30.10.2018

Verdienen Haselhühner mehr Schutz als Menschen?

Warum ist das, was in der Eifel möglich ist, einen Autobahntunnel für 120 Millionen € zu bauen, um Haselhühner zu schützen, in Ronsdorf nicht möglich? Antwort: Weil es hier statt der Haselhühner nur Menschen gibt.

So könnte es aussehen, wenn man an Mensch und Umwelt denkt. ©BI L-419-keine Autobahn durch Ronsdorf

 

Der Verkehrsminister des Landes NRW lässt in der Eifel an einem Teilstück der A1 einen Autobahntunnel für 120 Millionen € bauen, um die dort ansässigen Haselhühner zu schützen, deren Existenz ansonsten durch den Bau einer überirdischen Autobahn gefährdet wäre.

Unsere Bürgerinitiative kämpft seit Jahren für eine Tunnellösung hier in Ronsdorf. Unsere Forderungen wurden stets mit dem immer gleichen Argument zurückgewiesen, ein Tunnel sei zu teuer.

Wie will man den Bürgerinnen und Bürgern vermitteln, dass ein Tunnelbau in Ronsdorf zu teuer ist (eine solide Rechnung gibt es bis heute nicht!), wenn Land und Bund in der Lage sind 120 Mio. € für einen Tunnelbau zur Verfügung zu stellen, um das Leben von Haselhühnern zu schützen und wir feststellen müssen, dass unser Wohlergehen und unsere Gesundheit weniger wichtig sind als die von Haselhühnern?

Im Übrigen hat nicht unsere Initiative den Ausbau der L 419 gefordert. Es waren zur Zeit der rot-grünen Landesregierung Wuppertaler Abgeordnete, die sich vehement für diesen Ausbau eingesetzt haben und von der damaligen und jetzigen Landesregierung unterstützt wurden und werden.

Den Einwand mancher Abgeordneter, der Bau neuer Straßen ziehe auch immer mehr und zusätzlichen Verkehr nach sich, verstehen wir. Wenn jedoch eine neue Autobahn, deren Bau wir nicht gefordert haben, unbedingt gebaut werden soll, erwarten wir von den zuständigen Politikerinnen und Politikern, dass für sie die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger bei der Planung dieser Autobahn oberste Priorität hat. Dies ist beim Neubau der L 419 nicht der Fall.

Briefe ähnlichen Inhalts hat unsere Initiative an alle Wuppertaler Landtagsabgeordneten, an den Verkehrsausschuss des Landtages, an den Verkehrsminister des Landes und an die Wuppertaler Stadtverordneten, an den Verkehrsminister unseres Landes sowie an den Oberbürgermeister geschickt.

Geantwortet hat bis jetzt – leider nicht in unserem Sinne – nur die Landtagsfraktion der Grünen.

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