Vor 90 Jahren: Antifaschismus in der Elberfelder Südstadt

Maria Runkel und ihr Lokal „Zum Reichsbanner“

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21.5.2023

14:30 Uhr Südstraße 17 in der Alevitische Gemeinde AKM Wuppertal

Im ersten Teil der Veranstaltung geht es um die Auseinandersetzungen zwischen den Antifaschist:innen und den Nazis in den Jahren 1932/1933 und dem Terror nach der „Machtergreifung“ in Wuppertal. Die Elberfelder Südstadt war eine Hochburg der Nazis. In den Kämpfen gegen die erstarkende Nazibewegung spielte die damals 60jähige Gastwirtin Maria Runkel eine bedeutende Rolle. Ihre Gaststätte in der Blumenstraße 8 war der wichtigste Rückzugsort für alle Gegner:innen der Nazis. Maria Runkel schrieb dazu später: „Seit meiner Jugend habe ich mich […] als Sozialistin für die Lehren [von] Karl Marx eingesetzt. Als spätere Wirtsleute haben wir nur ausgesprochene Arbeiterlokale geführt und zwar aus Überzeugung. Die größte Gefahr für die Arbeiterklasse sah ich in der Spaltung und so habe ich mich nach besten Kräften bemüht, mitzuarbeiten die Spaltung zu überwinden. Zu diesem Zwecke habe ich mich in Gemeinschaft mit meinem Sohn Richard […] in meinem Lokale die brüderliche Vereinigung zwischen Reichsbanner und Kampfbund auch gegen den Willen der SPD und Reichsbannerführung zustande gebracht. Bei Überfällen der SA und SS […] habe ich mich aktiv an der Abwehr beteiligt und einmal in höchster Gefahr zur Pistole gegriffen.“

Die Nazis rächten sich an Maria Runkel. Sie stürmten die Gaststätte und drohten ihrem Sohn Richard mit der Erschießung. Maria Runkel wurde zwei Monate später verhaftet und in der SA-Kaserne an der Aue misshandelt. Die Gaststätte musste schließen und wurde von einem Nazi übernommen.

Im zweiten Teil möchten wir, 30 Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen und 30 Jahre nach dem islamistischen Massaker in Sivas, über die damaligen Geschehnisse auch im Vergleich zum historischen Nationalsozialismus reden und auch über die Pogrome Ende der 70iger Jahre in Maraş und Çorum sprechen.

Veranstalter:innen: Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal e.V. in Kooperation mit der Alevitischen Gemeinde AKM Wuppertal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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