Verkehrslärm belastet zu viele Wuppertaler*innen
Die Kartierung dient als Grundlage für den nächsten Lärmaktionsplan, in dem die Stadt konkrete Maßnahmen zum Lärmschutz vorschlagen muss.
Die Lärmkartierung zeigt, dass die größte Belastung vom Straßenverkehr ausgeht. Jede*r neunte Wuppertaler*in (13 Prozent) muss nachts Straßenlärm erdulden, der über dem Grenzwert von 55 dB(A) liegt. Tagsüber, bei einem höheren Grenzwert, sind es rund 11,6 Prozent der Bevölkerung. Insgesamt sind mehr als 50.000 Menschen in Wuppertal dauerhaft krankmachendem Lärm ausgesetzt.
Ulrich T. Christenn, Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt:
„Die aktuelle Kartierung zeigt endlich ehrlich und transparent, wie schlimm es wirklich um die Lärmbelastung in unserer Stadt bestellt ist. Es sind weit mehr Menschen betroffen, als wir bisher angenommen hatten. Hauptverursacher ist und bleibt der Straßenverkehr – vor allem entlang der A46 und auf der Talachse. Hier ist Lärm kein lästiges Rauschen, sondern eine echte Gefahr für die Gesundheit, denn durch Lärm wächst das Risiko auf Herz-Kreislauferkrankungen und Schlafstörungen. Wuppertal muss leiser werden. Für Lärmschutzmaßnahmen sollten im städtischen Haushalt entsprechende Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden. Nur so kann der gesundheitsschädliche Lärm reduziert werden.“
Auf Initiative von GRÜNEN und CDU wurden in der 4. Lärmkartierung die sogenannten Auslösewerte, ab der Lärm als zu laut empfunden wird, deutlich abgesenkt. Zusätzlich wurde eine neue Berechnungsmethode angewandt. Gründe dafür waren entsprechende Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und des Umweltbundesamtes.
Cornelia Krieger, umweltpolitische Sprecherin:
„Die aktuelle Lärmkartierung zeigt, dass die Schwellenwerte in weiten Teilen der Stadt überschritten werden. Fazit aus dieser Lärmkartierung kann nur sein, endlich wirksame Lärmschutzmaßnahmen umzusetzen. Schnell und effektiv wäre die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit in Wuppertal auf Tempo 30. Ähnliches gilt auch für die Lärmreduzierung entlang der A 46, wo im Bereich Wichlinghausen, die seit Jahren geplanten Schutzwände entstehen werden. Viel kostengünstiger und schneller umzusetzen wäre allerdings eine geringere Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen im Stadtgebiet.
Darüber hinaus muss eine zusätzliche Lärmquelle auf den Südhöhen verhindert werden. Denn es ist zu befürchten, dass der Ausbau der L419 zu einer Autobahn für die Menschen am Boltenberg, in Küllenhahn und in Ronsdorf viel mehr Lärm mit sich bringen wird.“
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