Von führenden Seilbahnherstellern NICHT empfohlen

Die Bürgerinitiative "Seilbahnfreies Wuppertal e.V." bekommt unerwartete Unterstützung von führenden Seilbahnherstellern. Diese geben einer urbanen Seilbahn in Europa, hinweg über bewohntes Gebiet, keine Chance!

SEILBAHNFREIES-WUPPERTAL_LOGO_510px

Aktuelle Stellenangebote:

Treffen Seilbahnkritiker und Seilbahnbefürworter aufeinander, fällt Aussenstehenden eine Bewertung anhand der Fülle von Argumenten und Fakten oft schwer. Die Mitglieder von „Seilbahnfreies Wuppertal“ haben in ihrer Freizeit unzählige Stunden investiert, um das Thema in allen Aspekten zu beleuchten. Ganz im Gegensatz zu den Wuppertaler Stadtwerken, welche sich ausschließlich auf drei Dokumente einiger Studenten der Universität Wuppertal, einem Mitglied des Vereins ProBahn und einem selbst ernannten Experten „Seilbahnprofi.de“ zu verlassen scheinen. Anders ist es nicht zu erklären, dass die meisten unserer Fragen von den WSW nicht konkret beantwortet werden. Der Tenor lautet:

Für genauere Untersuchungen bezüglich Seilbahn braucht die WSW einen Auftrag der Politik.

Man kann es ihnen eigentlich kaum verübeln, ist die finanzielle Situation doch nahezu desaströs und jede Betrachtung mangels eigenem KnowHow mit weiteren Ausgaben verbunden. Mancher könnte gar zu dem Schluss kommen, wenn kaum Mittel zur hinreichenden Betrachtung einer Idee vorhanden sind, wie soll dann die Umsetzung selbst zu stemmen sein?!

Dabei könnte es doch so einfach sein, würde man nur die richtigen Leute fragen. Gute Optionen gibt es trotz der relativ neuen Idee, Seilbahnen als ÖPNV-Mittel einzusetzen. Prof. Dr. Fiedler und Prof. Dr. Monheim sind in Deutschland Koryphäen auf dem Gebiet der Verkehrswissenschaft. Letzterer war sogar in der Vergangenheit als Berater des weltweit führenden Seilbahnherstellers Doppelmayr tätig. Beide Experten scheinen sich im Falle der geplanten Wuppertaler Seilbahn unumwunden einig, ihre Kritik lässt nur einen Schluss zu: Das Projekt ist eine absolute Fehlplanung! Über die wichtigsten Aussagen haben wir in den folgenden Artikeln bereits berichtet:

Wem wissenschaftlich arbeitende, unabhängige Experten nicht genügen, darf alternativ auch die beiden führenden Hersteller für große Seilbahn-Systeme, die Firmen Doppelmayr und Leitner befragen. Wer glaubt, diese würden ohnehin nur ihre Produkte verkaufen wollen und das blaue vom Himmel versprechen, irrt. Selbst diese Unternehmen glauben nicht an eine Seilbahn über bewohntem Gebiet. Michael Tanzer von Leitner sieht zum Beispiel bei Schrebergärten ein großes Problem, von denen in Wuppertal gleich vier überflogen werden sollen:

Michael Tanzer, Head of Sales Österreich der Leitner AG:
„Ein interessantes Beispiel: wir haben uns sehr intensiv damit befasst, wo eine Seilbahn stehen könnte, die ins öffentliche Netz eingebunden wird. Irgendwann waren die Schrebergärten Diskussionspunkt: in Deutschland würde es nie erlaubt werden, darüber die Seilbahn laufen zu lassen. Mit diesen Restriktionen wäre die Seilbahn in Caracas nie möglich gewesen. Das ist in Mitteleuropa eine sehr anspruchsvolle Gesetzgebung. Ein weiterer Aspekt ist der Schattenwurf der Seilbahn als unmittelbares Kriterium für eine Zulassung bzw. Ablehnung. Wie viel Schatten verträgt der Anwohner unter der Seilbahn? Da wird also auf hohem Niveau über Verträglichkeit diskutiert.“

Schattenwurf wurde bereits Stolperstein für Windkraftanlagen, welche in der Regel nur noch in ausreichender Entfernung zu bewohnten Gebäuden gebaut werden. Wieso sollten die massiven, alle 30 Sekunden auftretenden Schatten plötzlich kein Problem für Wuppertaler Bürger entlang der Trasse sein?!  (wir berichteten bereits)

Auch der viel gepriesene Vorteil der kürzeren Reisezeit wurde von uns bereits entlarvt. Wolfram Auer von Doppelmayr ergänzt mit seiner Aussage unsere Kritik an der Sinnhaftigkeit und Effizienz. Gibt es im Seilbahnkorridor eine Alternative per Buslinie, wird diese immer effizienter und vor allem preiswerter sein:

Wolfram Auer, Verkauf und Projektierung Deutschland der Doppelmayr Seilbahnen GmbH:
„Eine Seilbahn braucht zwischen 1-2 Minuten, um eine Station zu durchfahren und bis die Kabine auf der anderen Seite wiederherauskommt. Der Bus kann innerhalb von wenigen Sekunden wieder weiterfahren. Also muss man sich sehr genau überlegen für was man die Seilbahn einsetzen will. Die Seilbahn ist sehr gut für eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung oder für eine Verbindung mit drei oder vier Stationen, die allerdings in Abständen von mindestens einem Kilometer aufgestellt sind. Wenn der Abstand zu klein ist, dann fällt oft auch der Vergleich mit den anderen Verkehrsmitteln schwer. Gerade auch wenn wir uns im öffentlichen Straßenraum befinden, wo es einen Korridor gibt, in dem beispielsweise ein Bus fahren kann. Wenn man dem eine eigene Spur gibt, dann ist dieser doch viel effizienter und meistens auch deutlich günstiger als die Seilbahn. Aber wenn es über Hindernisse hinweggeht, dann kann der Bus aufgrund der vielen Umwege schon nicht mehr so schnell sein.“

Das führt unausweichlich zu dem Schluss, den Verkehrsexperten beim Vergleich zwischen Bus und Seilbahn schon lange predigen. Eine Seilbahn macht nur da Sinn, wo eine Anbindung mit einem Bus gar nicht oder nur mit großen Umwegen möglich ist. Als Beispiel sei Koblenz genannt, wo es eine Klippe und einen Fluß zu überwinden gilt und eine Route über Straßen rund 8x so lange ist wie die Seilbahnstrecke.

Während auf der ganzen Welt Seilbahnprojekte in urbanen Gebieten zeigten, dass die tatsächlichen Kosten die Planung um den Faktor zwei bis fünf übertrafen (z.B. London, Weißenstein, Portland, Rio de Janeiro), glauben die Wuppertaler Stadtwerke tatsächlich, die Verbindung zwischen Döppersberg und Küllenhahn für 51 Millionen Euro umsetzen zu können. Dabei geben sie offen zu, die Finanzierung lediglich über eine Excel-Tabelle mit 6 (!) Zeilen geprüft und diverse wichtige Posten noch gar nicht darin kalkuliert zu haben (z.B. Gutachten, Entschädigungszahlungen, Preissteigerungen der nächsten 10 Jahre, zeitgemäße Architektur für Stützen und Stationen, Park&Ride Parkplätze). Im Vergleich mag man also befürchten können, dass das Projekt Seilbahn2025 tatsächlich am Ende zwischen 100 und 150 Millionen Euro kosten könnte. Bei derartigen Investitionen hält Michael Tanzer (Leitner) einen erfolgreichen Betrieb nur mit Ausschüttungen aus dem Verkehrsverbund nicht für möglich:

Michael Tanzer zur geplanten Seilbahn in Hamburg:
„Eine strategische Überlegung: wenn der HVV eine Seilbahn mit 5 Station bauen will, dann belaufen sich die Investitionskosten auf 150-200 Mio. €. Wir bauen das, wir betreiben das und das würde so und so viel Steuergelder verschlingen. Wenn das jetzt ein privater Investor machen würde (z.B. die Stage Entertainment), wollen diese am Ende des Tages mit der Anlage auch Geld verdienen. Dann wird das nicht mit 30 Cent [Erstattung pro Fahrt aus dem Verkehrsverbund, Anmerkung BI] abgetan sein, sondern mit einem durchschnittlichen Fahrpreis zwischen 15-17 € pro Strecke.“

Würde also ein privater Investor die Seilbahn in Wuppertal betreiben, wäre ein Fahrpreis von 10-15 € pro Fahrt anzunehmen, um die Kosten für Installation und Betrieb decken zu können. Derlei Rechnungen gingen bereits bei der Barmer Bergbahn und der Wuppertaler Straßenbahn in die Hose. Wollen wir in Wuppertal also wirklich in ein paar Jahren eine aus finanziellen Gründen still gelegte Seilbahn über der Stadt hängen haben? Vielleicht sind rostige Gondeln aber tatsächlich irgendwann ein touristischer Magnet, so wie heute in Tschiatura, Georgien.

Die Wartung einer Seilbahn ist anspruchsvoll und Bedarf regelmäßiger Stillstandszeiten. Wie wir bereits anhand der Bozener Seilbahn feststellen konnten, sind diese schon planmäßig höher, als die Studien der WSW versuchen darzulegen. Dabei sind witterungsbedingte Ausfälle durch starke Windböen oder Gewitter noch gar nicht abgeschätzt. Eine Sommersaison wie in Skigebieten, wird es bei einer ÖPNV-Seilbahn wie in Wuppertal nicht geben, in der man notwendige Wartungen durchführen könnte. Doppelmayr traut gar Städten bzw. Stadtwerken den ganzjährigen Betrieb einer Seilbahn erst gar nicht zu:

Michael Doppelmayr:
„Ja, auch die Bahnen in London und Lissabon. Wir betreiben auch den Großteil der Cableliner. Das betrifft aber nur Sommerbahnen und eher urbane Bahnen. Das liegt daran, dass die Kommunen ja nicht spezialisiert sind, eine Bahn zu betreiben. Also schreiben sie das aus und wir bewerben uns natürlich auch. Zum einen sind wir generell interessiert, diese Bahnen zu betreiben, zum anderen nimmt es Städten auch die Hürde für den Bau. Man darf nicht vergessen, dass es da ja auch technische Hürden gibt. Eine Bahn in einem Skigebiet hat etwa keine Probleme mit der jährlichen Wartung. Wenn die Saison vorbei ist, stellt man sie eben ab und wartet sie. Bei einer urbanen Bahn geht das nicht – da muss die Bahn im laufenden ­Betrieb gewartet werden.

Sollten der WSW Kosten, Effizienz und Sinnhaftigkeit letztendlich völlig egal sein, bliebe ein wichtiger Punkt, der nicht nur nach unserer Meinung unüberwindbar ist. Zu diesem Schluss kommt auch Doppelmayr nach der Prüfung der Idee einer urbanen Seilbahn in Europa. Besonderes Augenmerk lag dabei von Anfang an auf dem im Grundgesetz verankerten Recht auf Privatsphäre, welches selbst ein größenwahnsinniges Wuppertal nicht beugen können wird:

Michael Doppelmayr, Holdingvorstand der Doppelmayr Holding AG:
In Mitteleuropa wird es Seilbahnen in der Stadt nie geben. Das ist vor allem ein generelles rechtliches Problem. Grundstückseigentümer haben hier einen hohen Stellenwert. Fährt eine Seilbahn über ein Gebäude, verletzt es im Grunde Eigentumsrechte. Es wird also bei uns wohl kaum passieren, dass man wie in La Paz ganze Städte mit Seilbahnen aufarbeitet.“

Wenn sich also ausgewiesene Verkehrsexperten und führende Seilbahnhersteller absolut einig sind, dass die Wuppertaler Planung ein Schuss in den Ofen ist, wieso zum Himmel sollte ein Stadtrat voller Laien auch nur auf die Idee kommen, dass dieses Projekt fortgeführt werden sollte?!

Die aktuellen Planungen haben die WSW und somit unsere Stadt bereits genug Geld und Zeit gekostet, was für deutlich sinnvollere Ideen und Projekte hätte eingesetzt werden können. Wir fordern daher ausdrücklich, dass die Politik diesen Irrsinn schleunigst beendet und es damit anderen wohlhabenderen Städten (z.B. Aachen, Wolfsburg, München, Hamburg) gleich tut, die einer urbanen Seilbahn bereits eine Absage erteilt haben!

Quellen der Zitate:
1. 07.10.2015 Wirtschaftsblatt – „Seilbahnen in der Stadt wird es in Europa nie geben“
2. 20.06.2013 Nexthamburg – Expertencheck – Eine Seilbahn für Hamburg?

Anmelden

Aktuelle Stellenangebote:

Kommentare

  1. Dieter Wilke sagt:

    Jetzt ist der „Seilbahngegner“ Dr. Monheim bei der WZ ausführlich studierbar.
    Seine Vorstellungen zum Thema in Wuppertal können jetzt ohne „Filter“ durch
    die Initiative von jedem selbst interpretiert werden.

    http://www.wz-newsline.de/lokales/wuppertal/seilbahn-experte-distanziert-sich-von-seilbahn-gegnern-1.2046587

    Auf das nächste Argument bin ich jetzt gespannt.

    Dieter Wilke

    1. Lyle Lanley sagt:

      „Daher müssen Planer frühzeitig mit Betroffenen
      reden und vor allem ihre Planungen so gestalten, dass Rechte Dritte
      möglichst wenig tangiert werden.“

      Also man sollte ungefähr das Gegenteil von dem tun, was die WSW gerade machen.

      1. Dieter Wilke sagt:

        Das ist der Weg!
        Miteinander reden und zuhören.
        Die Meinung des Anderen nicht verfälschen, sondern zulassen.
        So kann man auch zu Kompromissen kommen, die von Allen getragen werden können.

        Vielleicht der Beginn einer „offenen“ Kommunikation.

        Dieter Wilke

  2. Dieter Wilke sagt:

    Soviel zur Frage:
    Wahrheit oder Manipulation?
    Wissenschaftler distanziert sich

    Dieter Wilke

    1. Dieter Wilke sagt:

      Hier fehlt ganz dringend eine Editierfunktion!

      Der Link:
      http://www1.wdr.de/studio/wuppertal/nrwinfos/nachrichten/studios144934.html

      Dieter Wilke

      1. Ist es wirklich überraschend, dass er es nicht gerne sieht, Seilbahnkritikern Argumente zu liefern? Aus beruflicher Perspektive würde ich mich auch mit Händen und Füßen wehren.

        1. Dieter Wilke sagt:

          Solange Sie entscheiden können, was Andere gemeint haben, ist das vielleicht richtig.
          Aber nur dann!
          Zum Glück ist dem nicht so!!

          Dieter Wilke

  3. Dieter Wilke sagt:

    In welchem Diskussionsthread befinden wir uns hier?

    Von führenden Seilbahnherstellern NICHT empfohlen

    Die Bürgerinitiative “Seilbahnfreies Wuppertal e.V.” bekommt unerwartete Unterstützung von führenden Seilbahnherstellern. Diese geben einer urbanen Seilbahn in Europa, hinweg über bewohntes Gebiet, keine Chance!

    Dieter Wilke

    1. Gegenfrage: Haben Sie das Quellendokument gelesen? Das erscheint mir nicht so.

      1. Dieter Wilke sagt:

        Ihre Quelle wirbt mit folgender – sehr präsenter – Aussage auf der Homepage:

        Urban
        Mit dem Multitalent über den Dächern der Stadt

        Die innovativen Seilbahnsysteme von Doppelmayr/Garaventa bieten im urbanen Bereich zahlreiche Vorteile. Sie überwinden Wohngebiete, Flüsse und die bestehende Infrastruktur mit Leichtigkeit und schweben über sämtliche Verkehrsbehinderungen hinweg. Perfekt in die Stadtplanung integriert sind einer urbanen Seilbahnlösung keine Grenzen gesetzt: Je nach Kultur, lokalen Gegebenheiten und Präferenzen der Kunden werden Design und Ausstattung individuell angepasst. Die Passagiere genießen im sichersten Verkehrsmittel neue Perspektiven der Stadt, höchsten Komfort und schnelle Verbindungen.

        Barrierefreie Ein- und Ausstiege machen die Seilbahnen auch für Fahrgäste mit Rollstuhl, Kinderwagen und Fahrrad zum Erlebnis. Umweltfreundlich und leistungsfähig zugleich – Seilbahnsysteme lösen aktuelle und zukünftige urbane Verkehrsprobleme eindrucksvoll und sind für jede Stadt ein Gewinn.

        Derzeit leben etwa 50% der Weltbevölkerung in Städten, und diese Zahl wird sich in weniger als einer Generation auf 70% erhöhen. Aufgrund der steigenden Entfernung zwischen Wohn- und Arbeitsstätten und der ungeplanten Ausdehnung von Städten werden Siedlungsstrukturen immer komplexer und die bestehenden Verkehrsinfrastrukturen stoßen zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen.

        Deshalb ist es unabdingbar, neue Lösungsansätze zur Beseitigung der aktuellen und künftigen Verkehrsprobleme zu finden. Seilbahnen und CABLE Liner leisten als innovative Ansätze einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderung.

        Der Urbane Transport im Überblick

        – Überzeugend durch positive Umweltbilanz
        – Sicherstes Verkehrsmittel
        – Nahezu geräuschlos, keine Abgase, kein Lärm
        – Einfache Kombination mit anderen Verkehrsmitteln
        – Hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit

        Dieter Wilke

        1. Wir haben das Interview abschnittsweise, wörtlich zitiert. Über den Link kann man sich das Original in voller Länge durchlesen.
          Trotzdem werfen Sie uns Manipulation vor.

          Ihnen reicht ein eilig gegoogelter Werbetext zur Meinungsbildung; wir erlauben uns, genauer hinzusehen. Das muss Herr Doppelmayr als Unternehmer auch. Deshalb hat er erkannt, dass es ein Unterschied ist, ob man eine städtische Seilbahn in Südamerika oder in Mitteleuropa baut.

        2. Sie halten also eine Marketing/Werbe-Aussage für gleichwertig mit einem „intimen“ Interview zwischen einem Wirtschaftsblatt und dem bald in Ruhestand tretenden Geschäftsführer eines Unternehmen?!?

          Dann glauben Sie vermutlich auch daran, dass Ariel wirklich sauberer wäscht als andere Waschmittel. 😉

          1. Dieter Wilke sagt:

            Das geht hier inzwischen nach der Methode: „glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast“!
            Was stimmt denn nun von den Aussagen Ihrer Quelle?

            Dieter Wilke

  4. Dieter Wilke sagt:

    Ich finde es verblüffend, wie hier „Wahrheiten“ erzeugt werden. Man kann auch sagen: manipuliert!
    Nutzen sie doch bitte einfach mal die modernen und auch ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationsmittel und suchen den Begriff: „urbane Seilbahnen“.

    Setzen sie sich dann damit seriös auseinander.

    Dieter Wilke

    1. @Dieter Wilke
      Können Sie das bitte näher erläutern, womit genau Sie anderer Meinung sind?

    2. Kai Koslowski sagt:

      Ach so. Sie meinen wir sollten mal im Internet nach „urbane Seilbahnen“ googlen ?
      Danke für den Tipp! Darauf bin ich noch gar nicht gekommen.

  5. Rainer Padberg sagt:

    „Auch der viel gepriesene Vorteil der kürzeren Reisezeit wurde von uns bereits entlarvt.“

    Mit dieser albernen Rechnung vom 16.09. wollen Sie etwas entlarven?

    Fußweg zum Busbahnhof: 1 min
    Der Busbahnhof ist noch nicht gebaut, der Busstieg zur Uni unbekannt aber die Gehzeit vom Bf beträgt 1 min. Aha!

    Bus-Wartezeit: 1 min
    Sie gehen also von einem 2-Minuten-Bustakt aus? Wie realistisch das zur Hauptverkehrszeit ist, weiß jeder, der mal „Schwebebahnexpress“ gefahren ist.

    Bus-Fahrzeit: 9 min
    Das ist die aktuelle Plan-Fahrzeit ab Stadthalle. Wie lange der Bus in Zukunft aus dem Busbahnhof raus und über 2 Ampelkreuzungen bis zur Stadthalle braucht, weiß noch keiner. 0 min finde ich aber optimistisch.

    Fußweg am Campus: 1 min
    Sie wissen nicht, in welchen Raum die Studierenden müssen. Dass sie in 1 min da sind, leuchtet also voll ein.

    Fußweg zur Seilbahn: 4 min
    Im Gegensatz zum Busbahnhof ist die Seilbahnstation noch nicht mal geplant. Dass der Fußweg 4x so lang ist wie zum Busbahnhof, überrascht mich irgendwie nicht mehr.

    Wartezeit auf Seilbahn: 1 min
    Beklagen Sie sich nicht immer über den 30-Sekunden-Takt? Trotzdem nehmen Sie die gleiche Wartezeit wie beim 2-min-Bustakt? Interessant.

    Fußweg auf Campus: 4 min
    Dass der nun wieder 4x so lang sein soll, war nicht anders zu erwarten, sonst kommen Sie ja nicht auf die gewünschten 12 Minuten.

    Die Fahrzeit zum Schulzentrum Süd wollen wir dann lieber nicht mehr vergleichen. Da reicht nämlich auch Faktor 4 nicht mehr …

    Wirklich entlarvend – diese Rechnung.

    1. Guten Tag,

      vielen Dank für die kritische Auseinandersetzung mit der Thematik. Das ist absolut wichtig und richtig. Da sind Sie und wir viel weiter als die offiziellen Projektplaner der Stadt und der Stadtwerke, die entweder nur Fahrzeiten vergleichen oder gar keine weitergehenden Untersuchungen anstellen.

      Ihr Einwand „Der Busbahnhof ist noch nicht gebaut“ ist richtig. Die grobe Planung besteht:
      https://www.wuppertal.de/microsite/en/medien/bindata/engl_Doeppersberg__The_new_gateway_to_the_city.pdf
      Der Weg zum Fundbüro, über dem die Seilbahnstation gebaut werden soll ist gleichweit vom Ausgang des Bahnhofes wie der Busbahnhof entfernt. Daher wurde für beide Wege eine Minute angenommen.
      Zu der Frage, ob Busse im 2-Minuten-Takt abfahren, können wir feststellen: es gibt 23 Busabfahrten innerhalb 44 Minuten Richtung Universität. Gucken Sie sich den Abfahrtsmonitor ab den 19.10. an. So oft fährt die Schwebebahn bei Weitem nicht, geschweige denn ein Schwebebahn Express.

      Zu der Ihren Anmerkungen der Busfahrzeit: Die alte Fahrzeit Hbf zur Uni sind 8 Minuten siehe:
      http://www.jacques-ranciere.uni-wuppertal.de/BilderInhalte/Busfahrplaene.pdf
      Da eine Ampelperiode 105 Sekunden sind, kann man mit einer durchschnittlichen Wartezeit von 53 Sekunden rechnen, wenn es keine Bus-Anforderungsprogramme (per Funk Grün anfordern; das gab es an einigen Stellen in Wuppertal) gibt. Unsere Annahme: Wenn die Busse die richtige Ampelphase durch Warten erreicht haben, sollten diese auch an der zweiten Ampel grün bekommen. Da die Busse jetzt nicht mehr an einem Stoppschild nach der alten Rampe vor dem Linksabbiegen ins Kleeblatt warten müssen, kompensieren sich die zusätzlichen Meter Fahrstrecke mit der hier eingesparten Zeit. Daher wurde angenommen, dass die Fahrzeit ab 2018 eine Minute länger ist als 2008. Die 0 Minuten wären tatsächlich falsch, wie Sie es schon richtigerweise angeführt haben.

      Fußweg am Campus: Wir haben drei Hörsaal-Bereiche untersucht. Diese umfassen 3000 der etwa 4500 Hörsaal-Plätze. Wir hätten auch noch die Räume um den Audimax miteinbeziehen können, hätte am Ende kein anderes Ergebnis geliefert. Der Njuuz-Artikel ist vielleicht zu kurz, ausführlich können Sie das hier nachlesen.
      http://seilbahnfreies-wuppertal.de/2015/09/15/wegezeitverkuerzung-fuer-studentinnen-und-studenten/
      Dort werden auch die folgenden Zeiten aufgeführt:
      Haltest. Universität bis Hörsaal 4 bis 14 1 Minute
      Haltest. Universität bis Audimax Hörsaal 34 3 Minuten
      Haltest. Universität bis Hörsaal 15 bis 22 2 Minuten

      Es ist – wie Sie richtig sagen – unrealistisch, dass alle Hörsäle in einer Minute von der Bushaltestelle Universität aus erreicht werden. Daher ist unsere Betrachtung differenzierter.

      Sie schreiben: „Im Gegensatz zum Busbahnhof ist die Seilbahnstation noch nicht mal geplant.“

      Doch, der jetzige Stand der Planung ist in der Vorstudie wiedergegeben. Ob es tatsächlich so gebaut wird oder ob überhaupt gebaut wird, steht natürlich nicht fest. Die Vorstudie gibt an, dass die Einstiegsplattform 15 Meter über Gleis 1-Niveau über dem Fundbüro sein wird. 15 Meter sind 75 Stufen. Der Weg vom Bahnhofstunnel zum Fuß der Treppen/Aufzüge zur Seilbahnstation sollte genauso weit sein, wie der Weg zum neuen Busbahnhof. Zusätzlich kommt in der morgendlichen Spitzenzeit der Fußweg über die Treppe zur Einstiegsplattform.

      Unter Berücksichtigung der Geschwindigkeit auf Treppen gemäß Weidmann
      http://www.ped-net.org/uploads/media/weidmann-1993_01.pdf (Seite 66, Gl. 21)
      berechnen wir bei 3 Personen pro Quadratmeter knapp 116 Sekunden für das Treppensteigen ohne Treppenabsätze und ohne Fußwege zur Einstiegsplattform, die über Gleis 2/3 sein dürfte. Für diese horizontalen Fußwege im engen Gedränge in der morgendlichen Spitze wurden wohlwollend nur eine Minute angesetzt. Daher sind 1 Minute + 116 Sekunden +1 Minute eine realistische Fußwegezeit vom Bahnhofstunnel bis zur Seilbahnplattform. Ist man fast alleine unterwegs, so wird der Weg in zweieinhalb Minuten gemäß Weidmann zu schaffen sein. Aber die Begründung für die Seilbahn ist ja der morgendliche Transport zur Uni, weil die Busfahrt so lange und so unzumutbar sein soll. Daher wird genau dieser Fall untersucht.

      Sie Schreiben: „Beklagen Sie sich nicht immer über den 30-Sekunden-Takt? Trotzdem nehmen Sie die gleiche Wartezeit wie beim 2-min-Bustakt?“

      Richtig. Das liegt daran, dass 140 Studenten bei einem Bustakt von 2 Minuten im Durchschnitt eine Minute warten und 140 Studenten bei einem Gondeltakt von 32 Sekunden im Durchschnitt eine Minute und 4 Sekunden warten müssen, weil die 140 Studenten nicht alle in die erste Gondel (35 Personen Fassungsvermögen) passen, sondern insgesamt 4 Gondeln innerhalb von 2 Minuten 8 Sekunden komplett belegen.

      Zum Fußweg auf Campus merken Sie an:
      „Dass der nun wieder 4x so lang sein soll, war nicht anders zu erwarten, sonst kommen Sie ja nicht auf die gewünschten 12 Minuten.“

      Der ist nicht viermal so lang. Vergleichen Sie die Werte mit oben:
      Haltest. Universität bis Hörsaal 4 bis 14 1 Minute
      Haltest. Universität bis Audimax Hörsaal 34 5 Minuten
      Haltest. Universität bis Hörsaal 15 bis 22 3 Minuten

      Und schauen Sie sich das Video an:
      https://www.youtube.com/watch?v=puXaSoK_YR4
      Vom Ende der mutmaßlichen Seilbahnstation am Parkhaus PA (das Aussteigen und Herausgehen wurde mit 0 Sekunden angenommen!) bis zum Zebrastreifen Gaußstraße braucht man gemäß Video 3 Minuten und 10 Sekunden. Mit den zusätzlichen Wegezeiten zu den Hörsälen 4 bis 14 kommt man mindestens auf die 4 Minuten. Wenn das Aussteigen und das Verlassen der Station sowie das Gedränge auf der unteren Treppe berücksichtigt würde, wäre die Fußwegzeit etwa eine Minute länger.

      Sie bringen das Schulzentrum Süd in Gespräch: „Die Fahrzeit zum Schulzentrum Süd wollen wir dann lieber nicht mehr vergleichen. Da reicht nämlich auch Faktor 4 nicht mehr …“

      Das können wir trotzdem gerne machen. Eine Elberfelderin aus der Nordstadt möchte zum Schulzentrum Süd. Die Fahrt wird heute mit der Linie 613 dreimal die Stunde ab Marienstraße bis Schulzentrum Süd angeboten und dauert 24 Minuten.

      Seilbahn: die gleiche 613 fährt in 7 Minuten zum Hauptbahnhof. Zwei Minuten vom Bushahnhof bis zum Eingang der Seilbahn-Treppenanlage (siehe oben), 2 Minuten bis zur Plattform, jetzt 0 Minuten Wartezeit (eigentlich 16 Sekunden, aber das runden wir ab, da hier nicht der morgendliche Spitzenlastfall betrachtet wird), 9 Minuten Fahrt und 3 Minuten Ausstieg und Querung des Busbahnhofes Schulzentrum Süd. Das sind 23 Minuten Reisezeit inklusive einmal Umsteigen. Mit der Seilbahn ist man eine Minute schneller. Im morgendlichen Ausbildungsverkehr wird man voraussichtlich zwei Minuten auf der Treppe und in der Seilbahnstation verlieren.

      Der immer wieder ins Feld gebrachte wahnsinnige Fahrzeitgewinn ist uns nicht ersichtlich. Im standardisierten Bewertungsverfahren wird das Umsteigen so schlecht bewertet, dass trotz einer Minute Zeitvorteil die Fahrt mit der Seilbahn in dieser Relation schlechter abschneiden wird.

      Am Ende möchten wir uns für die kritische Auseinandersetzung mit der Thematik bedanken. Wir haben alle Daten nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und berechnet, daher ist jede kritische Betrachtung wichtig und richtig. Wie Sie sehen, haben wir die Zahlen nicht „gewürfelt“, sondern jeder einzelne Parameter und jede einzelne Zahl ist mit Begründung gewählt worden. Diese Sorgfalt erkennen wir auf Seiten der Projektplaner und Befürworter nicht.

      Daher ist es für uns entlarvend, dass sich die Projektbefürworter dieser kritischen Betrachtung komplett entziehen.

    2. Cronenberger für eine Seilbahn sagt:

      Sehr geehrter Herr Padberg,

      gerne folgen ich Ihren Ausführungen, Recherchen und Argumenten zu diesem Thema und freue mich auf weitere Argumente?!

      Die Aufwendige Arbeit dieser Initiative als albern zu betrachten ist jedoch unsachlich und auch nicht passend, wenn nicht sogar beleidigend.

      Ich verstehe die Anwohner sehr gut, auch wenn ich die Idee einer Seilbahn gut finde. Wenn ich jedoch darunter wohnen müsste, würde es mir auch nicht gefallen.

      1. Totaler Seilbahngegner sagt:

        Richtig, Herr Zeidler, wenn die gewünschten Kommentare ausbleiben, muss man sie halt selber schreiben … 😉

  6. Marius Werner sagt:

    bitte keine Seilbahn. Herr Zeidler weiter so!
    Ihr Beitrag ist Spitze!

  7. Anke Siebert sagt:

    Die Unis Dortmund und Bochum haben einen eigenen U- bzw. S-Bahnhof – Wuppertal einen umständlichen Bus-Pendelverkehr. Wer glaubt, dass im heutigen Uni-Alltag jemand die 1,5 km zwischen Bf zur Uni sogar zu Fuß zurücklegt, ist wohl nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

    Trotzdem bemüht die Initiative noch den seit 20 Jahren im Ruhestand lebenden Cronenberger Prof. Fiedler als Verkehrsexperten, der mit der Aussage glänzt:

    „Immerhin kann man dort [gemeint ist: an der Uni-Mensa] von um die 10.000 potentiellen Seilbahn-Benutzern ausgehen, die den für junge Leute kurzen Fußweg zum Bahnhof scheuen.“

    Wenn manche Initiativen nur halb so verbissen an Lösungen arbeiten würden, wie hier Verhinderungsargumente zusammengeschustert werden, wäre Wuppertal eine reiche Stadt.

    1. Liebe Anke, gäbe es dieses Initiative nicht, gäbe es keinerlei demokratische Opposition zu dem Thema, daher denke ich, wäre Wuppertal ohne noch ärmer! 😉

      Niemand aus der Initiative behauptet, das die Studierenden laufen sollen. Ich könnte mir für 50 Millionen eine Menge Verbesserungen vorstellen, die wirksamer wären als eine inflexible Seilbahn, die mit 3 Stationen versucht, 13 Bus Haltestellen zu ersetzen!

      Wenn aber überhaupt jemand laufen kann, dann doch wohl die jungen Leute. Wie sollen deiner Meinung nach die alten Menschen von A nach B kommen, die eben nicht mehr gut zu Fuß sind und von den massiven Buskürzungen zugunsten der Seilbahn betroffen sind???

      Gerne kannst du Herrn Prof. Dr. Fiedler Kompetenz absprechen, nur weil er im Ruhestand ist. Die anderen 3 Experten aus dem Artikel sind noch voll im Arbeitsleben, haben diese auch keine Ahnung?

      1. Anke Siebert sagt:

        1. Da wir uns nicht kennen, empfehle ich mal das „Sie“ als Anrede
        2. Ein Klick auf Prof. Dr. Monheim zeigt, dass er schon seit 4 Jahren emeritiert ist
        3. Prof. Monheim ist laut Stern-Artikel ein Befürworter von urbanen Seilbahnen. Zitat: „In Deutschland wäre in jeder Stadt eine Seilbahn denkbar und sinnvoll.“

        Inwieweit Sie anderen Experten das Wort im Munde herumdrehen, will ich gar nicht kommentieren. Wenn Sie Argumente hätten, müssten Sie die Wahrheit nicht so wortreich zurechtbiegen.

        1. Liebe Frau Siebert,

          ich wollte Ihnen nicht zu Nahe treten. In Blogs ist das DU in der Regel üblich, wissen aber vielleicht nur digital natives. 😉

          Herr Monheim mag emeritiert sein, ist aber noch lange nicht untätig und hält häufig Vorträge und Berät Institutionen. Natürlich ist er nicht gegen Seilbahnen, allerdings sehr wohl gegen Planungen wie die in Wuppertal. Ich empfehle Ihnen, ihn einfach mal anzurufen, dann können Sie sich selbst ein Bild davon machen, wie sehr die Wahrheit im Artikel gebeugt ist, oder auch nicht!!!

          Alternativ, und das gilt auch für Ihre Mutmaßung zu den anderen beiden genannten Personen, lesen Sie doch einfach die im Text und am Ende genannten Quellen-Links, sie werden feststellen, dass unser Grundaussage gar nicht nötig war zu verbiegen!

    2. Lyle Lanley sagt:

      Und warum muss die Seilbahn dann bis zum Küllenhahn weiter fahren ?
      Machen die S- und U-Bahnen in Dortmund und Bochum auch dann noch einen Abstecher zur nächsten Müllverbrennungsanlage ?

      Kein Anwohner hat Bock auf diese Seilbahn und ihr wollts trotzdem durchziehen. So schafft man gute Stimmung in der Stadt. Viel Spaß beim prozessieren! Wenn das Ding dann tatsächlich fahren sollte, wartet jeder Grundstückseigentümer nur darauf, dass auch nur das kleinste Fitzelchen runterfällt, dann gibts neue Klagen.
      Fazit: Ohne Einverständnis der Grundstückseigentümer ist das eine Totgeburt.

      Baut das Ding über der Straße (=Schwebebahn) Und wenn das nicht geht, lasst es sein.

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert