Gedenkortes stehen die Tat, die Grausamkeit, Folter und Misshandlung – und das völlig unabhängig von etwaigen Zugehörigkeiten. Mit dem vorliegenden Artikel konnten wir auf unsere Projektarbeit aufmerksam machen; jedoch handelt es sich um einen diesbezüglich seitens der Berichterstattung besonders unglücklich verkürzten und missverständlich verknüpften Wortlaut. Die Projektarbeit dieser universitären Übung basiert auf der Dissertation von Herrn David M. Mintert, die im Internet einsehbar ist.“

Das Rektorat der Bergischen Universität Wuppertal und die Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften distanzieren sich grundsätzlich und mit allem Nachdruck von jeglicher Art relativierender und geschichtsrevisionistischer Formulierungen im Hinblick auf die Verbrechen der Nationalsozialisten. Frau Prof. Dr. Juliane Brauer, Fachsprecherin der Fachgruppe Geschichte an der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät, erklärt dazu: „Es handelte sich um eine universitäre Veranstaltung, in der sich die Studierenden mit Akribie und Engagement dem Thema gewidmet haben. Die Be- und Verurteilung dieser Arbeit auf der Grundlage von fälschlichen Darstellungen eines Artikels ist entschieden zurückzuweisen. Die Mitarbeitenden des Faches Geschichte leisten kompetente Arbeit und pflegen ein wertschätzendes Miteinander mit den Studierenden.“

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bergischen Universität Wuppertal 21. Juni 2023

https://www.uni-wuppertal.de/…/statement-der…/

https://wuppertal-total.de/…/kz-kemna-statement-der…/

21.6.2023

Stellungnahme: Salvador Oberhaus (Linke Wuppertal): Jedes Opfer zählt! Für eine Erinnerungskultur ohne blinde Flecken!

https://www.njuuz.de/…/jedes-opfer-zaehlt-fuer-eine…/

21.6.2023

Felix Bartels (Junge welt) Hufeiserne des Tages: Wuppertaler Studenten

https://www.jungewelt.de/…/453168.hufeiserne-des-tages…

21.6.2023

Perspektive: Skandalöse Geschichtsrelativierung am KZ-Gedenkort Kemna: Inhaftierte seien sowohl Opfer als auch Täter

https://perspektive-online.net/2023/06/skandaloese-geschichtsrelativierung-am-kz-gedenkort-kemna-inhaftierte-seien-sowohl-opfer-als-auch-taeter/

23.6.2023

Alexandra Dulinski (WZ): Nach Kontroverse über Äußerungen zu Opfern im KZ Kemna. Bergische Universität zieht sich aus der Verantwortung.

Vergangene Woche stellten Studenten eines Geschichtsseminars der Bergischen Universität unter Leitung von Ulrike Schrader, Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge, Ideen vor, wie das ehemalige Konzentrationslager Kemna als Gedenkort gestaltet werden könnte (Artikel in der Westdeutschen Zeitung, Ausgabe Wuppertal vom 16. Juni).

Einige Aussagen der Gesprächspartner lösten unter anderem im Sozialen Netzwerk Twitter Empörung aus. Fast 500 000 „Tweets“, also Einträge in dem Netzwerk, beschäftigen sich unmittelbar oder mittelbar mit dem Thema. Konkret geht es dabei vor allem um folgenden Ausschnitt: „Die Einteilung in Opfer und Täter versuchen sie (die Studenten, Anm. d. Red.) jedoch zu vermeiden. Denn die Grenzen seien schwammig. ,Natürlich hat niemand dieses Leid verdient‘, sagt Studentin Dana Thiele. Doch wurden auch Täter zu Opfern und umgekehrt. ,Rund 80 Prozent der Häftlinge waren Kommunisten und damit auch Gegner der Weimarer Republik, also der Demokratie’, führt Ulrike Schrader aus. Eine weiße Weste habe deshalb keiner, man wolle niemanden zum Helden machen oder eine Vorbildfunktion geben, die er nicht hat.“

Angesichts solcher Ausführungen mache man sich Sorgen um die neu entstehende Gedenkstätte Kemna. Die Einteilung in würdige und nicht-würdige Opfer ist skandalös und für die Angehörigen der Kemna-Gefangenen besonders kränkend, hieß es unter anderem von einem Twitter-Nutzer.

Die Bergische Universität hat dazu Position bezogen. In der Stellungnahme erklärt Ulrike Schrader: „Jeder Häftling, der in Kemna einsaß, war zu Unrecht dort. Im Zentrum der Idee dieses Gedenkortes stehen die Tat, die Grausamkeit, Folter und Misshandlung – und das völlig unabhängig von etwaigen Zugehörigkeiten. Mit dem vorliegenden Artikel konnten wir auf unsere Projektarbeit aufmerksam machen.“

Weiter weisen sie und die Universität die Verantwortung für die Aussagen der Gruppe von sich, indem sie erklären, die Gesprächpartner seien in der Berichterstattung verkürzt wiedergegeben und „missverständlich verknüpft“ worden. Die nun bemängelte Verknüpfung stammt allerdings von den Gesprächspartnern selbst, also von den Studentinnen und Studenten sowie Ulrike Schrader.

„Das Rektorat der Bergischen Universität Wuppertal und die Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften distanzieren sich grundsätzlich und mit allem Nachdruck von jeglicher Art relativierender und geschichtsrevisionistischer Formulierungen im Hinblick auf die Verbrechen der Nationalsozialisten“, erklärt die Universität weiter.

https://twitter.com/…/status/1671957552500711438/photo/1

23.6.2023

15.00 Uhr

„Studenten stellen Ideen für Gedenkort dar“ – 4 Fragen zum WZ-Artikel an Dr. Ulrike Schrader

https://www.uni-wuppertal.de/…/studenten-stellen-ideen…/

24.6.2023

19:18 Uhr

Armin Himmelrath (Spiegel-online): Seminar an der Universität. Irritation um KZ-Gedenkstätten-Ideen in Wuppertal

https://www.spiegel.de/…/wuppertal-irritation-um-kz…

24.6.2023

Pressemitteilung der VVN-BdA Wuppertal: Konzentrationslager Kemna in Wuppertal – ein würdiger Ort des Gedenkens?

https://www.njuuz.de/…/konzentrationslager-kemna-in…/

25.6.2023

Stellungnahme des evangelischen Kirchenkreises Wuppertal

Superintendentin Ilka Federschmidt

https://www.kemna-erinnern.de/…/gedenken-kemna-ii_145.html

25.6.2023

Mitteilung des Vorstandes des Trägervereins der Begegnungsstätte Alte Synagoge

Zum Bericht der WZ vom 16.06.2023 „Studenten stellen Ideen für Gedenkort vor“

https://www.alte-synagoge-wuppertal.de/…/zum-bericht…

26.6.2023

Sebastian Weiermann (ND-Aktuell): KZ-Gedenken sieht Opfer als Täter

https://www.nd-aktuell.de/…/1174294.wuppertal-kz…

26.6.2023

Dirk Lotze. Twitter-Sturm tost um Kemna-Gedenkstätte

https://dirk.lotze.de/…/2023-06-26…

27.6.2023

WZ: Kirchenkreis distanziert sich von der Bergischen Universität Wuppertal

https://www.wz.de/…/kirchenkreis-distanziert-sich-von…

28.6.2023

Henning von Stoltzenberg (Junge Welt): KZ-Gedenken in Wuppertal. »Dies kann nicht weiter verfolgt werden«. Skandal um neues Konzept für Wuppertaler KZ-Gedenkort Kemna. Gespräch mit Sebastian Schröder

https://www.jungewelt.de/…/453669.kz-gedenken-in…

3.7.2023

Wolfgang Völkel (WDR): KZ Kemna: Diskussion rund um geplante Gedenkstätte – Lokalzeit Bergisches Land

Lokalzeit Bergisches Land  (nicht mehr online)

 

4.7.2023

Theologin: Gedenken an erste KZ mahnt zu gelebter Demokratie

epd-Gespräch mit Ilka Federschmidt

https://www.evangelisch.de/…/theologin-gedenken-erste…

6.7.2023

Stellungnahme von Dr. Ulrike Schrader, Leiterin der Begegnungsstätte Alte Synagoge zu Äußerungen in der Presseberichterstattung über ein Projekt mit Studierenden zum Thema „Gedenkort Konzentrationslager Kemna“ (Westdeutsche Zeitung vom 16.6.2023)

https://www.alte-synagoge-wuppertal.de/…/stellungnahme…

11.7.2023

WZ-Artikel über das Kemna-Gedenken:

„Der Vorsitzende des Jugendrings, Sascha Schäfner, freute sich darüber,dass das Thema Erinnerungskultur die Stadtgesellschaft so zahlreich nach Kemna hatte kommen lassen, und er machte die Bedeutung des Einstehens für die Freiheit anderer ebenfalls an den Schicksalen der Gefangenen deutlich. Als besonders perfide schilderte er, wie nachbarschaftliche, kollegiale oder kameradschaftliche Beziehungen in Täterschaft mündeten. Allerdings brachte er auch insofern Verständnis für die zu Tätern Gewordenen auf, als jede Form des Widerstandes mit dem eigenen Tod bestraft worden wäre.“

https://www.wz.de/…/der-jugendring-wuppertal-lud-zur…

 

12.7.2023

Dirk Lotze: Erstmals: CDU-Fraktion legt Kranz am KZ-Mahnmal Kemna nieder

https://mailchi.mp/8b9aaa77f5da/2023-07-12-kemna-erstmals-kranz-der-cdu-fraktion

14.7.2023

CDU-Vorstand begrüßt Kranzniederlage der Fraktion in Kemna

https://us10.campaign-archive.com/?u=a849e2b9c6ddd305241a46705&id=50ec8a2c35#1

 

19.7.2023

Erklärung der DKP Wuppertal zur KZ-Gedenkstätte „Kemna“

 

20.7.2023

WZ vom 20.7.2023
„Kein Verständnis für die Täter. Kemna. Anlässlich der Errichtung des KZ Kemna hatte der Jugendring Wuppertal zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Der Vorsitzende des Jugendrings, Sascha Schäfner, unterstrich dabei die Bedeutung des Einstehens für die Freiheit anderer. Angeblich brachte er Verständnis für die zu Täter Gewordenen auf, da jede Form des Widerstandes mit dem eigenen Tod bestraft worden wäre. `Dieser Satz wurde von mir allerdings weder so, noch in ähnlicher Form gesagt. Insbesondere da eine solche Darstellung historisch falsch ist´, betont Schäfner.“

 

 

 

 

20.7.2023

WZ vom 20.7.2023
„Kein Verständnis für die Täter. Kemna. Anlässlich der Errichtung des KZ Kemna hatte der Jugendring Wuppertal zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Der Vorsitzende des Jugendrings, Sascha Schäfner, unterstrich dabei die Bedeutung des Einstehens für die Freiheit anderer. Angeblich brachte er Verständnis für die zu Täter Gewordenen auf, da jede Form des Widerstandes mit dem eigenen Tod bestraft worden wäre. `Dieser Satz wurde von mir allerdings weder so, noch in ähnlicher Form gesagt. Insbesondere da eine solche Darstellung historisch falsch ist´, betont Schäfner.“

 

1.8.2023

Konkret August 2023

Daniel Rapoport: Wuppertaler Unschärferelation

 

 

 

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Kommentare

  1. 20.7.2023

    WZ vom 20.7.2023

    „Kein Verständnis für die Täter. Kemna. Anlässlich der Errichtung des KZ Kemna hatte der Jugendring Wuppertal zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Der Vorsitzende des Jugendrings, Sascha Schäfner, unterstrich dabei die Bedeutung des Einstehens für die Freiheit anderer. Angeblich brachte er Verständnis für die zu Täter Gewordenen auf, da jede Form des Widerstandes mit dem eigenen Tod bestraft worden wäre. `Dieser Satz wurde von mir allerdings weder so, noch in ähnlicher Form gesagt. Insbesondere da eine solche Darstellung historisch falsch ist´, betont Schäfner.“

  2. 19.7.2023

    Erklärung der DKP Wuppertal zur KZ-Gedenkstätte „Kemna“

    20.7.2023

    WZ vom 20.7.2023

    „Kein Verständnis für die Täter. Kemna. Anlässlich der Errichtung des KZ Kemna hatte der Jugendring Wuppertal zu einer Gedenkveranstaltung eingeladen. Der Vorsitzende des Jugendrings, Sascha Schäfner, unterstrich dabei die Bedeutung des Einstehens für die Freiheit anderer. Angeblich brachte er Verständnis für die zu Täter Gewordenen auf, da jede Form des Widerstandes mit dem eigenen Tod bestraft worden wäre. `Dieser Satz wurde von mir allerdings weder so, noch in ähnlicher Form gesagt. Insbesondere da eine solche Darstellung historisch falsch ist´, betont Schäfner.“

  3. chr sagt:

    Bitte die links noch mal durchsehen, die gehen fast alle zu facebook !

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